Zum Auftakt der Elite-EM in Obertilliach (Österreich) durften die Schweizer schon gross jubeln. Christian Spoerry platzierte sich ex-aequo mit Ulrik Nordberg auf dem dritten Platz und gewann damit Bronze.

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Christian Spoerry auf dem Weg zu Bronze
Starker Schneefall in den letzten 36 Stunden machte es den Organisatoren nicht einfach reguläre Sprintbedingungen zu schaffen. Die zahlreichen Scooterspuren in den Hangwäldern des Lesachtals mussten seit dem frühen Morgen immer wieder neu gefahren werden. Erst mit einer Verspätung von 1h30 konnten die Jugend- und Juniorenrennen gestartet werden und mussten später - in Aussicht auf eine Schweizer-Goldmedaille im Herrenrennen bei den Jugend-Europameisterschaften - wegen irregulären Bedingungen annulliert werden. Diese Rennen finden am Dienstagmorgen erneut statt. Bis zum Start der Eliterennen konnten die Schwierigkeiten des Morgens bewältigt werden und reguläre Wettkämpfe mit gutem Spurnetz konnten stattfinden.

Christian Spoerry sprach nach seinem Erfolg von einem guten und sauberen Lauf. «Auf den teilweise steilen und unruhigen Spuren fokussierte ich mich auf das Lauf- und Skitechnische», erklärte der in Schweden wohnhafte Zürcher seine Taktik. «Nur in den wenigen flachen Abschnitten nahm ich mir Zeit zum Karte lesen. Physisch scheint die Form zu stimmen. Über die Medaille bin ich jedoch überrascht.» Für den 31-Jährigen ist dies nun bereits die dritte
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Das Podest mit Andrey Lamoc (2. Rang), Lars Moholdt (1. Rang),
Christian Spoerry und Ulrik Nordberg (3. Rang)
Medaille an Grossanlässen. Vor einem Jahr an der Heim-EM auf der Lenzerheide war er über die Langdistanz Zweiter geworden und hatte damit die erste Einzelmedaille eines Schweizer Ski-OL Läufers bei der Elite errungen. 2007 hatte Spoerry zusammen mit Boris Fischer und Christian Hohl die WM-Bronzemedaille in der Staffel gewonnen. Im heutigen Rennen verlor er 44 Sekunden auf den norwegischen Sieger Lars Moholdt.

Als zweitbester Schweizer erreichte Gion Schnyder den 16. Rang. Der 30-Jährige kämpft seit mehr als einer Woche mit Rückenschmerzen. «Technisch ging es unter diesen Umständen gut, denn Fehler habe ich keine begangen», erklärte Schnyder. «Wegen der Rückenschmerzen war aber ein Doppelstockeinsatz zunehmend mit Schmerzen verbunden, was auf diesem Niveau keine ansprechende Leistung zulässt.» Andrin Kappenberger (21.) erzielte mit einer anständigen Leistung bei seiner achten EM-Teilnahme sein bestes EM-Resultat. «Ich hatte gute Abschnitte. Trotzdem habe ich eine Routenwahl nicht optimal entschieden und ein paar Mal etwas gezögert», erklärte der im Zürcher Oberland wohnhafte
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Das Schweizer Team freut sich mit Christian Spoerry
Tessiner. Sandro Truttmann (29.) verlor zum zweiten Posten mit einer Tiefschneeroute viel Zeit. Danach war er auf der Karte immer im Hintertreffen und es unterliefen ihm weitere Fehler.

Auch Carmen Strub (28.) zeigte sich nicht zufrieden mit ihrer Leistung. Nach einem guten ersten Teil war die Zürcherin mit Karte lesen jeweils spät dran. Zeit verlor sie zudem, als sie an einem Posten ohne zu stempeln vorbeifuhr und danach erneut zum Posten aufsteigen musste. Gewonnen wurde das Frauenrennen von Tove Alexandersson.

(Text Annetta Schaad, Fotos Christian Aebersold)

Resultate
Männer (3.5 km Länge, 85 m Steigung, 16 Posten)
1. Lars Moholdt (Norwegen) 15:40
2. Andrey Lamov (Russland) 16:16
3. Christian Spoerry (Schweiz) und Ulrik Nordberg (Schweden) 16:24
5. Erik Rost (Schweden) 16:32
6. Jörgen Madslien (Norweden) 17:08
16. Gion Schnyder 18:13
21. Andrin Kappenberger 18:46
29. Sandro Truttmann 19:38

Frauen (3.2 km Länge, 75 m Steigung, 13 Posten)
1. Tove Alexandersson (Schweden) 16:32
2. Alena Trapeznikova (Russland) 17:03
3. Mariya Kechkina (Russland) 17:38
4. Tatyana Oborina (Russland) 17:53
5. Magdalena Olsson (Schweden) 18:28
6. Hana Hancikova (Tschechien) 18:48
28. Carmen Strub 21:16

Rangliste: http://eventor.orienteering.org/Events/ResultList?eventId=5209&groupBy=EventClass