Matthias Kyburz feiert beim Langdistanz Weltcup in Norwegen den dritten Rang und sammelt wichtige Punkte für den Gesamtweltcup. Im Frauenrennen war Sabine Hauswirth als Siebte beste Schweizerin.

Die Langdistanz des Weltcups in der Gegend Østfold, wo nächstes Jahr die OL-Weltmeisterschaften ausgetragen werden, wies einen typisch skandinavischen Charakter auf. Gerade mal 13 Posten mussten die Frauen auf ihrer gut neun Kilometer langen Bahn anlaufen. Das mehrheitlich flache Gelände mit offenem Wald, vielen Sümpfen und teils tiefem Boden liess auch auf längeren Routen kaum Möglichkeiten zu, Abschnitte auf Wegen zu umlaufen.

Gar nicht erst ins Geschehen eingreifen konnte Judith Wyder. Die Staffel-Weltmeisterin musste frühzeitig aus Norwegen abreisen, da ihre Tochter in der Schweiz aus gesundheitlichen Gründen ins Spital eingeliefert wurde. Die Bernerin wird alle Weltcupläufe in Norwegen auslassen müssen und verpasst so die Möglichkeit, wertvolle Punkte für den Gesamtweltcup zu sammeln.

Für Furore sorgten dafür andere, allen voran Matthias Kyburz. Der Zweitplatzierte des Gesamtweltcups lief ein konstantes Rennen und holte den drei Minuten vor ihm gestarteten Daniel Hubmann auf. Zusammen schlugen die beiden Schweizer ein horrendes Tempo an. Am Ende reichte es Kyburz zum dritten Rang, womit er der einzige Läufer in den ersten Sechs der Rangliste war, der weder aus Schweden noch Norwegen stammt. "Nach einer kleinen Unsicherheit beim ersten Posten fand ich einen guten Rhythmus. Ausser einer Route, die ich nicht ganz wie geplant umsetzte, kann ich über keine Zeitverluste klagen. Was ich nun auf die beiden Skandinavier vor mir an Zeit verliere ist wohl vor allem das, was ich zurzeit für eine saubere Kartenarbeit in diesem Gelände investieren muss", so Kyburz. Wegen einer leichten Verletzung am Knie war der Gesamtweltcupsieger der letzten Saison indes bis kurz vor dem Start unsicher, ob er überhaupt ins Rennen gehen kann. Für Daniel Hubmann, der heute seine Führung im Gesamtweltcup an Kyburz abtreten musste, reichte es am Ende zu Rang Neun. Ebenfalls ein bemerkenswertes Rennen lief Jonas Egger als Fünfzehnter. Er nähert sich Schritt für Schritt der Weltspitze.

Gewonnen wurde das Männerrennen vom Schweden Gustav Bergmann. Der Einheimische Olav Lundanes setzte nach einem Fehler im ersten Teil des Rennens zu einer fulminanten Aufholjagd an. Beim zweitletzten Posten lief er auf das Schweizer Duo auf, verpasste den Sieg aber am Ende um 35 Sekunden.

Bei den Frauen reihte Sabine Hauswirth ihr viertes Topresultat innerhalb von drei Wochen aneinander. Im tiefen und eher flachen Gelände in Norwegen reichte es zwar nicht ganz für einen Podestplatz, als Siebte und somit beste nicht Skandinavierin gelingt ihr aber ein sehr gutes Rennen. "Ich verschlief den Start des Laufes und machte auf den ersten drei Posten Fehler. Danach fand ich besser ins Rennen. Beim neunten Posten holte mich Tove Alexandersson auf. Als ich fortan mit ihr unterwegs war, sah ich wie schnell man in diesem Gelände eigentlich vorankommen könnte", berichtet die Dritte der WM-Langdistanz. Sie konnte der späteren Siegerin Alexandersson bis ins Ziel folgen und von ihrem Tempo profitieren. Julia Jakob kam als zweitschnellste Schweizerin auf den 20. Platz. Sie läuft nur knapp eine Minute schneller als ihre jüngste Schwester Paula Gross, die ihr Rennen auf dem 25. Rang beendet.

Siegerin der Langdistanz ist wenig überraschend Tove Alexandersson. Die Gesamtweltcupführende aus Schweden distanzierte die Zweitplatzierte Norwegerin Kamilla Olaussen sowie ihre Teamkollegin Karolin Ohlsson auf Rang drei klar. Text: Raffael Huber

Herren, 13.6km, 425m Steigung, 16 Posten
1. Gustav Bergmann (SWE): 1:17:36
2. Olav Lundanes (NOR): +0:35
3. Matthias Kyburz: +3:34

9. Daniel Hubmann: +6:39
15. Jonas Egger: +8:02
21. Florian Howald: +9:32
23. Joey Hadorn: +9:39

Frauen, 9.3km, 275m Steigung, 13 Posten
1. Tove Alexandersson (SWE): 1:04:33
2. Kamilla Olaussen (NOR): +3:29
3. Karolin Ohlsson (SWE): +4:41

7. Sabine Hauswirth: +6:57
20. Julia Jakob: +11:05
25. Paula Gross: +11:54
32. Sarina Jenzer: +13:08

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