Am Freitag beginnen in Inverness die OL-Weltmeisterschaften. Das Schweizer Team ist gewohnt stark und reist mit hohen Erwartungen nach Schottland.

An der WM in Italien vor einem Jahr stand an jedem Wettkampftag mindestens eine Person im Suisse-Dress auf dem
Action JudithWyder1
Judith Wyder...


Action FabianHertner3
...Fabian Hertner...


Action DanielHubmann2
...Daniel Hubmann...


Action MatthiasKyburz1
...und Matthias Kyburz sind vermutlich die
heissesten Schweizer Medaillenkandidaten
Podest. Insgesamt gab es acht Medaillen zu feiern. Mit mehr Edelmetall flog nur eine Schweizer OL-WM-Delegation in der Geschichte nach Hause, nämlich jene 2009 aus Ungarn. Mit dem Medaillensegen in Norditalien straften die letztjährigen WM-Fahrerinnen und –fahrer Kritiker lügen, die nach dem Rücktritt von Überläuferin Simone Niggli düstere Zeiten auf den Schweizer OL-Sport zukommen sahen. Entsprechend hoch bleiben auch im Jahr zwei nach dem Rücktritt der 23-fachen Weltmeisterin die  Erwartungen. Cheftrainer Patrik Thoma formuliert die offizielle Zielsetzung für die am Freitag beginnenden Titelkämpfe so: "Unser Ziel ist, an der WM in Schottland sieben Medaillen zu gewinnen. Davon je eine in den drei Staffeln. Ausserdem möchten wir grundsätzliche alle Athleten in jedem Einsatz unter den ersten 15 klassiert haben." Er sei sich bewusst, dass dies hohe Ziele seien. "Wir werden aber alles daran setzen, sie zu erreichen."

Das Schweizer Damenteam besteht aus sechs Athletinnen und besticht durch Ausgeglichenheit auf sehr hohem Niveau. Alle WM-Fahrerinnen dürfen sich amtierende Weltmeisterinnen nennen. Julia Gross und Sarina Jenzer reüssierten letztes Jahr zwar "nur" an den Studenten-Titelkämpfen – und die übrigen Teammitglieder mit Ausnahme von Judith Wyder alle in einer Staffel-Disziplin. Dennoch: Die Schweizer Frauen wissen, dass sie unter Druck bestehen können – und wie sie die grossen Wettkämpfe angehen müssen, um erfolgreich zu sein.
Die Überfliegerin mit je drei EM- und WM-Titeln war letztes Jahr klar Judith Wyder. Die Bernerin kämpfte zwar diesen Winter und Frühling mit hartnäckigen gesundheitlichen Problemen, scheint aber rechtzeitig auf die WM ihre Form gefunden zu haben. "Ich habe die letzten Wochen und Monate gut trainiert. Ich fühle mich bereit", sagt Wyder mit Blick auf die Weltmeisterschaften.

Ungewohnt klein ist die Herrenmannschaft an der WM in Schottland. Sie besteht aus nur fünf Athleten aus drei Familien. Das Hauptprogramm bestreiten Daniel Hubmann, Matthias Kyburz mit je vier und Fabian Hertner mit drei Einsätzen. Andreas Kyburz darf demgegenüber "nur" den Sprint laufen – vorausgesetzt, niemand verletzt sich. Auch Martin Hubmann wird ebenfalls ausschliesslich in den Sprint-Disziplinen (Einzel und Mixed-Staffel) eingesetzt. Die Selektion mit fünf Männern und den Schwerarbeitern Matthias Kyburz, Daniel Hubmann und Hertner zeigt die Stärke der drei Athleten. Sie haben sich nicht nur in der Vergangenheit mehrfach ausgezeichnet (zusammen haben sie bereits 24 WM-Medaillen gewonnen), sondern auch in diesem Jahr abermals ihre Stärke bewiesen. Kyburz reist unter anderem als Gesamtweltcup-Leader und Berglauf-Schweizermeister nach Schottland. Hubmann ist Gesamtweltcup-Zweiter und Fabian Hertner hat zum Beispiel an der Sprint-SM gezeigt, dass er seine beiden Teamkollegen schlagen kann. Insbesondere Daniel Hubmann hat sich für WM viel vorgenommen. 2014 gab es für ihn "nur" dreimal Silber. Nun sagt er: "Ich reise mit dem Gedanken nach Schottland, um Gold mitzulaufen."

