Adrian Jäggi erkämpfte sich nach Middle-Gold eine weitere Junioren-EM-Medaille – diesmal Bronze in der Langdistanz. Seine Namensvetterin Ursina Jäggi fuhr mit einer starken Leistung in der Elite-EM auf den sechsten Rang. Simon Brändli rundet die schöne Schweizer Bilanz mit Rang 9 bei den Herren ab.

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Simon Brändli auf dem Weg zu seinem 9. Rang in der Langdistanz. Links und rechts wird er von Schweizer Fans angefeuert. (Alle Fotos: Christine Schafffner/ Thomas Jäggi)

Im technisch relativ einfachen, sehr flachen Langdistanzrennen galt es die richtigen Routen zu identifizieren und diese dann mit Höchsttempo sauber durchzuziehen. Adrian Jäggi konnte abgesehen von einem Routenwahlfehler zum 2. Posten seinen Wettkampf fehlerfrei durchziehen. "Heute hatte ich jedoch keine so guten Beine," meinte er Ziel. "Ich denke, nun rächt sich die nicht ideale Vorbereitung seit dem Start der Rekrutenschule anfangs Juli." Entsprechend war er zufrieden, dass es trotzdem zu einem Podestplatz reichte.

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Ursina Jäggi auf der Jagd nach dem Diplom (6.).

Im Damenrennen erwischte Ursina einen schlechten Start. Der erste Posten befand sich ganz kurz nach dem Start auf einem undeutlichen Pfad. Jäggi verpasste diesen und musste den Posten dann von hinten anfahren. Das knapp einminütige Missgeschick spornte sie an, das Tempo zu steigern und den Fokus zu halten. Das gelang ihr im weiteren Wettkampf hervorragend. Beim Kartenwechsel nach zwei Dritteln der Strecke konnte sie zudem die Österreicherin Sonja Zinkl einholen. In der Folge fuhr das Duo gemeinsam weiter, was Jäggi zusätzlichen Schub und Sicherheit verlieh, auch wenn sie mehrheitlich führte. "Ich konnte heute physisch wirklich voll ans Limit gehen und die Pace das ganze Rennen durchhalten." Es ist das wertvollste Resultat der Middle-Weltmeisterin von 2012, seitdem sie letztes Jahr nach einer dreijährigen

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Adrian Jäggi hat Bronze im Fokus.

Pause wieder im Bike-OL Spitzensport eingestiegen ist. "Trotz reduziertem Umfang im Vergleich zu früher stimmt meine Form dank guter Trainingsqualität. Und kämpfen kann ich noch gleich wie damals," meinte sie, was sie heute eindrücklich bewies. Maja Rothweiler erwischte dagegen keinen guten Tag mit einem grösseren Fehler und mehreren nicht idealen Routen. Sie klassierte sich als 19.

Simon Brändli fuhr bei den Herren ein einsames Rennen auf den 9. Rang. "Mein Ziel heute war, physisch ans Limit zu gehen, denn das flache Terrain entspricht nicht unbedingt meinen Stärken," meinte er. Dies setzte er ganz erfolgreich um, und er war etwas überrascht, dass er tempomässig kaum etwas auf die Konkurrenz verlor. Er hatte aber die Navigation zu wenig im Fokus, was sich in einem grösseren Umweg zum 2. Posten und mehreren kleineren Konzentrationsfehler auswirkte, die ihn jeweils um die 10 Sekunden kosteten.

Noah Rieder klassierte sich mit einem sauberen Rennen auf dem starken 7. Rang bei der Jugend-EM. "Heute hatte ich alles im Griff und konnte voll puschen. Physisch will ich nun aufs nächste Jahr noch einen Zacken zulegen," meinte er.

EM in Orléans

Website des Veranstalters: hier
Programm und Resultate: Elite, Jugend, Junioren und Master

An der Masters-WM holten Peter Müller (1. H60), Beat Schaffner (1. H40) und Monika Bonafini (3. D60) Langdistanz-Medaillen für die Schweiz.

Text: Beat Schaffner