Jetzt wird es politisch

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6 Jahre 1 Monat her #64 von Christoph Salzmann
Hallo liebe Community

Bei der spannenden Lektüre der März Ausgabe des Swiss Orienteering Magazine stellten sich mir mehrere Fragen, die ich gerne mit euch teile.
Insbesondere die Artikel zur Nachhaltigkeit der Swiss O Week 19 und die Rubrik Kategorisch haben mich zum Nachdenken angeregt.

Franz Wyss hofft, mit einer möglichen Förderung / Verbilligung / Subvention möglichst viele ausländische Startende von möglichst weit her an die Swiss O Week 19 zu locken. Ist dies nicht ein Widerspruch zu einer nachhaltigen OL-Woche? Wenn ihr mich fragt, hat die Swiss O Week bereits eine kritische Grösse betreffend Nachhaltigkeit erreicht, so sind doch gerade im voralpinen / alpinen Gelände Flurschäden an Wald und Wiese oft jahrelang noch sichtbar. Ich bin gespannt, was die Community dazu meint.

Weiter greift Franz in seinem Artikel das delikate Thema der stetig steigenden Startgelder auf. Bravo! Gerade, wenn ich jeweils die Vor- und Nachnamen auf den Ranglisten studiere, stelle ich ernüchtert fest, dass uns sogar der Schwingerverband betreffend Intergration von Leuten mit Migrationshintergrund in unseren Sport um Weiten voraus ist. Und dieser hat wohlverstanden nicht diese gewaltige Präsenz an den Volksschulen. Franz hat recht, wir sind und bleiben wohl auch unter uns, wenn wir hier nicht gewaltige Anstrengungen unternehmen. Was wohl die Community darüber denkt? Franz hat erkannt, wir sind teuer; ich sage: Wir sind zu teuer und werden wohl immer noch teurer!

Eine Aussage hingegen erstaunt dabei. Die Startgelder also sind gegeben, so auch die Abgaben an den SOLV. Wurden nicht gerade diese aufs 2017 massiv erhöht? So auch die Abgaben an Klubmitglieder. Beides in Frage zu stellen, im Kontext von Franz Wyss' Artikel und auch mit obengenannter Abwesenheit des einen Drittels mit Migrationshintergrund der ganzen Wohnbevölkerung in der Schweiz?
Umso mehr in Kenntnis, dass der einzelne OL qualitativ nichts gewinnt, durch die höheren Abgaben, eher infolge eines "aufgeblähten" Verbandsapparates mit weiteren Auflagen "beschäftigt" wird und somit das von Franz richtigerweise angesprochene Marketing aus zeitlichen Gründen vernachlässigt wird. Auch die höheren Vereinsabgaben stehen quer in dieser Landschaft, umso mehr man bedenken muss, dass in der heutigen Zeit Vereinsarbeit nicht gerade hoch im Kurs ist bei der Generation Y und Z. Sehen wir in Zukunft vermehrt Vereinslose Teilnehmer an den Orientierungsläufen?

Betreffend Startgelder möchte ich hier die Abend-OLs der OLG Bern, die Laufreihe orienthun und an vorderster Stelle die Hondricher Abendläufe als positive Lichtblicke für preisbewusste Familien nennen. Hier stimmt das Preis-Leistungsverhältnis (noch)! Gerade orienthun hat sich in den letzten Jahren mit seinem damals mutig einfachen Konzept etabliert. Gratulation!

Betreffend Marketing: Wenn genau aus dieser Ecke für ein Nein zu No-Billag hier im Forum und anderswo aktiv geworben wird, lässt das aufhorchen. Ist der OL-Sport jetzt wirklich auf staatliche Gebühren angewiesen, um sich mehr Gehör zu verschaffen oder vermischen wir da nicht Politisches mit Sportlichem?

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6 Jahre 1 Monat her #72 von Markus Weber
Werter Christoph

Ich kenne nur diese, acht Jahre alte Studie ( www.sportobs.ch/fileadmin/sportobs-datei...ten_bevoelkerung.pdf ) welche das Thema Sport und Migranten/Migrantinnen behandelt. Sie gibt Dir vielleicht einige Antworten weshalb Du eher auf einer Schwingfest-Rangliste Teilnehmer mit Migrationshintergrund findest als auf einer OL-Rangliste. Nur mit Geld hat dies nichts zu tun.
Aber wir können dies gerne am nächsten Hondricher Abendlauf diskutieren.

Sportliche Grüsse
Markus

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