Es läuft gut für Flurin Schnyder in diesem Jahr: nach seinen Erfolgen an den Europameisterschaften in Litauen fährt er im schwedischen Falun in seinem zweiten Rennen die zweite WM-Medaille nach Hause: Bronze in der Langdistanz. Bei den Herren erreicht Simon Brändli mit dem guten fünften Platz ein Diplom.

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Bronzemedaille für Flurin Schnyder in der Langdistanz
Flurin Schnyder hat seinen Platz im Fahrerfeld der Junioren eindeutig gefunden. Der Berner darf unterdessen bei jedem seiner Starts zu den Favoriten gezählt werden. Die bestätigte er auch heute, als er sich in einer anforderungsreichen Langdistanz nur dem überlegenden Schweden Felix Silver und dem Finnen Tatu Aaltonnen geschlagen geben musste. "Ich bin sehr zufrieden dass ich meine Bronzemedaille von der EM bestätigen konnte". Und zu seiner Fahrt meinte Schnyder: "Es war eine super spannende und abwechslungsreiche Bahn. Im ersten Teil, der sehr dichtes Wegnetz hatte, fuhr ich eher langsam und auf Nummer sicher. Vom 8. zum 9. Posten wählte ich eine zu grosse Umfahrungsroute und verlor wahrscheinlich knapp 2 Minuten auf die Optimalroute. Anschliessend konnte ich im wieder etwas anspruchsvolleren Schlussteil gut durchnavigieren". Man darf auf jeden Fall auf die Fortsetzung mit dem Sprint am Dienstag gespannt sein.

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Diplomplatz für Simon Brändli, kurz nach der Zieleinfahrt
Auch bei den Herren Elite kam es mit Marcus Jansson zu einem überlegenen Sieg eines einheimischen Fahrers. Jansson lag von Anfang an immer in Front und konnte seinen Vorsprung gegenüber dem sich in einer eindrücklichen Form zeigenden Tschechen Krystof Bogar (Weltmeister in der Mitteldistanz) kontinuierlich  ausbauen. Die Bronzemedaille sicherte sich mit einem starken Schlussteil der Finne Andre Haga. "Die Langdistanz war sehr anspruchsvoll, es gab immer wieder schwierige Routenwahlen und die Umsetzung war häufig alles andere als einfach" beschrieb der fünfplatzierte Simon Brändli den Lauf. "Ich hatte im Startteil Probleme und verpasste wie Silas zu Posten 2 eine der zahlreichen diffusen Abzweigungen. Es folgten einige kleinere Fehler und so betrug mein Rückstand nach einer Viertelstunde auf den zu diesem Zeitpunkt führenden Krystof Bogar 2:42" musste Brändli konstatieren. "Von da an fand ich zwar besser ins Rennen, doch da mir noch weitere kleine Fehler unterliefen und ich manchmal nicht die schnellste Route wählte, resultierte (nur) ein Diplom-Rang. Ich werde jetzt die richtigen Anpassungen vornehmen, so dass ich mich in den Einzel-Wettkämpfen weiter steigern kann" schöpfte der Winterthurer für den verbleibenden Sprint und den Massenstart Hoffnung.

Die weiteren Schweizer zeigten sehr solide Leistungen. Zwar verpasste Adrian Jäggi einen angestrebten Top-Ten Platz mit Rang 11 nur um eine Sekunde (Rang 9 wäre für 8 Sekunden zu haben gewesen...), doch darf er mit seiner Leistung sicher zufrieden sein. "Mein Rennen war ok. Ich nahm mir im dichten Trailnetz bewusst Zeit um die 1:15000er Karte gut lesen zu können. Gegen Schluss ging mir auf den sehr anstrengenden Trails etwas die Kraft aus." Sinnbildlich hierzu sicher die Bilder im Livestream, als Krystof Bogar den acht Minuten vor ihm gestarteten Jäggi in einer Steigung ein- und überholte: gegen den kräftigen Tschechen war einfach kein Kraut gewachsen. Zu den verpassten Top-Ten meinte Jäggi zudem: "Die 8 Sekunden auf den 9. und die eine Sekunde auf den 10. Platz schmerzen sicher etwas, aber das gehört dazu und gleicht sich immer irgendwann mal aus".

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 Noah Rieder, abgekämpft aber zufrieden
Einen sehr guten Lauf zeigte auch Noah Rieder, konnte er sich doch mit dem 17. Rang in den Top-Twenty platzieren. "Das Rennen war eines der härtesten wenn nicht das härteste Rennen, dass ich jemals gefahren bin. Technisch war es auf der Karte wie auch auf dem Bike sehr anspruchsvoll" meinte ein sichtlich zufriedener Rieder. "Mein Rennen war super! Ich konnte bis auf wenige Ausnahmen immer die schnellste Route wählen und habe mich physisch sehr stark gefühlt. Am Schluss bin ich etwas eingebrochen. Ich bin mit dem Top-Twenty Resultat sehr zufrieden" - wie die Bilder vom Livestream eindrücklich zeigten.

Aufgrund seiner hervorragenden Leistungen in den Vorbereitungswettkämpfen haderte Silas Hotz ein wenig mit seinem 24. Rang, zeigte sich aber aufgrund der Umstände dennoch optimistisch. "Auch wenn meine Fehler frustrierend und eher vermeidbar waren, muss ich mich zufrieden geben. Abgesehen von den Fehlern war es auch wirklich ein gutes Rennen. Es war unglaublich hart und schwierig. Ich habe sehr hohe Erwartungen an mich, ja, ich hätte mehr erwartet, aber dass es mit solchen Fehlern dennoch zu Platz 24 reicht, ist doch erfreulich. Dies stimmt mich zuversichtlich für die verbleibenden Rennen".

Bei den Damen klassierten sich Ursina Jäggi (21.), Lena Hofer (34.) und Arianna Arpagaus (36.) allesamt in der zweiten Ranglistenhälfte. Vor allem für Hofer und Arpagaus geht es aber in erster Linie auch darum, im internationalen Umfeld Erfahrungen zu sammeln.

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(Text: Thomas Bossi, Bild: Livestream)