Nach zwei Silbermedaillen im Sprint, kommt in der Langdistanz eine Bronzene hinzu: Jonas Soldini von der CA Rosé ist im bulgarischen Veliko Tarnovo für den nächsten Schweizer Podestplatz besorgt. Für den Romand wäre gar noch mehr drin gelegen. Alina Niggli (D16) und Katja Brütsch (D18) schaffen es mit den Plätzen vier und sechs zu einem Diplom.

Tags zuvor hatte Jonas Soldini im Sprint knapp die Medaille verpasst. Der 17-Jährige musste sich in der engen Sekunden-Entscheidung mit Rang vier und einem Diplom begnügen. Über die Langdistanz befand sich Soldini bei Posten zehn rund 24 später auf Gold-Kurs. Aber Magenprobleme verunmöglichten dem Freiburger aus dem Dörfchen Corpataux-Magnedens auf den letzten fünf Posten einen goldenen Einlauf. "Am Ende war ich enttäuscht, weil ich kein Tempo mehr hatte", sagte Soldini am späten Abend.

Für Soldini hatte die anspruchsvolle Langdistanz im südlich von Veliko Tarnovo gelegenen Waldstück Miikovtsi ideal begonnen. Im dicht bewachsenen und mehrheitlich grün kartierten Gebiet kam der Freiburger besser voran als die Karte vermuten lässt. Soldini wählte auf den zwei langen, technisch anspruchsvollen Abschnitten, die bis zum vierten Posten zu lösen waren direkte Routen und kam mit diesem Rezept zügig voran. Jedoch zwangen ihn die Verdauungsprobleme nach dem Kartenwechsel bei Posten fünf, das Lauftempo zu drosseln - seine Kräfte schwanden zusehends. Da dem Finnen Mikko Eerola - später gemeinsam mit dem Schweden Sander Arntzen Ex-Aequo-Sieger - beim neunten Posten ein gröberer Fehler unterlief, führte Soldini die virtuelle Rangliste nach ungefähr drei Vierteln Renndistanz an. Die Magenprobleme schlugen sich nicht nur auf Soldinis Physis nieder. Hinzu kamen zwei schlechte Routenentscheide. Dass er letztlich dennoch die Bronzemedaille entgegennehmen durfte, entschädigte für die verpasste Medaille im Sprint. Soldini hat bewiesen, dass er zu den H18-Läufern Europas zählt.

Abermals stark liefen Alina Niggli und Katja Brütsch. Niggli hatte schon im Sprint mit Rang fünf ein Diplom erreicht und näherte sich nun in der Langdistanz dem Podest an. Der jungen Nachwuchsläuferin aus Prémanon (F) fehlte eine knappe halbe Sekunde zu Bronze. Mit der Staffel könnte sich Niggli in der letzten EYOC-Disziplin als Schlussbouquet eine Medaille verdienen. Eine solche hat Katja Brütsch bereits im Sack. Auf Sprint-Silber liess die Schaffhauserin ein Langdistanz-Diplom folgen. Der Schweizer Delegation gelangen insgesamt gute Läufe. Vor allem die H16-Athleten und D16-Athletinnen hatten einen zeitraubenden Fehler zu beklagen. Ohne diesen wäre ein Spitzenresultat dringelegen. Offensichtlich über ein starkes EYOC-Team verfügt Finnland: Die Nordländer ernteten über die Langdistanz in allen vier Kategorien die Goldmedaille. Zum Abschluss der Jugend-EM steht am Sonntag die Staffel auf dem Programm. (Text: Yann Schlegel)

Die Schweizer Staffel-Teams in der Übersicht:

H16: Dominic Schacher, Andrin Sutter, Janis Hutzli. (Mixed: Simon Hamel)

H18: Manuele Ren, Elio Bolliger, Jonas Soldini. (Mixed: David Zürcher)

D16: Mirjam Würsten, Sanna Hotz, Alina Niggli. (Mixed: Lilly Graber)

D18: Katja Brütsch, Corina Hueni, Siana Senn. (Mixed: Eline Gemperle)

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