Und wieder Gold: Die Staffel Schweiz 1 mit Judith Wyder, Elena Roos und Julia Gross gewinnt den Europameistertitel. Schweiz 2 (Paula Gross, Simona Aebersold und Sarina Jenzer) läuft auf Rang 2, wird aber der Nationen-Regelung wegen nicht mit einer Medaille belohnt. So werden die Schwedinnen Zweite vor Dänemark.

Die Reihe der Erfolgsmeldungen an den OL-Europameisterschaften im Tessin reisst nicht ab: Schweiz 1 gewinnt18 EOC2018 Frauenstaffel Medaille nach einem hochstehenden Duell gegen die zweite Schweizer Staffel Gold. Das Schweizer Team aus sechs Läuferinnen wurde erst kurz vor dem Renntag in Schweiz 1 und Schweiz 2 „unterteilt". Klar war schon vor dem Rennen: Nur das besser klassierte Team hatte Chance auf eine Medaille. Das andere Team würde so oder so „leer" ausgehen.

Kein Problem, schien es zu Beginn: Judith Wyder lief einmal mehr allen anderen Staffeln davon und übergab als Erste an Lokalmatadorin Elena Roos. „Es lief so, wie ich es mir vorgenommen hatte, es war ein sehr physischer Lauf, aber ich hatte es jederzeit voll im Griff. Ich konnte mich immer zurücknehmen, wenn es nötig war und pushen, wo ich konnte." meinte eine glückliche Wyder nach ihrem Meisterstück.

Paula Gross als Startläuferin von Schweiz 2 konnte aber schon als viertklassiertes Team an Simona Aebersold übergeben. Und was die Juniorin ablieferte, war einmal mehr Weltklasse. Die erst 20-Jährige holte ihre Teamkollegin schon bald auf – und liess sie in der Folge förmlich stehen. Schweiz 2 in Führung vor Schweiz 1, der Rest des Feldes fiel kontinuierlich zurück. Im Ziel lag Aebersold eine ganze Minute vor Roos und plötzlich stand die Frage im Raum: Kann Sarina Jenzer die Überraschung schaffen?

Aebersold war im Ziel wie erwartet überglücklich – und zuerst sprachlos. „Es hat einfach nur Spass gemacht", sagte die mehrfache Juniorinnen-Weltmeisterin nach einer kurzen Pause zur Erholung. Sie habe auf der Karte alles so gesehen, wie es denn auch gewesen sei. Trotzdem sei sie auch ab und zu stehen geblieben, um ganz sicher zu sein. Ihr Fazit ihrer EM-Woche: „Es war einfach bombastisch!"

Dafür, dass die vermeintliche Überraschung ausblieb, sorgte dann Julia Gross. Schon bald nach dem Start lief sie zu18 EOC2018 Frauenstaffel 2 Sarina Jenzer auf, die neben der längeren Gabelung noch einen Fehler bei Posten 2 zu verzeichnen hatte. In der Folge lief Gross ihrer „Teamkollegin" davon und sicherte Schweiz 1 einen schliesslich ungefährdeten Sieg.

„Ich war unglaublich nervös und hatte das Gefühl, ich könne gar nicht laufen", sagte Jenzer im Ziel. Sie habe erwartet, dass Gross zu ihr aufschliessen würde. Für Julia Gross war es hart, gegen ihre eigenen Kolleginnen antreten zu müssen. Im Wissen, dass nur ein Team Medaillen gewinnen könne. „Ich war überrascht, wie früh ich Sarina sah und habe einfach mein Rennen gemacht." Auf der Schlussschlaufe sei es dann noch einmal etwas heikel geworden, aber vor allem habe sie im Ziel den Badge ganz schnell abgeben und auslesen lassen wollen. Verständlich, nach ihrer negativen Erfahrung im Rennen über die Mitteldistanz. „Ich bin glücklich, aber es ist hart, dass nur die Hälfte des Team wirklich feiern kann." sagte eine strahlende Julia Gross.

Hingerissen sei sie, sagte Frauen-Teamchefin Vroni Salmi König. „Ich bin sehr stolz und beeindruckt. Sie haben genau das umgesetzt, was wir vorbereitet hatten."

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