20170527 WC FIN middle Podest Frauen
Flower Ceremony der Frauen


20170527 WC FIN middle Podest Manner
Flower Ceremony der Männer

Sabine Hauswirth und Matthias Kyubrz werden in der heutigen Mitteldistanz am Weltcup in Finnland Vierte. Wie schon beim Sprint zwei Tage zuvor vielen die Entscheidungen sehr eng aus, Kyburz verpasste seinen zweiten Podestplatz in Folge nur um drei Sekunden.

Das Mitteldistanzrennen in der Nähe des Sprintaustragungsortes Lohja (FIN) war sehr abwechslungsreich. Auf einen eher dichten Wald gerade zu Beginn des Rennens folgten sehr detailreiche Hügel, typisch für das finnische Gelände teils mit offenen Felsplatten versehen. Der letzte Teil der Bahn war physisch betont mit längeren Abschnitten auf Wegen.

Im Frauenrennen erfolgte bereits zum ersten Posten, der gleichzeitig der längste und wohl anspruchsvollste war, eine Zäsur. Viele Athletinnen erwischten eine schlechte Route oder verloren Zeit im Postenraum. So auch Julia Gross und Elena Roos, die beim ersten Fernsehposten nach einem Kilometer bereits fast zwei Minuten Rückstand auf die Spitze aufwiesen.

Als einzige Schweizerin konnte erneut Sabine Hauswirth mit den schnellsten Frauen mithalten. Sie lief schon im Sprint und der Sprintstaffel sehr gute Wettkämpfe und verlor in der heutigen Mitteldistanz lediglich 19 Sekunden auf die Drittplatzierte Schwedin Lina Strand. „Ich bin extrem zufrieden mit meiner Leistung, ich hätte kaum besser laufen können, ausser vielleicht zum ersten Posten wo sich für mich wohl die Umlaufroute gelohnt hätte", berichtet Sabine Hauswirth. Überlegene Siegerin war Helena Jansson, ebenfalls aus Schweden. Sie startete unmittelbar nach Hauswirth und holte die Schweizerin in der Hälfte des Rennens auf. Die Bernerin liess sich dadurch nicht aus dem Konzept bringen: „Bei den kurzen Startintervallen ist das schnell passiert. Ich habe danach sicher von ihr profitiert aber konnte ihr auch helfen auf das Tempo zu drücken im Schlussteil." Auf den zweiten Rang lief die in der Schweiz lebende Russin Natalia Gemperle.

Bei den Männern lief der Schwede Martin Regborn früh im Rennen eine Topzeit, welche bis zum Schluss ungeschlagen blieb. Am nächsten kam ihm der Norweger Olav Lundanes. Auch der dritte Rang ging mit William Lind aus Schweden an einen Skandinavier. Einzig die Schweizer Matthias Kyburz und Daniel Hubmann konnten die nordische Dominanz brechen. Kyburz konnte sich mit einem sehr starken Schlussteil den vierten Rang, nur drei Sekunden hinter Lind sicher: "Ich bin sehr zufrieden mit meinem Lauf, bis auf eine Unsicherheit von Posten Sechs zu Posten Sieben hatte ich stets alles unter Kontrolle, auch im Postenraum." Weitere 17 Sekunden hinten dran lief Hubmann auf den neunten Platz: "Zum ersten Posten verliere ich etwas viel Zeit, ansonsten bin ich glücklich über meine Leistung. Vielleicht hätte es da und dort etwas mehr Offensive gebraucht, aber viel mehr Risiko wäre nicht drin gelegen". Forian Howald verlor bei einem Posten im Anfangsteil der Bahn wertvolle Zeit und wurde am Schluss 30. Ebenfalls Weltcuppunkte sichern konnte sich Florian Schneider. Für den jungen Athleten ist der 35. Platz im sehr stark besetzten Feld ein hervorragendes Resultat.

Bereits zurück in der Schweiz ist Fabian Hertner. Er hatte sich beim Einlaufen für den Sprintfinal eine leichte Verletzung am Oberschenkel zugezogen und hat deshalb bereits die Rückreise angetreten.

Text: Raffael Huber, Bilder: Beat Meier

 

Das sagen die Beteiligten:

Sabine Hauswirth (4. Rang): „Es ist mir gut gelaufen, ich bin sehr zufrieden. Ich könnte nicht viel besser laufen. Ausser zum ersten Posten, wo ich wohl die Umlaufroute hätte nehmen sollen. Im technisch anspruchsvollen Mittelteil baute ich etwas Sicherheit ein, um immer sauber Karte lesen zu können. Als mich Helena Jansson aufholte, liess ich mich nicht aus dem Konzept bringen. Bei den kurzen Startintervallen ist das schnell passiert. Ich konnte gut an ihr dran bleiben und hatte stets alles unter Kontrolle. Ich konnte sicherlich von ihr profitieren, half ihr im rein physisch betonten Schlussteil aber auch das Tempo hoch zu halten."

Julia Gross (21. Rang): "Zum ersten Posten lief ich nicht sehr kontrolliert und wurde etwas unsicher, dann hat mich bereits Svetlana Mironova (RUS) aufgeholt. Fortan rannte ich zusammen mit ihr, hatte aber immer die Kontrolle über die Karte und machte auch Führungsarbeit. Alles in allem kein super Lauf, aber nun bin ich endlich richtig in Wettkampfstimmung und freue mich auf die Langdistanz von morgen."

Elena Roos (33. Rang): "Ich habe einige kleine Fehler gemacht. In einer Mitteldistanz in Finnland liegt im Moment für mich nicht viel mehr drin, aber es ist ein Lauf, auf den ich aufbauen kann."

Matthias Kyburz (4. Rang): „Ich bin sehr zufrieden, denn ich lief stets kontrolliert. Auch im Postenraum habe ich versucht immer präzise zu bleiben. Von Posten Sechs zu Posten Sieben hatte ich sowohl auf der Route als auch im Postenraum eine kleine Unsicherheit und lasse dort ein paar Sekunden liegen. Es war ein cooler Lauf der Spass gemacht hat."

Daniel Hubmann (9. Rang): „Ich bin sehr zufrieden, auch wenn ich zum ersten Posten etwas viel Zeit verlor. Ich habe keine Postenraumfehler zu verzeichnen, verliere aber immer mal wieder zehn Sekunden auf die Bestzeit. Eventuell hätte ich ab und zu etwas offensiver laufen müssen, aber viel mehr Risiko wäre nicht möglich gewesen. Leider hatte ich die Sekunden nicht auf meiner Seite, deshalb bin ich in der Rangliste etwas weiter hinten als erhofft."

 

Frauen: 4.6km, 190m Steigung, 14 Posten
1. Helena Jansson (SWE); 29:45
2. Natalia Gemperle (RUS); +0:50
3. Lina Strand (SWE); +1:11
4. Sabine Hauswirth; +1:30

Die weiteren Schweizerinnen:
21. Julia Gross; +3:55
33. Elena Roos; +5:02
41. Martina Ruch; +6:18
46. Sarina Jenzer; +6:28
50. Paula Gross; +7:25

 

Männer: 5.7km, 250m Steigung, 17 Posten
1. Martin Regborn (SWE); 29:45
2. Olav Lundanes (NOR); +0:29
3. William Lind (SWE); +0:47
4. Matthias Kyburz; +0:50

Die weiteren Schweizer:
9. Daniel Hubmann; +1:07
30. Florian Howald; +3:01
35. Florian Schneider; +3:21
42. Jonas Egger; +3:45
52. Martin Hubmann; +4:43

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