Bike-OL: Noé Henseler ist Europameister

Noé Henseler im Zieleinlauf der Mitteldistanz.
Dem frischgebackenen Europameister scheint
das portugiesische Gelände zu behagen
(Foto: Patrick Henseler)

Noé Henseler zeigte, dass ihm das portugiesische Gelände gut liegt. Bereits 2021 gelangen ihm gute Wettkämpfe hier in Portugal, an diese konnte er heute nahtlos anknüpfen. Er startete etwas nervös in das Rennen, fühlte sich dann aber bald schon wohl und schnell auf dem Bike. Nur nach dem Spectator Control passierte ihm ein kleiner Fehler, der ihn allerdings kaum Zeit kostete, da er direkt merkte, was passiert war. Dieses Spitzenresultat gelang ihm wohl nicht zuletzt auch dank seiner minuziösen Vorbereitung im Trainingslager im Frühling und mit Street View zuhause. Die Hitze machte ihm dabei heute kaum zu schaffen. Seinen Sieg holte er sich mit ganzen 38 Sekunden Vorsprung. Weniger zufrieden zeigte sich der zweite M17-Fahrer, Silas Lützelschwab. Sein Rennen verlief grundsätzlich auch schnell, hingegen passierten ihm zwei grössere Fehler mit Abstechern ins Grün, die ihn letztendlich ein gutes Resultat kosteten. Dennoch machte ihm sein erstes internationales Rennen der Karriere viel Spass und er zeigt sich zuversichtlich für die morgige Langdistanz.

Ebenfalls etwas niedergeschlagen war Flurin Schnyder nach seiner Zieleinfahrt. Der Junior konnte heute den wohlbekannten Flow, der so hilfreich sein kann, nicht finden. Selbstkritisch erzählte er von vielen kleinen und auch einem grossen Fehler. Was ihm heute auch zu schaffen machte, war die Hitze, mit der Schnyder bekannterweise mehr Mühe hat als andere. Trotz seiner Enttäuschung reichte es dem Berner für den 9. Rang. Dennoch blickt Schnyder zuversichtlich dem morgigen Rennen entgegen: „Attaquer, u när luegemer!“

Wie Lützelschwab gab auch Celine Wellenreiter bei den Damen Elite ihr internationales Debüt. Die Quereinsteigerin aus dem Fuss-OL zeigte eine äusserst solide Leistung. Ihre Beine waren anscheinend nie schneller als ihr Kopf, denn mit der diffusen Karte und der schwierigen Bahn kam sie sehr gut zurecht. Sie fuhr mit dieser Leistung auf Rang 16 und damit deutlich in die erste Hälfte. Noch besser gelang Ursina Jäggi ihr Rennen. Lediglich in den engen Gassen des kurzen urbanen Teils schlichen sich zwei kleine Zögerer in ihr ansonsten perfektes Rennen. Dementsprechend gut ist auch das Resultat: 5. Rang und somit ihr erster Diplomrang seit dem Comeback und seit einigen Jahren das erste Diplom bei den Damen Elite für die Schweiz.

Deutlich turbulenter verlief Adrian Jäggis Rennen bei den Herren Elite. Er startete etwas unsicher, da die Karte nicht ganz so kartiert war, wie er es erwartet hatte. Zusätzliche Unkonzentriertheit brachte ihm dann auch ein Fast-Zusammenstoss mit einem entgegenkommenden Fahrer, der unaufmerksam war und auf Jäggis Spur geriet. Im eher physischen Mittelteil konnte er sich dann etwas fassen und neu fokussieren. Ganz zum Schluss passierte ihm dann nochmal ein grosser Fehler, für den er momentan selbst noch keine Erklärung hatte. Aufgrund dieser Fehler musste er sich dann auch dem zweiten Elite-Athleten Noah Rieder geschlagen geben. Rieder gelang sein Rennen deutlich besser. Er blieb seinem Konzept treu und kam mit der Karte gut zurecht. Die beiden Athleten landeten auf den Rängen 22 und 23.

Viel Zeit zum Feiern bleibt dem Team trotz Henselers und Jäggis guten Leistungen nicht. Morgen steht für die Jugend und JuniorInnen die Langdistanz auf dem Programm und für die Elite ein hitziges Massenstartrennen. Bei den gleichen erwarteten Temperaturen wie heute ist ein packender Tag zu erwarten. Die Rennen können verfolgt werden auf https://orienteering.sport/event/european-mtb-orienteering-championships-3/mass-start/ 

Die Massenstarts sind um 12:00 (Herren) und 12:10 (Damen), Schweizer Zeit.