Vom 29.7. bis 5.8. finden in Orléans, Frankreich die Bike-OL-Europameisterschaften statt. Maja Rothweiler zeigte sich der Aufgabe im Auftakt-Sprint auf dem Universitäts-Gelände der Stadt gut gewachsen und holte mit einer überzeugenden Leistung die Bronze-Medaille. Simon Brändli verpasste durch eine Fehlstemplung am letzten Posten einen Topten-Rang.

maja rothweiler
Maja Rothweiler erkämpft sich im Zieleinlauf

die entscheidende Sekunde aufs Podest.

(alle Fotos: Thomas Jäggi/ Christine Schaffner)

Nach dem bisherigen Saisonverlauf kommt Rothweilers Bronze-Medaille einem Exploit gleich. Doch Rothweiler relativiert: "Ich hatte mich mit der alten Karte des Geländes sowie Google Street View sehr intensiv vorbereitet und setzte mir einen Diplomrang als Optimalziel. Mit der Medaille konnte ich das nun noch klar übertreffen," freute sie sich im Ziel über ihre beste Sprint-Rangierung überhaupt an einem internationalen Toprennen. Der Start gelang ihr nicht ganz nach Wunsch: Nach wenigen Metern erwischte sie beim Überfahren eines Randsteins einen starken Schlag aufs Hinterrad und fürchtete einen Platten, wie er ihr an der letzten WM-Sprint zum Verhängnis wurde. Der erste Posten war Bike-OL untypisch im Gebüsch versteckt, was sie etliche Sekunden kostete. Doch in der Folge fand sie immer besser ins Rennen. Beim Kartenwechsel nach Rennhälfte wurde sie von der eine Minute hinter ihr gestarteten Weltcupleaderin Emily Benham (GBR) eingeholt. Rothweiler zog ihr Rennen zusammen mit Benham kontrolliert weiter. Die Britin verpasste den letzten Posten und Rothweiler sicherte sich mit ihrem beherzten Schlussspurt auf der Tartanbahn des Zieleinlaufs eine Sekunde vor Lokalmatadorin Gaële Barlet (FRA) Bronze. Ursina Jäggi berichtete von einem phasenweise guten Rennen, aber auch von mehreren Unsicherheiten und Fehlern auf der sehr detaillierten Karte. Es resultierte der 17. Rang.

ursina jäggi
Ursina Jäggi im Endspurt.

Simon Brändli hat sein Sprint-Potenzial in der Vergangenheit schon mehrmals angedeutet. Heute war er schnell unterwegs und berichtete im Ziel von einem Rennen, das er so durchziehen konnte, wie er sich das vorgestellt hatte. Er steuerte mit einer knappen Minute Rückstand den siebten Platz an, doch offenbar war er gerade nicht nah genug am letzten Posten, um diesen mit seinem SI Air+ Chip zu erfassen. Den Sieg holte sich Lokalmatador Cedric Beill (FRA). Beat Schaffner brachte ein solider Lauf auf den 18. Rang.

Parallel zur Elite-EM werden die Jugend- und Junioren-EM sowie die Master-WM ausgetragen. Bei den Junioren fuhr der letztjährige Junioren-Sprintweltmeister Adrian Jäggi nach einem eher durchzogenen Rennen auf Rang 13. "Ich mag physische Rennen mehr als solch technische Sprints wie heute, darum freue ich mich auf die Mittel- und Langdistanz," meinte er. Noah Rieder, der in der Jugend-Kategorie 24. wurde, sah es ähnlich und berichtete von mehreren Fehlern.

An der Masters-WM überzeugten Monika Bonafini (1. D60) und Walther Rahm (2. H65) mit Podestplätzen für die Schweiz.

Text: Beat Schaffner

 

Rangliste:

Elite Damen:

EM in Orléans

Website des Veranstalters: hier
Resultate: Elite, Jugend, Junioren und Master

 

1. Martina Tichovska CZE 22:34
2. Camilla Soegaard DAN 23:37  +01:03
3. Maja Rothweiler SUI 24:00  +01:26

ferner:

17. Ursina Jaeggi SUI 26:39  +04:05


Elite Herren:

1. Cedric Beill FRA 23:37

2. Lauri Malsroos LIT 23:44  +00:07
3. Krystof Bogar CZE 23:56  +00:19

ferner:

Simon Brändli (SUI) nicht klassiert, Posten fehlt.