Am Sonntag ist in Kopenhagen die erste Entscheidung der diesjährigen Senioren-WM gefallen. Die Schweiz holt 7 Medaillen, davon 4 goldene. Diese gewinnen Simone Niggli, Liselotte Freuler, Lukas Jenzer und Martin Hutzli. Der Weg ins Finale führte über einen interessanten Qualifikationslauf.

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Simone Niggli in hohem Tempo zum Sieg

An der Senioren-WM können die Teilnehmer immer das ganze Wettkampfprogramm bestreiten. Aber die Medaillen werden im A-Finale vergeben, das je nach Anzahl Läufer pro Kategorie nicht einfach als Spaziergang erreicht wird. Im entscheidenden A-Finale sind die Hälfte der Teilnehmer pro Kategorie, aber maximal 80 startberechtigt. Bei M60, M65 und M70 gab es auf Grund der Beteiligung 5 Qualifikationsfelder. Man musste in diesen Kategorien somit Rang 16 erreichen, um sich im Final mit den Besten messen zu können.

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Lukas Jenzer auf dem Weg zu Gold

Der Qualifikationslauf vom Samstag im DTU Science Park von Horsholm hatte seine Tücken und wurde für viele Final-Aspiranten zum Stolperstein. Das Laufgebiet bestand mehrheitlich aus wenigen Betriebsgebäuden mit parkähnlichem Umschwung und Parkplätzen. Die Umgebung variierte von Rasenflächen über Buschwerk bis zu Wald. Die Belaufbarkeit war meist gut bis sehr gut. Bei reduzierter Sicht musste man sich genügend Zeit lassen, um Karte und Gelände immer im Griff zu haben. Simone Niggli sprach von einem „sehr interessanten Lauf". Das ungewohnte Gelände forderte auf jeden Fall auch unter den Schweizer Teilnehmern einige prominente Opfer. Insgesamt kamen aber die als Sprint-Spezialisten bekannten Schweizer mit der Aufgabe zurecht und konnten sich auf das A-Finale einstimmen.

Szenenwechsel am Sonntag beim Finallauf in Kopenhagen mit dem Christiansborg Schloss und dem dänischen Parlamentsgebäude als Arena. Kurze Teilstrecken waren im Wechsel mit längeren Abschnitten und verschiedenen Routen. Die Bahnen führten teilweise auch durch sehr detailreiche Innenhöfe, die sonst nicht öffentlich zugänglich sind. Das Gebiet war ohnehin seit langem mit einem Betretungsverbot belegt. Ausnahmen mussten beantragt werden. Es gab in den meisten Kategorien enge Entscheidungen. In der Kategorie M55A hatte Lukas Jenzer die Nase um 1 Sekunde vorn. Stefan Bolliger als Ex-Aequo-Dritter hatte nur 9 Sekunden Rückstand. Ähnlich knapp verpasste Arlette Piguet (W60A) als Zweite die Goldmedaille. Die Siegerin war nur um 2 Sekunden schneller. Mehr Reserve hatten Liselotte Freuler (W50A), Martin Hutzli (M85A) und Simone Niggli (W40A) als neue Weltmeister in ihren Kategorien. Matthias Niggli (M45A) gewann ebenfalls die Bronzemedaille.

Veranstalterwebseite: www.wmoc2018.dk

Text und Bilder: Mario Ammann