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Flower Ceremony für Flurin Schnyder


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Simon Brändli am letzten Posten.

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Jäggi fährt mit Pökälä Richtung Ziel.

Flurin Schnyder holte heute an den Bike-OL Weltmeisterschaften im schwedischen Falun mit einer überzeugenden Leistung Silber. Bei der Elite verpasste Simon Brändli als bester Schweizer mit Rang 7 knapp ein Diplom.

Silber gewann Schnyder zeitgleich mit dem Schweden Felix Silver (der nicht zum ersten Mal seinem Namen alle Ehre machte). Es war ein kräftezehrender Wettkampf mit vielen anspruchsvollen Trails und steilen Rampen. "Am Anfang war es sehr schwierig das Negativgelände zu lesen, doch ich hatte viel Zeit in die mentale Vorbereitung mit alten Karten investiert und so gelang mir der Start sehr gut. Die Wege waren sehr unterschiedlich befahrbar von schnellem Waldboden bis zu sandigen Pisten, die ich nach Möglichkeit vermied," erzählte Schnyder im Ziel. "Es war ein schnelles Rennen und man musste aufpassen, auf der Karte mitzuhalten. Es lohnte sich, manchmal auch einen Sicherheitsstopp zu machen." Mit der Silbermedaille konnte Schnyder nahtlos an seine herausragenden Leistungen vor zwei Monaten an den Europameisterschaften in Litauen anknüpfen, wo er unter anderem den Europameistertitel im Sprint holte.

Bei den Elite-Männern verpasste Simon Brändli mit Rang 7 knapp ein Diplom. Brändli zeigte sich ganz zufrieden mit seiner Leistung, jedoch leicht enttäuscht vom Resultat: "Ich konnte umsetzen, was ich mir vorgenommen hatte. Ich war auf der Karte immer voraus, habe alle Abzweigungen dort erwartet, wo sie waren und konnte so jeweils viel Speed um die Kurven mitnehmen. Die Routenwahlen habe ich überlegt getroffen. Auf den ersten Posten verliere ich etwas viel Zeit; das war für mich von der Karte her nicht ersichtlich. Und auf den einfacheren, physischen Teilstrecken fuhr ich vielleicht etwas zu kontrolliert und verlor jeweils einige Sekunden." Für den weiteren WM-Verlauf zeigt sich Brändli zuversichtlich: "Ich bin zufrieden und kann auf dem heutigen Rennen aufbauen. Ich nehme das gute Navigationsgefühl morgen in die Staffel mit. An dieser WM liegt für mich noch etwas drin!"

Adrian Jäggi startete zwei Minuten vor dem neuen Middle-Weltmeister Krystof Bogar (CZE) und vier Minuten vor dem späteren Vize-Weltmeister Samuel Pökälä (FIN). Er startete zögerlich, traf zu Beginn eher defensive Routenwahlen und verpasste Bogar, als ihn dieser zwischen Posten 5 und 6 überholte. Nach der Behebung eines kleinen technischen Defekts am Bike holte ihn Pökälä zu Posten 14 ein. "In der Folge fuhren wir viel zusammen oder trafen gleich schnelle Routenwahlen. Ich fuhr meist vorne," freute sich Jäggi über seine gute Form und zeigte, dass er die dazu nötigen Skills hat. Mit Pökälä fuhr er auf Rang 18 ins Ziel. "Mir gelang ein sehr guter Schlussteil, ich fühlte mich wohl und konnte jeweils 'just in time' Karte lesen. Ich bin stolz auf diesen zweiten Teil. Genau hier ist morgen die Staffel, was mich hoffen lässt", freute sich Jäggi auf die nächsten Wettkämpfe.

Noah Rieder war vor der WM noch krank. "Ich hatte einen guten Start, konnte gut durchkärtelen und traf meist die beste Routenwahl. Vom 20. Posten weg verwechselte ich einen Graben mit einem Weg und folgte den Spuren der anderen, die auch schon dort reinfuhren. Dieser Fehler kostete mich eine Minute. Sonst bin ich sehr zufrieden, auch wenn ich noch nicht ganz die Beine hatte um vorne mitzufahren. Das Resultat ist heute für mich zweitrangig", freut sich auch Rieder (28.) auf die nächsten Rennen.

Silas Hotz (36.) war mit seinem Rennen weniger zufrieden: "Es lief für mich in der Vorbereitung und heute nicht ganz wunschgemäss. Es fühlte sich eigentlich nach einem guten Start an, doch Jeremie Pourre (FRA), der nach mir startete, holte mich rasch auf, was mich etwas aus dem Konzept brachte. Zu Posten 10 und 12 machte ich kleine Fehler und so konnte er mich abhängen. In der Schlussphase war ich oft etwas hintendrein mit Karte lesen und hatte keinen guten Flow. Ich freue mich nun auf die Staffel morgen, wo für uns Vieles drin liegt!" meinte Hotz.

Bei den Elite-Frauen fuhr Ursina Jäggi ein solides Rennen auf Rang 25. "Im ersten Teil war ich gut unterwegs, hätte aber wohl physisch noch etwas mehr pushen sollen. Auf den zweiten Teil mit der feineren Orientierung stellte ich etwas zu wenig bewusstum und war oft mit den Routenwahlen etwas spät; dazu schlichen sich kleinere Fehler ein. Für die nächsten Rennen habe ich noch Steigerungspotenzial!" meinte Jäggi.

Bei Elite-WM-Debütantin Lena Hofer und WM-Debütantin Arianna Arpagaus wechselten sich starke Phasen mit weniger guten Abschnitten ab. Sie klassierten sich auf Rang 41. bzw. 42.

Text: Beat Schaffner, Fotos: Lars Gustafsson

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