Simon Brändli erkämpft sich an den Bike-OL Europameisterschaften in Litauen Gold in der Langdistanz. Flurin Schnyder holt mit Junioren-Bronze nach Gold im Sprint eine weitere Medaille.

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Simon Brändli gewinnt Gold...


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... und Flurin Schnyder Bronze


2022 05 21 henseler
Noé Henseler spurtet zu Rang 5...


2022 05 21 jaeggi
... und Adrian Jäggi zu Rang 8

Nachdem im Sprint zwei Sekunden aufs Podest fehlten, siegte Simon Brändli heute mit einer Minute Vorsprung auf den letztjährigen WM-Dominator Samuel Pökälä (FIN). Brändli wollte an der EM vor allem auf den Sprint setzen, auch weil er nach einer nicht ganz idealen Vorbereitung nicht genau wusste, wo er physisch steht. "Ich musste diesen vierten Platz zuerst verarbeiten und mental daran arbeiten, dass ich trotzdem auch heute voll an mich glaube." Die Langdistanz war physisch hart mit spannenden Routenwahlen. "Ich kam gut durch und konnte mehrmals einschätzen, wie ich drin lag, wenn ich den vor mir gestarteten Pökälä kreuzte und merkte, dass ich Zeit auf ihn aufgeholt hatte - das motivierte mich natürlich noch mehr zu puschen." Vorentscheidend war die lange Route zu Posten 15: Obwohl er zu Posten 14 drei der vor ihm gestarteten Fahrer kreuzte, liess er sich nicht verleiten und zog seine alternative Route durch. Dadurch knüpfte er Waldmann (AUT) und Ludvik (CZE), die zu diesem Zeitpunkt noch gleichauf mit ihm an der Spitze lagen, eine bzw. zwei Minuten ab. "Ich konnte voll durchziehen und alles geben und freue mich sehr über Gold!" meinte ein erschöpfter Brändli im Ziel.

Nach Junioren-Gold im Sprint gestern überzeugte Flurin Schnyder auch heute wieder mit einer starken Fahrt zu Bronze. Dabei begann sein Rennen denkbar schlecht. "Als ich vom ersten Posten wegfuhr hatte mich noch nicht definitiv für eine Route entschieden, lies zu wenig sauber Karte und erwischte dann prompt die falsche Abzweigung und wusste nicht mehr wo ich war." Auf einem grossen Weg konnte er sich auffangen, verlor aber mehrere Minuten. In der Folge holte ihn der spätere Sieger Rojgard Sverre (SWE) ein. "Wir sahen uns immer wieder und puschten einander. Den Rest des Rennens kam ich dann praktisch ohne Fehler durch", meinte Schnyder nach dem physisch harten Wettkampf. "Am Schluss war es eine Kopfsache - weiter Gas geben obwohl schon alles weh tat."

Das Schweizer Team brilliert mit einer super Mannschaftsleistung: Noé Henseler fährt mit Rang 5 in der Jugend-Kategorie in die Diplomgränge. Bei der Elite zeigen Adrian Jäggi und Silas Hotz mit den Rängen 8 und 12 ausgezeichnete Rennen. Ursina Jäggi und Noah Rieder klassieren sich mit den Rängen 20 und 23 im Mittelfeld. 

Live-Resultate
GPS Men
GPS Women
GPS Junioren
GPS Jugend

Video Zusammenfassung Long Distance

(Text: Beat Schaffner, Fotos: Patrick Henseler)