Nach der Goldmedaille der Schweizer Frauen doppelte die Männer beinahe nach: Schweiz 1 gewann in der Besetzung Florian Howald, Matthias Kyburz und Daniel Hubmann hinter dem amtierenden Weltmeister Norwegen die Silbermedaille. Schweiz 2 belegte Rang drei - die Bronzemedaille ging der Wettkampf-Bestimmungen wegen an Frankreich.

Auf dem sehr schnellen und 6,8 Kilometer langen Parcours mit 23 Posten konnte sich erst auf der dritten Teilstrecke18 EOC2018 Hubmann D Rennens wirklich jemand vom Feld absetzen, die Rückstände an der Spitze bewegten sich lange im einstelligen Sekundenbereich.

Florian Howald, Startläufer im Team Schweiz 1, blieb immer im Spitzenpulk und konnte auf dem 4. Rang mit fünf Sekunden Rückstand auf die Spitze an Matthias Kyburz übergeben, Jonas Egger lief für Schweiz 2 als Zwölfter ein. "In einer solch starken Gruppe wegzukommen ist fast unmöglich. Mein Ziel war es, die Posten 1 und 2 ganz ruhig und kontrolliert anzugehen. Zudem spürte ich, dass es das sechste Rennen in sieben Tagen war. Ich war unterwegs ziemlich am Anschlag", sagte Howald nach seinem Lauf und analysierte: "Ich habe umgesetzt, was ich mir vorgenommen hatte und bin absolut happy. Für mich war es eine geniale EM, ich war besser als ich es mir erträumt hatte."

Kyburz selbst konnte den geringen Rückstand auf die Spitze schnell wettmachen und übernahm die Führung – vorerst vor dem überraschenden Engländer Hodkinson und dem immer stärker werdenden Norweger Magne Daehli. Lange führte Kyburz. Doch nach einer längeren Gabelung und zwei kleinen Unsicherheiten nach dem Überlauf, übergab der Mitteldistanz-Europameister als Dritter – 25 Sekunden hinter Norwegen und 22 Sekunden hinter Schweiz 2, das mit Fabian Hertner zehn Ränge gutgemacht hatte. "Es war fast eine etwas zu lange Pause für mich zwischen den Wettkämpfen, daher fühlte ich mich heute physisch irgendwie gehemmt und konnte nicht voll Gas geben. Vielleicht liegt es auch daran, dass es der sechste Wettkampf in sieben Tagen war. Aber bis jetzt bin ich mit meinen EM-Läufen sehr zufrieden", sagte Kyburz im Ziel. 
Zufrieden war auch Fabian Hertner, der erstmals seit längerer Zeit nicht Mitglied des "ersten" Staffelteams war. "Ich bin mit etwa 30 Sekunden Rückstand gestartet und lag bei Posten 3 bereits in Führung, wahrscheinlich hatte ich die kürzere Gabelung. Im Mittelteil hat Matthias dann richtig gedrückt und ich musste hart kämpfen, um dran bleiben zu können", sagte Hertner. und ergänzte: "Die Einteilung ins Team 2 war keine Enttäuschung, enttäuschend waren die Testläufe. Diese kamen nach meinem Zehenbruch einfach zu früh."

Die Affiche auf dem letzten Teilstück lautete also: Der mehrfache Weltmeister Olav Lundanes (Nor) gegen Martin Hubmann gegen den mehrfachen Weltmeister Daniel Hubmann. Viel spannender könnte auch ein Action-Regisseur die Ausgangslage nicht gestalten.

An der Spitze änderte sich jedoch nichts mehr: Lundanes lief ein feherfreies und schnelles Rennen, der Vorsprung18 EOC2018 Männerstaffel Medaille pendelte meistens zwischen 20 und 30 Sekunden – die Weltmeister wurden einigermassen ungefährdet Europameister. dahinter wiederholte sich die Geschichte aus dem Rennen der Frauen: Schweiz 1 (Daniel Hubmann) überholte Schweiz 2 (Martin Hubmann) noch vor dem 6. Posten, die Jagd auf Norwegen fand allerding nie richtig statt. "Es lief mir eigentlich ganz gut, aber ich bin nie ganz an Lundanes herangekommen,da ich nie nahe genug war", sagte Daniel Hubmann. "Eventuell hatte ich eine etwas längere Gabelung und auf der Schlussschlaufe hatte ich noch zwei, drei kleine Unsicherheiten", sagte der Wahl-Berner.

 

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