Mit Sprint-Silber sorgte Martin Hubmann für den bisherigen Glanzpunkt des Schweizer Teams an den Weltmeisterschaften in Inverness. Die Medaillen knapp verpassten Sara Lüscher (4.), Daniel Hubmann (6.) und Rahel Friederich (7.).

Für die Erfolgsmeldung mit Überraschungseffekt beim WM-Sprint sorgte Martin Hubmann. Platz 2 hinter dem neuen Weltmeister Jonas Leandersson (Sd) belegte der jüngere der beiden Hubmann-Brüder. 1,9 Sekunden fehlten ihm zu Gold - trotzdem aber sprach der 26-Jährige von „einer riesigen Genugtuung“. Um den ersten WM-Einzelmedaillengewinn handelte es sich für ihn wie auch um „ein Vergessenmachen der verpassten Medaille am Vortag in der Mixed-Staffel“. 

„Ich lief mit der Wut im Bauch und das machte sich offenbar bezahlt“, schmunzelte Hubmann. Und speziell machte den Erfolg, dass er seinen sechs Jahre älteren Bruder Daniel hat hinter sich lassen können. „Ich habe nicht den Anspruch der bessere OL-Läufer als Dani zu sein“, sagte er. Von seinen Möglichkeiten bei besonderen Konstellationen wusste er allerdings. Letztes Jahr an den Europameisterschaften erlebte er diesen Seltenheitsbeweis mit Rang 3 (zu 4) bereits einmal. Trotzdem gab Martin Hubmann zu: „Ein  wenig überrascht mich die Klassierung vor ihm schon“  5,2 Sekunden schneller war er und damit nicht weniger als vier Positionen. Weitere drei Sekunden und zwei Ränge zurück klassierte sich der Vorjahressieger Sören Bobach (Dä).

2 Sekunden bei Lüscher
Für ein Resultat mit Ausrufezeichen verantwortlich zeichnete auch Sara Lüscher. Bei ihrem ersten WM-Start in der Sprint-Disziplin lief sie auf Position 4. Zuerst „fuxte“ sie das Verdikt und das Verpassen ihrer ersten WM-Einzelmedaille um lediglich zwei Sekunden: „Hätte ich in der kritischen Phase einmal mehr auf die Karte geguckt, wäre mir das nicht passiert“, sagte die 29-Jährige. Ort des entscheidenden Augenblicks war ein Gassenlabyrinth, in dem sie in eine Sackgasse hineinlief. „Da verlor ich sicher fünf bis zehn Sekunden“, schätzte sie. Mit etwas Distanz aber erkannte sie den Erfolg und freute sich entsprechend.  

Mit dem Prädikat äusserst solid umschreiben lässt sich die Leistung von Rahel Friederich. Sie,  letztes Jahr Sechste, lief zwar technisch fehlerlos, konnte aber ihre Defizite im physischen Bereich nicht weiter reduzieren. „Schade“, hielt auch sie fest, 5,4 Sekunden fehlten lediglich zu Bronze. „Dieses Rennen zeigt mir deutlich, dass es sich lohnt, weiterzuarbeiten.“ Die Ränge 9 (Julia Gross) und 14 (Andreas Kyburz) vervollständigten das Abschneiden der Schweizer.

Forres. WM-Sprint-Final, Männer: 1. Jonas Leandersson (Sd) 13:12. 2. Martin Hubmann (Winterthur) 1,9 Sekunden zurück. 3. Jerker Lysell (Sd) 4,5. 4. Marten Bostrom (Fi) 7,8. 5. Yannick Michiels (Be) 7,9. 6. Daniel Hubmann (Bern) 8,9. Ferner: 14. Andreas Kyburz 28.7.

Frauen. 1. Maja Alm (Dä) 13:32. 2. Nadja Volynska (Ukr) 39,8. 3. Galina Vinogradova (Rus) 52. 4. Sara Lüscher (Winterthur) 54. 5. Hanny Allston (Aus) 54,2. 6. Minna Kauppi (Fi) 54,6. 7. Rahel Friederich (Winterthur) 57,4. 8. Shren (No) 1:10,3. 9. Julia Gross (Richterswil) 1:17,9.

(Jörg Greb)