Mit der Sprintstaffel beginnen am Samstag die diesjährigen Europameisterschaften im Orientierungslauf. Die Schweizerinnen und Schweizer wollen dabei mindestens sechs Medaillen holen. Swiss Orienteering berichtet auf verschiedenen Kanälen direkt aus dem tschechischen Jesenik.

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Am Samstag beginnen die EOC in Jesenik.
Das Swiss Orienteering Team ist Mitte dieser Woche mit klaren Erwartungen nach Tschechien gereist, nachdem es bereits Anfang Mai zur Vorbereitung ein Trainingslager im tschechischen Gelände absolviert hatte. An den OL-Europameisterschaften (EOC) wollen die Athletinnen und Athleten aus der Schweiz mindestens sechs Medaillen holen: «Wenn es mehr sind, sagen wir natürlich nicht nein», sagt Cheftrainer Patrik Thoma.

Ein heisser Medaillenkandidat wird Daniel Hubmann sein. Der gebürtige Thurgauer, sechsfache Weltmeister und sechsfache Gewinner des Gesamtweltcups wird in Tschechien in allen Einzelrennen an den Start gehen. Über die Langdistanz und die Mitteldistanz strebt der 33-Jährige gar die Titelverteidigung an. «Ich will meine Chance packen», sagt er. Reizen würde ihn der Gewinn der Goldmedaille über die Sprintdistanz: «Noch fehlt mir dieser Titel an einer EM.» Am liebsten hätte Hubmann jedoch eine erneute Goldmedaille über die Langdistanz.

Mit Matthias Kyburz bestreitet ein weiterer Schweizer alle drei Einzelrennen. Der 26-Jährige aus Möhlin will an den Titelkämpfen rund um die tschechische Stadt Jesenik endlich eine Einzelmedaille im Wald holen. Bisher konnte der jüngere der beiden Kyburz-Brüder vorwiegend in urbanen Sprintwettkämpfen seine besten Resultate feiern.

Mit Baptiste Rollier, Martin Hubmann und Andreas Kyburz stehen an den OL EM weitere Routiniers im Aufgebot von Swiss Orienteering. Sie bestreiten jeweils zwei Einzel-Einsätze, genauso wie Florian Howald und Andreas Rüedlinger. Je einen Einzelwettkampf laufen zudem die B-Kader-Athleten Christoph Meier, Jonas Egger und Raffael Huber. Als einziger Nicht-Kader-Athlet ist bei den Herren zudem Térence Risse an den EM am Start, wo er über die Langdistanz am Start stehen wird. Für die Teamyoungsters Risse, Meier und Egger werden die Europameisterschaften die ersten derartigen Titelkämpfe in ihrer Karriere sein, während die anderen acht selektionierten Schweizer Athleten bereits auf EM-Erfahrung zählen können.

Wyder als Titelverteidigerin
Bei den Damen Elite werden Judith Wyder und Rahel Friederich (Winterthur) die meisten EM-Einsätze aus Schweizer Sicht leisten. Beide werden sicherlich in der Sprintstaffel, im Sprint und über die Mitteldistanz an den Start gehen.

Die Bernerin Wyder will als amtierende Europameisterin über die Sprintdistanz versuchen, ihren Titel aus dem Jahr 2014 zu verteidigen. Die 27-Jährige hätte als Titelverteidigerin auch einen Startplatz über die Langdistanz zugute, verzichtet jedoch auf diese Disziplin. Wyder hatte in der vergangenen Saison mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen und bündelt nun ihre Kräfte entsprechend.

Medaillenchancen darf sich bei den Schweizer Damen jedoch nicht nur Judith Wyder ausrechnen. Rahel Friederich und Sabine Hauswirth sind international erprobte Läuferinnen, die mit einer Glanzleistung ganz nach vorne laufen können. Zudem stehen mit Sarina Jenzer, Julia Gross und Elena Roos weitere Athletinnen am Start, denen ein Exploit zugetraut werden kann.

Kerstin Ullmann, Lisa Holer, Sina Tommer und Martina Ruch – einzige Nicht-Kader-Athletin – bestreiten in Tschechien ihre ersten internationalen Titelkämpfe bei der Elite und werden entsprechend mit geringeren Erwartungen an den Start gehen.

Die Orientierungslauf-Europameisterschaften beginnen am Samstag mit dem Wettkampf in der Sprintstaffel. Diese wird in Bruntal ausgetragen, beginnt um 12.30 Uhr und dauert rund eine Stunde. Die Medaillenchancen der Schweiz sind dabei intakt: Vor zwei Jahren sicherte sich das Schweizer Team in der damals neuen Disziplin den Weltmeistertitel. Nun wollen Judith Wyder, Rahel Friederich, Martin Hubmann und Andreas Kyburz erneut um die Medaillen mitlaufen.

Die Europameisterschaften können Daheimgebliebene live mitverfolgen. Über die Veranstalterwebseite sind beispielsweise ein Live-Stream (kostenpflichtig), das GPS-Tracking oder die Live-Resultate abrufbar.

Swiss Orienteering berichtet während der EM-Woche direkt aus Jesenik. Einerseits mit dem EOC-Magazin «EOC Daily», andererseits mit Wettkampfberichterstattungen und einer Social Wall, welche die relevanten Inhalte der sozialen Medien von Athleten und OL-Plattformen in einem Portal auf der Startseite der Swiss-Orienteering-Webseite abbildet. (SF)

Webseite EOC

Finaltage an der OL EM
Samstag, 21. Mai, 12.30 Uhr: Sprintstaffel.
Sonntag, 22. Mai, ab 16.00 Uhr: Sprint.
Dienstag, 24. Mai, ab 12.25 Uhr: Langdistanz.
Freitag, 27. Mai, ab 14.00 Uhr: Mitteldistanz.
Samstag, 28. Mai, 10.00 Uhr: Staffel Männer. - 12.00 Uhr: Staffel Frauen.

Einsätze der Schweizerinnen und Schweizer
Sprintstaffel: Rahel Friederich (Winterthur), Judith Wyder (Zimmerwald), Martin Hubmann (Eschlikon), Andreas Kyburz (Winterthur).
Sprint: Jonas Egger (Burgdorf), Florian Howald (Oberönz), Daniel Hubmann (Herrenschwanden), Martin Hubmann, Matthias Kyburz (Möhlin), Andreas Rüedlinger (Winterthur), Rahel Friederich, Sabine Hauswirth (Belp), Sarina Jenzer (Bremgarten bei Bern), Elena Roos (Cugnasco), Martina Ruch (Eggiwil), Kerstin Ullmann (Nidau), Wyder.
Langdistanz: Daniel Hubmann, Raffael Huber (Hedingen), Andreas Kyburz, Matthias Kyburz, Christoph Meier (Lausen), Térence Risse (Cottens), Baptiste Rollier (Boudevilliers). - Frauen: Julia Gross (Zürich), Hauswirth, Lisa Holer (Möhlin), Roos, Ruch, Sina Tommer (Elsau).
Mitteldistanz: Howald, Daniel Hubmann, Martin Hubmann, Andreas Kyburz, Matthias Kyburz, Rollier, Rüedlinger, Friederich, Gross, Holer, Jenzer, Roos, Wyder.
Staffel: wird noch definiert.