Mit Beginn der OL-Saison 2017 wird an den meisten OL das Laufen mit berührungsloser Postenkontrolle üblich sein. Wir verwenden in der Schweiz das System SPORTident Air+ mit der persönlichen SICard „SIAC“. Es wird aber auch weiterhin möglich sein, mit den herkömmlichen SI-Cards zu laufen.
Das berührungslose Zeitmess- und Postenkontroll-System SPORTident Air+ wird seit vier Jahren erfolgreich im Bike-OL und Ski-OL eingesetzt. Im Fuss-OL konnte an verschiedenen Veranstaltungen seine Zuverlässigkeit unter Beweis gestellt werden. International - und vor allem in Schweden - sind Bestrebungen im Gange, das System nicht nur an Elite-Wettkämpfen, sondern generell im Fuss-OL einzusetzen. Die Schweiz kann und will sich diesem Trend nicht entziehen und muss entsprechende Regelungen treffen.

Das System bedingt auf der Veranstalter-Seite eine Umprogrammierung der vorhandenen Posten-Einheiten, ausser einem etwas höheren Batterie-Verbrauch der SI-Einheiten entstehen keine weiteren Kosten. Für den Läufer sind aber neue (aktive) SI-Cards (SIAC=SPORTident Active Card) notwendig. Diese SIAC sind teurer als konventionelle SI-Cards (aktueller Preis CHF 80) und sind wegen der enthaltenen Batterie nicht wartungsfrei (Service-Intervall geplant 4 Jahre).

Das System Air+ von SPORTident macht es möglich, dass auf der gleichen Wettkampfanlage berührungslos und konventionell „gestempelt“ werden kann. Allerdings gewinnt der Läufer mit einer SIAC an jedem Posten etwas Zeit, was als nicht ganz fair beanstandet werden könnte. Da bestehen auch schon bei den konventionellen SI-Cards deutliche Unterschiede in der „Stempelzeit“ von 330 ms (SI-Card-5) bis 60 ms (SI-Card 10/11), was bisher nicht zu Diskussionen bezüglich Fairness geführt hat.

Es steht jedem Läufer frei, sich eine SIAC zu kaufen und so auch vom schnelleren „Stempeln“ zu profitieren (mit entsprechendem finanziellem Einsatz); es wird kein Läufer gezwungen werden, die alte funktionierende SI-Card zu entsorgen und eine teure SIAC zu kaufen. Ambitionierte Läufer werden diese Investition tätigen; für den Genuss-Läufer dürften die paar Sekunden Zeit-Vorteil keine Rolle spielen. Aus logistischen Gründen wird es nicht möglich sein, dass ein Veranstalter für alle Läufer eine Miet-SIAC zur Verfügung stellt. Zudem weist die SIAC Eigenheiten auf, die man für den erfolgreichen Einsatz kennen muss, und an das berührungslose „Stempeln“ muss man sich gewöhnen. Auch aus diesen Gründen soll die SIAC ein persönliches Sportgerät bleiben und nicht gemietet werden können. Die Arbeitsgruppe IT der KW stellt selbstverständlich Checklisten bereit und bietet auch einen Workshop für Auswerter an.
 
Die Kommission Wettkämpfe hat beschlossen:
Ab 2017 muss es an allen Meisterschaften*** und Nationalen OL** möglich sein, mit einer persönlichen SIAC berührungslos zu „stempeln". Die Veranstalter haben auf diesen Zeitpunkt ihre Posteneinheiten entsprechend umzustellen. Dabei ist sicherzustellen, dass auch Läufer mit den SI-Cards der Typen 5, 6, 8, 9, 10 und 11 konventionell „stempeln“ können. Für regionale*, übrige und besondere OL wird sehr empfohlen, diese Umstellung auch vorzunehmen.
 
Es ist explizit nicht vorgesehen, dass innerhalb der Kategorie alle mit der gleichen Technik laufen müssen. Die Wahl der Technik bleibt allein dem Läufer überlassen. Dies gilt auch für Elite-Kategorien und Meisterschaften.
 
Die Kommission Wettkämpfe ist sich bewusst, dass beim berührungslosen „Stempeln“ ein gewisser Zeitvorteil entsteht. Sie stuft den Vorteil aber in der Grössenordnung ein, den sich ein Läufer zB durch den Kauf eines teureren Kompasses verschaffen kann; und hier wird auch nicht über eine Vereinheitlichung diskutiert.
 
Felice Büchi
Präsident Kommission Wettkämpfe