Schweden gewinnt Gold 31 Sekunden vor der Schweiz mit Elena Roos, Florian Howald, Fabian Hertner und Judith Wyder. Eine entfesselt laufende Maja Alm sicherte Dänemark 16 Sekunden hinter der Schweiz Rang 3. Die Schweizer zeigten ein beherztes Rennen und konnten immer an der Spitze mitlaufen.

18 WOC Silberteam Jubel

Startläuferin Elena Roos hatte mit Tove Alexandersson die Vize-Weltmeisterin im Sprint als grösste Gegnerin und löste ihre Aufgabe in der park-ähnlichen, fast gänzlich flachen Anlage mit Bravour. "Ich machte gleich zu Beginn einen leichten Fehler, konnte aber umgehend wieder aufschliessen", sagte die Tessinerin. Danach blieb sie immer unmittelbar hinter der Schwedin. "Ich wusste, dass Tove schneller läuft als ich, aber auch, dass sie immer wieder kleinere Fehler macht. So blieben wir fast bis zur Übergabe zusammen", ergänzte Roos.

Ihr Partner Florian Howald hielt sich dauernd in Gruppen mit wechselnder Zusammensetzung auf, fast immer auf Medaillenkurs. "Ich bin gut ins Rennen reingekommen und konnnte ein gutes Tempo laufen. Und ich versuchte immer konzentriert zu laufen. Den Schweden aufzuholen lag nicht drin, dass der Brite so stark läuft, hat mich jedoch nicht überrascht", sagte Howald im Ziel, wo er als Dritter an Fabian Hertner übergab.

Fabian Hertner im Gruppetto18 WOC Hertner SPS

Als dritter Läufer übernahm Hertner, der anstelle des gesundheitlich angeschlagenen "Stammläufers" Martin Hubmann ins Team gekommen war, auf Position 3. "Ich war als Neuling im Team zu Beginn etwas nervös, zumal es eine neue Disziplin für mich war. Ich hatte einen guten Speed, verlor aber da und dort ein paar Sekunden", sagte Hertner mit einer dick eingebundenen Wade und dem Verdacht auf eine Zerrung. Er übergab auf dem 4. Rang mit 50 Sekunden Rückstand auf die führenden Schweden an Judith Wyder.

Schnellstarterin Wyder drückte sofort aufs Tempo und setzte sich schon nach wenigen Posten von der Gruppe mit Norwegen, Grossbritannien, Russland und Tschechien ab. Bald hatte sie den Rückstand auf die an diesem Tag dominierenden Schweden halbiert - mehr lag aber nicht drin. "Ich merkte schon, dass ich näher an die Schwedin herankam, aber dann begann ich zu spüren, das ich das dritte Rennen in zwei Tagen lief und wollte in erster Linie die Silbermedaille sichern."

Das gelang ihr, und alle im Team dachten wie Judith: "Heute haben wir definitiv Silber gewonnen, nicht Gold verloren". Dieser Meinung war auch Christine Lüscher-Fogtmann, die Cheftrainerin des Schweizer Teams: "Es ist phänomenal, dass wir nach zwei WM-Tagen vier Medaillen gewonnen haben. Heute war auf dem Papier klar, dass Schweden und wir die Favoriten auf Gold waren, aber Schweden war dieses Quäntchen besser. Ich bin SEHR zufrieden mit diesem 2. Rang!"

 (Text:Roger Baumann/Martin Gygax Fotos:Rémy Steinegger)

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