Nach dem Sprintstaffelsieg überzeugte die 24-köpfige Schweizer Delegation auch über die Mitteldistanz. Simona Aebersold wird ihrer Favoritenrolle gerecht und gewinnt mit über zwei Minuten Vorsprung die D20-Konkurrenz. Manuele Ren (H18) holt Bronze, Eliane Deininger (D18) sichert sich Silber.

Gestern noch hatte die Schweizer Sprintstaffel in Villars-sur-Ollon für einen fulminanten JEC-Start gesorgt. Tags darauf wechselte der ganze JEC-Tross auf die andere Hangseite. Oberhalb von Monthey stand die Mitteldistanz an. Im diffusen und sehr stark coupierten Gelände wichen die Athleten mehrheitlich auf die Umlaufrouten über Wege aus. Durch den überhöhten Start ging es mehrheitlich bergabwärts - die Siegerzeiten waren entsprechend tief.2018 JECMitteldistanz SimonaAebersold

Besonders in der D20-Kategorie, in welcher Simona Aebersold sogar unter 20 Minuten blieb (2,3 km und 110 Höhenmeter). Die ersten sieben Läuferinnen blieben unter der vom Bahnleger vermuteten Siegerzeit von 25 Minuten. Die Seeländerin hatte in der Sprintstaffel die Differenz zugunsten des Schweizer Teams geschaffen und lief auch in der Mitteldistanz in einer anderen Liga. Aebersold kam fehlerfrei durch und holte einen weiteren Sieg, der für die Schweiz im Hinblick auf den Länderkampf wertvoll ist. Hinter Aebersold war es ein relativ enges Rennen: Acht Nationen waren unter den ersten zehn vertreten. Elena Pezzati als zweitbeste Schweizerin verpasste die Topten als 11 knapp. Sie war direkt vor der 18-jährigen Lea Widmer klassiert, die sich in der D20-Konkurrenz auf dem starken 13. Rang behauptete.

Auch die unter 18-jährigen Schweizerinnen überzeugten: Eliane Deininger sicherte sich hinter der starken Französin Cécile Calandry Silber. Bis kurz vor Schluss hatte die Schweiz eine Doppelführung innegehabt. Deininger und Siri Suter führten das Rennen an. Suter wurde aber noch auf den starken fünften Rang zurückgebunden.

Auch in der Kategorie H18 darf die Schweiz einen Podestplatz feiern: Der Tessiner Manuele Ren war früh gestartet und hatte einen Hammerlauf hingelegt. Bis kurz vor Schluss lag er in Führung; aber der Finne Arttu 2018 JECMitteldistanz SiriSuterLindqvist und der Franzose Guilhem Elias verdrängten ihn noch auf Rang drei. Jonas Soldini sorgte mit dem vierten Rang für ein weiteres Schweizer Glanzresultat. Für den Freiburger wäre mehr dringelegen. Auf der langen Routenwahl zum zweiten Posten traf er eine schlechte Entscheidung und wählte eine ziemlich direkte Route. Es kostete ihn fast zwei Minuten, doch Soldini drehte noch einmal auf und machte Boden auf den späteren Sieger Lindqvist gut. Soldini bestätigte somit seine starke Saison: An der EYOC hatte er über die Langdistanz Silber gewonnen. Für Fabian Aebersold war es ein Tag zum Vergessen: Der Seeländer vergab seine Podestambitionen mit einem groben Schnitzer beim ersten Posten.

Die älteste Juniorenkategorie der Männer wurde von Skandinaviern dominiert. Hinter Eirik Langedal Breivik klassierten sich zwei Schweden (Imark und Krusenstierna). Als bester Schweizer verpasste Tino Polsini das Podest um rund 20 Sekunden. Der Baselbieter legte einen starken Start hin, büsste aber im zweiten Teil etwas Zeit auf die Spitzenathleten ein. Mit Chamuel Zbinden verpasste der zweitbeste Schweizer - auch er kommt aus dem Baselbiet - das Diplom knapp (7. Rang). Somit waren zwei 1999er-Jahrgänge für Topresultate besorgt. Die Routiniers Timo Suter und Andrin Gründler beklagten Fehler. Besonders für Gründler wäre bei seinem vorletzten Junioren-Lauf auf internationalem Level mehr dringelegen. Nach schwachem Start büsste er bis ins Ziel kaum noch Zeit ein.

Morgen geht die JEC mit der Langdistanz zu Ende. (Text: Yann Schlegel, Fotos: Christian Aebersold)

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