Am Wochenende starten im Tessin die Europameisterschaften im Orientierungslauf. Swiss Orienteering wirft dabei einen Blick auf die Schweizer Delegation. Heute im Fokus: das Frauenteam.

Die Schweizer OL-Frauen treten mit einer Lokalmatadorin im Team zu den European Orienteering Championships

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Lokalmatadorin Elena Roos ist
bereit.


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Sabine Hauswirth gibt ihr
Comeback nach der Verletzung.


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Juniorin Simona Aebersold
startet an ihren ersten Elite-EM.

(EOC) an: Elena Roos. Die 27-jährige Tessinerin ist unweit der EM-Gelände aufgewachsen und zählt zu den grossen Hoffnungen des Schweizer OL-Sports. Im vergangenen Jahr sicherte sie sich nicht nur die WM-Bronzemedaille mit der Sprintstaffel, sondern auch zwei Einzel- sowie ein Staffeldiplom. Entsprechend gross sind die Erwartungen: „Ich bin positiv gestimmt, dass ich ein super Resultat zeigen kann", sagt Roos. Sie strebe sicherlich Top-Ten-Rangierungen und mit dem Team in den beiden Staffeln gar Edelmetall an. Die Titelkämpfe vor der Haustüre seien der Höhepunkt des OL-Jahres 2018: „Ich freue mich seit Jahren auf diesen Moment", so Roos und ergänzt: „Das wird ein grosses Fest, super organisiert und mit vielen Zuschauern."

Neben Roos kommen auch Julia Gross (Zürich) und Sarina Jenzer (Liebefeld) zu vier Einsätzen an den EM in der Südschweiz. Sowohl Gross und Jenzer konnten an internationalen Wettkämpfen bereits in die Top 20 laufen. Insbesondere Gross konnte zuletzt mit guten Resultaten beweisen, welches Potenzial in ihr steckt. Entsprechend hoch sind ihre Ziele: „Mit fokussierten Läufen, kann ich ein Diplom gewinnen", ist die 27-Jährige überzeugt.

Gespannt darf das OL-Publikum zudem auf die Rückkehr zweier Routiniers im Schweizer Frauenteam blicken. Während Sabine Hauswirth (Kirchenthurnen) nach einer Verletzung wieder einsatzfähig ist, meldet sich Judith Wyder (Bern) nach der Babypause zurück auf internationalem OL-Niveau. Die mehrfache Weltmeisterin Wyder legt den Fokus auf die Sprintdiszplinen sowie die Staffel: „Ich sehe mein Start an der EM in diesem Jahr als Bonus. Es ist nicht selbstverständlich, fünf Monate nach der Geburt wieder am Start von internationalen Titelkämpfen zu stehen", sagt Wyder. Die Vorbereitung sei zwar gut verlaufen, aufgrund der neuen familiären Umstände aber doch etwas anders als bisher. „Ich bin gespannt, zu welchem Resultat meine Form reicht", sagt Wyder. Die Vorfreude auf ihr internationales Comeback wachse von Tag zu Tag, aber auch die Anspannung.

Sabine Hauswirth musste aufgrund ihrer Stressfraktur im rechten Fusswurzelknochen ihre Ziele für die EM etwas anpassen: „Vor meiner Verletzung wollte ich um eine Einzelmedaille laufen, jetzt um ein Diplom." Die 30-Jährige erwartet, wie die anderen Athletinnen und Athleten auch, technisch anspruchsvolle Läufe in Geländen mit viel Steigung.

Neben erfahrenen Läuferinnen stehen auch junge, aufstrebende Athletinnen im Aufgebot von Swiss Orienteering. Mit Lisa Holer (Möhlin), Paula Gross (Richterswil), Valérie Aebischer (Schmitten), Sofie Bachmann (Reigoldswil) und Simona Aebersold (Brügg) sind fünf Athletinnen selektioniert, die in der Elitekategorie noch kaum Erfahrung an internationalen Wettkämpfen vorweisen können. Erst Lisa Holer stand bereits an einer Elite-EM am Start, die anderen kommen im Tessin zu einer Premiere. Herausragend ist dabei bereits vor dem Start der EM die Nomination von Simona Aebersold: Die Berner Seeländerin ist noch in der Juniorinnen-Kategorie startberechtigt, konnte aber als mehrfache Juniorinnen-Weltmeisterin an den Selektionsläufen auch manche, erfahrene Eliteläuferin hinter sich lassen.

EOC 2018