Am 8. Nationalen auf der Rigi erlebten die 1547 Teilnehmenden  einen Sprint der anderen Art: Die meterhohen Felstürme, die Tunnelpassagen zwischen Felsen hindurch, eine Minigolfanlage und auch der für einen Waldlauf ungewohnte Massstab 1:5000 sorgten einerseits für Staunen und beeindruckte Gesichter, andererseits führten sie auch zu zahlreichen Fehlersekunden und –minuten. Die regen Diskussionen im Ziel und auf der Fahrt mit der Rigi-Bahn zurück ins Wettkampfzentrum zeigten jedenfalls, dass alle etwas erlebt hatten unterwegs.

Rigi 2
Enge Felspassagen..

Für einen erfolgreichen Lauf war es unerlässlich, mit Ruhe und Geduld an die Aufgabe heranzugehen. Es galt, sich nicht von der Bezeichnung „Sprint" beeindrucken zu lassen, sondern sich trotzdem Drang zu hohem Lauftempo genug Zeit für die Kartenarbeit zu nehmen.

Von einem sehr interessanten Lauf rund um Rigi Kaltbad berichtete die Siegerin der Damen-Elite Kategorie, Sabine Hauswirth. „Es war sehr eindrücklich zwischen diesen riesigen Felsbrocken hindurch zulaufen," meinte die Bernerin im Ziel.  Einmal sei sie falsch um einen Felsblock herumgelaufen, dort verliere sie einige Sekunden. „Auch sonst habe ich einige Male 4-5 Sekunden verloren, aber es hat grossen Spass gemacht und mit den vielen Abfahrten war das Gelände auf mich zugeschnitten," zeigte sich die Läuferin der ol norska zufrieden. Und trotz positivem Fazit wurde es am Ende noch einmal knapp im Kampf um den Sieg, denn nur 6 Sekunden lagen zwischen Hauswirth und der Zweitklassierten Simone Niggli. Auf einem längeren Teilstück kurz vor dem Ziel verlor Niggli 18 Sekunden auf Hauswirth und vergab somit auch den durchaus realistischen Sieg. Den dritten Rang belegte trotz Erkältung Julia Gross, allerdings liegt Gross bereits über eine Minute hinter den beiden Überfliegerinnen.

Rigi 2
...schnelle Beine...


Deutlicher war das Verdikt bei den Herren: Sprintweltmeister Daniel Hubmann setzte sich mit 45 Sekunden Vorsprung vor Noah Zbinden durch.  „Beim 10. Posten lief ich in eine Sackgasse zwischen zwei Felsbrocken, dort verliere ich sicher viel Zeit, aber ansonsten lief es mir gut," meinte Hubmann nach seinem Lauf. Natürlich könne man überall noch Sekunden suchen in einem solch detaillierten Gelände, aber es habe Spass gemacht und sei ein cooler Lauf gewesen, führte der Läufer der OL Regio Wil weiter aus. Eher überraschend kam der zweite Rang des Baselbieters Noah Zbinden. Der Kaderläufer befindet sich in seiner ersten Elite-Saison und holte nun nach Verletzungspech und eher durchzogenem Herbst zum Befreiungsschlag aus. Ein sehr solider und konstanter Lauf war sein Schlüssel zum Erfolg. Nur zwei Sekunden hinter Zbinden folgt Alain Denzler auf dem dritten Rang. Auch er verlor viel Zeit zum 10. Posten und auf dem Weg zum letzten Posten verlor er die entscheidenden Sekunden  auf Zbinden.

 

Rigi 4
...und präzise Kartenarbeit.
Im Übrigen gab es keine Überraschungen, insbesondere konnten sich die Arrivierten gegen die Junioren und Juniorinnen, welche die gleiche Bahn liefen, deutlich durchsetzen. Mit einer, für die Elite-Kategorien verkürzten, Langdistanz zwischen Rigi Kulm und Rigi Klösterli findet morgen Sonntag ein zweiter nationaler Lauf auf der Rigi statt.

Resultate

DE ( 1.8 km, 60 m, 15 Po.): 1. Sabine Hauswirth (Kirchenthurnen) 12:56. 2. Simone Niggli (Münsingen) 13:02. 3. Julia Gross (Zürich) 14:05. 4. Martina Ruch (Eggiwil) 14:13. 5. Silje Ekroll Jahren (Bern) 14:40. 6. Laura Ramstein (Muttenz) 15:13. 7. Katja Gygax (Bern) 15:17

HE ( 2.0 km, 98 m, 17 Po.): 1. Daniel Hubmann (Bremgarten b. Bern) 12:42. 2. Noah Zbinden (Münchenstein) 13:27. 3. Alain Denzler (Truttikon) 13:29. 4. Ueli Werren (Riedstätt) 13:42. 5. Sebastian Baumann (Fällanden) 13:52. 6. Remo Ruch (Eggiwil) 14:06.

D20 ( 1.8 km, 60 m, 15 Po.): 1. Simona Aebersold (Brügg BE) 13:49. 2. Sofie Bachmann (Reigoldswil) 14:40. 3. Katrin Müller (Beinwil am See) 15:06. 4. Saskia Buchmüller (Rünenberg) 15:21. 5. Valerie Aebischer (Schmitten FR) 16:07. 6. Marcia Mürner (Bronschhofen) 16:16.

H20 ( 2.0 km, 98 m, 17 Po.): 1. Andrin Bieri (Saland) 14:48. 2. Silvan Ullmann (Nidau) 14:55. 3. Timo Suter (Baden-Rütihof) 14:57. 4. Nicolas Müller (Thun) 15:06. 5. Florian Attinger (Adliswil) 15:10. 6. Mathias Blaise (Lentigny) 15:48.

(Text: OLG Goldau | Fotos: OLG Goldau)