Dank des H20-Teams mit Noah Rieder, Silas Hotz und Adrian Jäggi gewann die Schweiz auch am dritten Wettkampftag der Bike-OL WM eine Medaille. Eine gute und seriöse Vorbereitung wie die letzten Tage schon, grosse Vorfreude und ein genauer Plan – dies waren die Bausteine zum Erfolg.
Zehn Jahre ist es her, seit eine Schweizer Staffel an einer Junioren-WM teilnahm. Als sich abzeichnete, dass der erfahrene Adrian Jäggi zusammen mit Silas Hotz und dem erst siebzehnjährigen Noah Rieder ein Team würde bilden können, war der Traum einer Juniorenstaffel geboren. Die drei jungen Bike-OL Athleten hatten sich ein Diplom als Ziel gesetzt. Die Hoffnung auf eine Medaille war zwar ambitiös, aber nicht unrealistisch. Dafür musste aber alles stimmen. Alle drei Staffelmitglieder mussten eine solide Leistung zeigen und der
Pannenteufel durfte auch nicht zuschlagen.
Rieder übernahm die Startstrecke und machte sich um 9.30 Uhr, als das Thermometer schon fast 30 Grad anzeigte, auf die gut 11 km lange Strecke, zusammen mit zehn anderen Konkurrenten. «Ich habe mir vorgenommen, ein fehlerfreies Rennen zu fahren und ruhig in den Wettkampf zu starten. Dank des flachen Geländes vermochte ich physisch mit den Junioren mitzuhalten und konnte immer wieder zu anderen Fahrern aufschliessen. Da ich jeden Posten sicher anfahren konnte, hatte ich schon von Anfang an ein gutes Gefühl.» Rieder konnte das ganze Rennen konstant durchfahren und kehrte als sehr guter Vierter zurück, mit anderthalb Minuten Rückstand auf die Spitze und einem Vorsprung von fast anderthalb Minuten auf den Fünftplatzierten.
Hotz zeigte sich erfreut über Rieders Leistung: «Ich konnte an einer Superposition von Noah übernehmen. Bis zum Zuschauerposten fuhr ich kontrolliert und machte keine Fehler. Danach pushte ich aber ein bisschen zu fest, was ich dann auf der Schlussschlaufe büsste. Zweimal erwischte ich einen Weg, der nicht auf der Karte war, und musste umkehren. Danach konnte ich aber nochmals aufdrehen und als Vierter an Adrian übergeben.»
Nach der zweiten Strecke hatten sich die an erster und zweiter Position liegenden Teams Tschechien und Frankreich bereits deutlich von der Konkurrenz abgesetzt, betrug doch der Abstand zum drittplatzierten Team bereits mehr als drei Minuten. Hinter Frankreich und vor der Schweiz mischte Litauen beim Kampf um die Medaillen mit. Für Litauen ging jedoch der schwächste der drei Fahrer auf die letzte Strecke, beim Schweizer Team war es gerade umgekehrt.
Jäggi kommentiert den weiteren Rennverlauf wie folgt: «Silas übergab mir an vierter Stelle liegend mit einem Rückstand von nur ca. 45 Sekunden auf den Litauer, den ich beim zweiten Posten schon fast aufgeholt hatte. Wir fuhren einige Posten etwa gleich schnell, auf unterschiedlichen Routen, bevor ich ihn definitiv abhängen konnte. Trotz einiger kleiner Unsicherheiten (schlecht sichtbare Wege verpasst) konnte ich den Bronzemedaillenplatz halten und unseren grossen Traum ins Trockene bringen!»
Somit sicherte sich die Schweiz die bereits vierte Medaille, drei davon gehen aufs Konto von Adrian Jäggi. «Nach nur drei Wettkämpfen ist mein Medaillensatz schon komplett!» freute er sich über eine WM, die nicht nur für ihn, sondern fürs ganze Schweizer Team noch nie so erfolgreich war. Nach dem Ruhetag am Freitag geht es mit der Langdistanz und dem Sprint zum Abschluss weiter. Wir dürfen gespannt sein, was uns die Schweizer Bike-OL Cracks noch bescheren werden.
Text und Fotos: Ursula Häusermann, dh