In Urtenen-Schönbühl setzte sich Beat Schaffner im wegen den winterlichen Verhältnissen physisch anspruchsvollen Wettkampf vor Simon Brändli und Christian Wüthrich durch. Bei den Damen gewann Christine Schaffner den Schweizermeistertitel hauchdünn vor Ursina Jäggi und Claudia Hünig.

Die Athletinnen und Athleten berichteten übereinstimmend von schwierigen Verhältnissen. Die Nässe der vergangenen Tagen setzten dem Wegnetz auf der Karte "Grauholz Wannental" stark zu und wurde teilweise sehr tief und schlammig. Der April machte seinem Namen alle Ehre, just zu Beginn Wettkampfes begann es zu schneien. Die Bahnen von Bahnleger Patrick Imboden waren durchwegs interessant: Viele Teilstrecken brachen den Rhythmus und zwangen die Teilnehmenden zu genauem navigieren, um nicht zu viele unnötige Höhenmeter und Distanzen zurückzulegen.

Podest SM Lang Herren
Podest Herren Elite (v. l. n. r.): Simon Brändli
(2. SM), Beat Schaffner (1. SM), Giame Origgi
(Italien, 3.), Christian Wüthrich (4./ 3. SM)
(Foto: David Hayoz)
Bei den Herren schwang Beat Schaffner (OLV Hindelbank) obenauf: "Mein Rennen war ganz okay. Im Gegensatz zur Mitteldistanz am Samstag machte ich weniger Fehler. Aber ich verpasste doch zwei oder drei Abzweigungen, was nicht nötig gewesen wäre." Beat Schaffner profitierte auch davon, dass das Nationalkadermitglied Simon Brändli (OLC Winterthur) gegen Ende des Bike-OLs in einen Hungerrast geriet und zunehmend kalte Beine hatte. "Zu Beginn machte ich einige kleine Fehler. Ich merkte, dass es Sinn machte, mehr Umwege zu fahren, weil die kleinen Pfade schlechter befahrbar waren. Danach fand ich in einen Flow, bis meine Beine zum Ende hin wegen der Kälte zu machten." Meisterschaftsdritter wurde Christian Wüthrich, den noch von Giaime Origgi, Riccardo Rosetto (beide Italien) und Baptiste Fuchs (Frankreich) überflügelt wurde. Das ehemalige Nationalkadermitglied führte seinen Rückstand vor allem auf seinen Physis zurück: "Ich verliere physisch sicher überall, weil ich nicht mehr gleich trainiere wie vorher und von daher ist die Energie irgendwann einmal draussen. Kommt hinzu, dass ich eher defensive Routen auswählte und so längere Strecken fuhr." Ausserdem unterlief ihm zu Posten Fünf einen Fehler, der ihm rund drei Minuten kostete.

Podest SM Lang Damen
Podest Damen Elite (v. l. n. r.): Christine
Schaffner (2./ 1. SM), Gaëlle Barlet (Frankreich,
1.), Ursina Jäggi (3./ 2. SM), Laura Scaravonati
(Italien, 4.), Claudia Hünig (5./ 3. SM)
(Foto: David Hayoz)
Bei den Damen fehlte die gestrige Bahnlegerin der Mitteldistanz und Spitzenfahrerin Maja Rothweiler (OLC Kapreolo) wegen einer Krankheit. Dies ermöglichte, dass andere Fahrerinnen in die Bresche springen konnten. Die Chance am besten nutzte die mehrfache Weltmeisterin Christine Schaffner, die die Schweizermeisterschaft mit einem knappen Vorsprung von von 15 Sekunden vor Ursina Jäggi (OLG Rymenzburg) gewann. "Es war etwas Glück dabei, dass ich gewonnen habe und nicht Ursina. 15 Sekunden auf knapp zwei Stunden Fahrzeit sind ja nichts. Am Schluss hatte ich immer weniger Luftdruck im Reifen, so dass ich in Kurven immer zusätzlich abbremsen musste." Christine Schaffner berichtete von einem langen Wettkampf, in dem sie leiden und kämpfen musste. Die Drittplatzierte der Schweizermeisterschaft, Claudia Hünig, (OLV Langenthal) berichtete von einem durchzogenen Wettkampf: "Mir unterliefen zwei grössere Fehler zu Posten 11 und 14, wo ich die falschen Abzweigungen erwischte. Dann habe ich festgestellt, dass ich drei Routenwahlen nicht optimal gelöst habe." Claudia Hünig fügte an, sie trainiere auch nicht mehr so häufig wie als Kaderathletin bis 2014. Tagessiegerin wurde Gaëlle Barlet aus Frankreich.

Bei den Junioren gewann Adrian Jäggi und bei den Juniorinnen Arianna Arpagaus. DH

Ranglisten der SM Langdistanz: hier

Herren Elite
1. Beat Schaffner 2:09:05
2. Simon Brändli  2:11:04
3. Origgi Giaime 2:11:37
4. Rossetto Riccardo 2:11:56
5. Baptiste Fuchs 87  2:25:01
6. Christian Wüthrich  2:26:54

Damen Elite
1. Gaëlle Barlet  1:57:35
2. Christine Schaffner 1:59:33
3. Ursina Jäggi 1:59:48
4. Laura Scaravonati 2:01:48
5. Claudia Hünig 2:08:02