Die Serie geht weiter: Auch über die Langdistanz gibt es an der Junioren-WM in Norwegen eine Schweizer Medaille zu feiern. Sandrine Müller bestätigt ihre Bronzemedaille aus der Mitteldistanz. Simona Aebersold gewinnt als Sechste ein Diplom.

Eigentlich wollte Sandrine Müller ihren letzten Einzellauf an einer Junioren-WM in erster Linie geniessen – der
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Mit letztem Einsatz kämpft sich Sandrine Müller ins Ziel


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Die Erlösung nach langem Warten


JWOC LangTobia
Tobia Pezzati zeigte eine starke Leistung und verpasste
das Diplom nur knapp
grosse Druck war nach dem Mitteldistanzerfolg von ihr abgefallen. Dennoch, oder vielleicht gerade deshalb, hielt die Steinhauserin am Ende eines langen Tages erneut einen hübschen Blumenstrauss in den Händen und hatte sich abermals mit einer bronzenen Medaille vor die Linsen der Fotografen zu stellen. Auf den gut 54-minütigen Genuss in einmal mehr wunderschönem norwegischen Gelände hatte für Müller das Leiden in der Arena gefolgt: Erst nachdem die letztgestartete Heidi Martensson auf dem Weg zum letzten Posten einen fatalen Routenfehler beging, war Müllers zweiter Sprung aufs Podium Tatsache. Umso glücklicher war die 19-jährige, in der Königsdisziplin ihre insgesamt vierte WM-Bronzemedaille zu holen. Wie bereits im Mitteldistanzrennen standen der Innerschweizerin mit Sara Hagström (SWE) und Anna Haataja (FIN) zwei Skandinavierinnen vor der Sonne. „Die anderen sind läuferisch einfach stärker“, konnte und wollte sich Müller abgesehen eines halbminütigen Fehlers nach dem Überlauf keinen Vorwurf machen. Der emotionalste Erfolg ihrer Juniorenlaufbahn bleibt für die Zugerin jener vom vergangenen Dienstag über die Mitteldistanz: „Diese Medaille war ein Ziel, das ich schon so lange hatte – das heute war wie das Tüpfchen auf dem i.“

Simona Aebersold sicherte sich nach ihrem Sprint-Gold mit Rang sechs über die Langdistanz ein Diplom und deutete wiederum ihr Potential an. Ohne einen dreiminütigen Fehler bei Posten Nummer sechs wäre für die Brüggerin womöglich eine Medaille in Reichweite gewesen. Zufrieden mit ihrem zwölften Rang zeigte sich Paula Gross, die nach zwei knapp verpassten Diplomrängen auch über die Langdistanz sehr konstant lief und somit ein Resultat über den eigenen Erwartungen erzielte. Überaus konstant und praktisch fehlerfrei war auch Tobia Pezzati unterwegs, weshalb er im Langdistanzrennen der Männer früh eine Bestmarke aufstellte, die erst spät unterboten wurde. Der Tessiner erreichte als einziger Schweizer die Topten-Plätze – 46 Sekunden fehlten ihm zum zweiten WM-Diplom. Pezzati wurde Siebter. Im skandinavischen Terrain gelang es Läufern aus sieben verschiedenen Nationen in die ersten Zehn zu laufen – ein bemerkenswertes Ergebnis. Unangefochten blieb wenig überraschend der Finne Olli Ojanaho, der sich mit der zweiten Goldmedaille zum König der Junioren-WM kürte.

Zum WM-Abschluss folgt morgen Freitag das Staffelrennen. Die Schweizer Teams gehen mit folgender Aufstellung an den Start:

Männer:
Schweiz 1: Thomas Curiger, Tobia Pezzati, Sven Hellmüller
Schweiz 2: Joey Hadorn, Noah Zbinden, Patrick Zbinden

Frauen:
Schweiz 1: Sofie Bachmann, Simona Aebersold, Sandrine Müller
Schweiz 2: Kerstin Ullmann, Paula Gross, Lisa Schubnell

Resultate Langdistanz
W20 (7,3 km, 235 m): 1. Sara Hagstrom (SWE) 52:06. 2. Anna Haataja (FIN) 00:40 zurück. 3. Sandrine Müller (SUI) 02:13. - die weiteren Schweizerinnen: 6. Simona Aebersold 03:45. 12. Paula Gross 06:13. 24. Sofie Bachmann 10:56. 28. Kerstin Ullmann 11:28. 36. Lisa Schubnell 13:10.
 
M20 (10,7 km, 385 m): 1. Olli Ojanaho (FIN) 01:07:00. 2. Simon Hector (SWE) 01:15 zurück. 3. Andreas Soelberg (NOR) 01:26. – die Schweizer: 8. Tobia Pezzati 03:58. 16. Sven Hellmüller 06:13. 40. Noah Zbinden 11:09. 47. Thomas Curiger 12:04. 52. Joey Hadorn 13:07. 57. Patrick Zbinden 13:57.

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(Text und Fotos Yann Schlegel)