Heute fand in Vilnius mit dem Sprint der letzte Wettkampf statt. Den kompetitiven Wettkampf bestand Ursina Jäggi als 14. noch am besten. Simon Brändli musste nach anfänglicher Führung das Rennen mit einem platten Reifen fertig fahren und wurde 21.
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Ursina Jäggi hat keine Zeit für den Asublick über Vilnius (alle Fotos: Donatas Lazauskas)
Das Gelände lag mitten in Vilnius und bestand aus einem Mix aus Wald, Parkanlagen und Altstadt. Für den Sprint mussten unüblicherweise viel Steigung bewältigt werden. Etwas erschwerend war zudem, dass die Stadt voller Fussgänger war und das Gelände für nicht für den Anwohnerverkehr gesperrt wurde. Darum gab es offenbar Reibungen zwischen Passanten, Autos und Bikern. Unter den Betroffenen war auch Maja Rothweiler.

Sie konnte das Rennen heute fahren, nach den gesundheitlichen Problemen in den vergangenen Tagen waren die „Batterien" heute wieder geladen. Obwohl die Bernerin nicht ganz zufrieden war mit ihrem 14. Rang (+3:39), stellte sie fest: „Der Parkteil am Schluss des Wettkampfs ist mir gut gelungen. Die Entscheidung die gestrige Langdistanz frühzeitig zu beenden, war definitiv richtig."

Etwas besser erging es Ursina Jäggi mit dem 12. Rang (+3:02): „Ich bin recht zufrieden. In kartentechnisch so anspruchsvollem Gelände bin ich beim Kartenlesen einfach ein bisschen langsamer als die absolute Spitze, da wir solches Gelände in der Schweiz nicht trainieren können." Zeit verlor sie zum 13. Posten, weil der Bahneindruck einen Eingang fast verdeckte und ich zwei Sicherheitsstopps einlegen musste." Dann erwischte sie zum 17. Posten eine falsche Abzweigung und zu Posten 18 eine langsamere Route. Alles in allem sei dies aber ein versöhnlicher Abschluss einer WM-Woche mit Hochs und Tiefs, so die Aargauerin.

 

Das Rennen entschied die Finnin Hara Marika mit einer Zeit von 24:34 Minuten für sich, die Britin Emily Benham (+0:59) und die Russin Shipilova Vinogradova Olga (1:20) klassierten sich auf die Ränge zwei und drei.

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Maja Rothweiler am selben Posten wie Ursina Jäggi.

Alles oder nichts

Simon Brändli startete hervorragend und lag beim fünften Posten mit rund 20 Sekunden Vorsprung in Führung. Dann folgte eine Routenwahl zu Posten 7, auf die Simon Brändli nicht gut vorbereitet war, meinte der Schweizer Kader Bike-OL Trainer Simon Seger. Er wählte eine falsche Route und setzte diese auch nicht gut um. Dennoch konnte er nachher den vor ihm gestartete Tschechen Hradil Jiri einholen. Diesem Effort folgte das Unglück, dass er sich einen Platten einfing: „Bei einem Sprung genau auf eine Absatzkante erhielt mein Hinterrad ein Platten." Er fuhr das Rennen aber zu Ende. Er bedauert, dass es heute nicht besser lief: „Schade, konnte ich meinen Plan nicht umsetzen. Der Kurs wäre mir entgegen gekommen." Die zwei erwähnten Ereignisse kosteten dem Zürcher zwei Minuten, am Ende resultierten 3:15 Minuten Rückstand auf Medvedev Grigory (22:57). Das Podest komplettieren der Finne Laurila Jussi (+1:00) und der Este Malsroos Lauri (+1:08).

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Tobias Breitschädel (AUT) im Gespräch mit Simon Brändli und Adrian Jäggi (v. l.)

Der Junior Adrian Jäggi konnte seinen Weltmeistertitel vom Vorjahr heute nicht verteidigen: „Es lief nicht gut, ich

machte einige kleine Fehler und verlor vor allem mit meinem Routenwahlfehler zum Posten 13 viel Zeit. Auf dieser Route zerstörte ich auch noch meinen rechten Schuh. Ein Wespenstich kurz vor den Start war sicher auch nicht optimal." Auch das Gelände kam ihm nicht entgegen. Simon Seger dazu: „Das war für Adrian heute kartentechnisch zu schwierig um ganz vorne mitzumischen. Es war zu viel Navigation gefragt, da konnte Adrian seine starke Physis nicht ausspielen." Auch der Solothurner zieht ein zwiespältiges Fazit: „Mit meiner WM bin ich nicht zufrieden. Ich habe zwar eine Medaille gewonnen, in allen anderen Rennen ausser der Staffel habe ich aber zu viele Fehler gemacht und für mich nicht zufriedenstellende Resultate erreicht."

Die nächste Weltmeisterschaft findet nächstes Jahr in Österreich statt.

Text: David Hayoz, Fotos: Donatas Lazauskas