Das WM-Programm
Freitag, 31. Juli: Sprint Qualifikation, Forres (mit Rahel Friederich, Julia Gross, Sara Lüscher, Judith Wyder (Titelverteidigerin); Daniel Hubmann, Martin Hubmann, Andreas Kyburz)

Samstag, 1. August: Mixed-Sprintstaffel, Nairn (Rahel Friederich, Martin Hubmann, Matthias Kyburz, Judith Wyder - die Schweizer treten als Titelverteidiger an)

Sonntag, 2. August: Sprint Final, Forres (mit [je nach Qualifikation])

Dienstag, 4. August: Mitteldistanz, Darnaway (Sabine Hauswirth, Sarina Jenzer, Sara Lüscher; Fabian Hertner, Daniel Hubmann, Matthias Kyburz)

Mittwoch, 5. August: Staffel, Darnaway (Julia Gross, Sara Lüscher, Judith Wyder - die Schweizer Damen treten als Titelverteidigerinnen an; Fabian Hertner, Daniel Hubmann, Matthias Kyburz)

Freitag, 7. August: Langdistanz, Glenn Affric (Julia Gross, Sabine Hauswirth, Judith Wyder; Fabian Hertner, Daniel Hubmann, Matthias Kyburz)

Links
Medienguide Swiss Orienteering
Veranstalter-Webseite
IOF Livecenter (TV, Kommentar, GPS von allen Entscheidungen)

(Text Jonas Mathys / Fotos Samuel Hebeisen)

Die Schweizer O-Läufer streben sieben WM-Medaillen an

 

 

Am Freitag beginnen in Inverness die OL-Weltmeisterschaften. Das Schweizer Team ist gewohnt stark und reist mit hohen Erwartungen nach Schottland.

 

 

An der WM in Italien vor einem Jahr stand an jedem Wettkampftag mindestens eine Person im Suisse-Dress auf dem Podest. Insgesamt gab es acht Medaillen zu feiern. Mit mehr Edelmetall flog nur eine Schweizer OL-WM-Delegation in der Geschichte nach Hause, nämlich jene 2009 aus Ungarn. Mit dem Medaillensegen in Norditalien straften die letztjährigen WM-Fahrerinnen und –fahrer Kritiker lügen, die nach dem Rücktritt von Überläuferin Simone Niggli düstere Zeiten auf den Schweizer OL-Sport zukommen sahen. Entsprechend hoch bleiben auch im Jahr zwei nach dem Rücktritt der 23-fachen Weltmeisterin die  Erwartungen. Cheftrainer Patrik Thoma formuliert die offizielle Zielsetzung für die am Freitag beginnenden Titelkämpfe so: „Unser Ziel ist, an der WM in Schottland sieben Medaillen zu gewinnen. Davon je eine in den drei Staffeln. Ausserdem möchten wir grundsätzliche alle Athleten in jedem Einsatz unter den ersten 15 klassiert haben.“ Er sei sich bewusst, dass dies hohe Ziele seien. „Wir werden aber alles daran setzen, sie zu erreichen.“

 

 

Das Schweizer Damenteam besteht aus sechs Athletinnen und besticht durch Ausgeglichenheit auf sehr hohem Niveau. Alle WM-Fahrerinnen dürfen sich amtierende Weltmeisterinnen nennen. Julia Gross und Sarina Jenzer reüssierten letztes Jahr zwar „nur“ an den Studenten-Titelkämpfen – und die übrigen Teammitglieder mit Ausnahme von Judith Wyder alle in einer Staffel-Disziplin. Dennoch: Die Schweizer Frauen wissen, dass sie unter Druck bestehen können – und wie sie die grossen Wettkämpfe angehen müssen, um erfolgreich zu sein.

Die Überfliegerin mit je drei EM- und WM-Titeln war letztes Jahr klar Judith Wyder. Die Bernerin kämpfte zwar diesen Winter und Frühling mit hartnäckigen gesundheitlichen Problemen, scheint aber rechtzeitig auf die WM ihre Form gefunden zu haben. „Ich habe die letzten Wochen und Monate gut trainiert. Ich fühle mich bereit“, sagt Wyder mit Blick auf die Weltmeisterschaften.

 

 

Ungewohnt klein ist die Herrenmannschaft an der WM in Schottland. Sie besteht aus nur fünf Athleten aus drei Familien. Das Hauptprogramm bestreiten Daniel Hubmann, Matthias Kyburz mit je vier und Fabian Hertner mit drei Einsätzen. Andreas Kyburz darf demgegenüber „nur“ den Sprint laufen – vorausgesetzt, niemand verletzt sich. Auch Martin Hubmann wird ebenfalls ausschliesslich in den Sprint-Disziplinen (Einzel und Mixed-Staffel) eingesetzt. Die Selektion mit fünf Männern und den Schwerarbeitern Matthias Kyburz, Daniel Hubmann und Hertner zeigt die Stärke der drei Athleten. Sie haben sich nicht nur in der Vergangenheit mehrfach ausgezeichnet (zusammen haben sie bereits 24 WM-Medaillen gewonnen), sondern auch in diesem Jahr abermals ihre Stärke bewiesen. Kyburz reist unter anderem als Gesamtweltcup-Leader und Berglauf-Schweizermeister nach Schottland. Hubmann ist Gesamtweltcup-Zweiter und Fabian Hertner hat zum Beispiel an der Sprint-SM gezeigt, dass er seine beiden Teamkollegen schlagen kann. Insbesondere Daniel Hubmann hat sich für WM viel vorgenommen. 2014 gab es für ihn „nur“ dreimal Silber. Nun sagt er: „Ich reise mit dem Gedanken nach Schottland, um Gold mitzulaufen.“