Am Sprint-Testlauf in Richterswil konnte Daniel Hubmann bei den Männern gewinnen. Die Siegerin bei den Damen heisst Simona Aebersold. Auch bei den Juniorenkategorien wurden dieses Wochenende die ersten Testläufe für die EYOC und JWOC ausgetragen.

Im Rahmen des 2. Nat. OLs in Richterswil wurde heute sowohl für die Elite als auch für die Juniorenkategorien der Sprint-Testlauf ausgetragen. Für die Elite bildete es der Abschluss der ersten Testlaufserie, welche als Selektionskriterium für die Weltcupläufe in Finnland dienen. Besonders im verwinkelten und unübersichtlichen Dorfkern von Richterswil war höchste Konzentration erfordert. Künstliche Zäune stellten dabei eine zusätzliche Herausforderung dar. 

Simona Aebersold unterstrich auch am heutigen Wettkampf ihr Können und siegte bei den Damen Elite, dies nachdem sie bereits den Testlauf über die Mitteldistanz gewann und am Langdistanz-Testlauf auf dem zweiten Platz rangiert war. Auch am 5000m erreichte sie die zweitschnellste Zeit. „Ich fühlte mich am Anfang bei den längeren Routenwahlen etwas unsicher, als es aber im Mittelteil in die verwinkelten Gassen des Dorfkerns ging, lief es mir sehr gut", erzählt Simona Aebersold. Mit nur zwei Sekunden Rückstand rangierte sich Judith Wyder hinter Simona Aebersold auf dem zweiten Rang. Dritte wurde Paula Gross, die in Richterswil aufgewachsen ist. „Nach einem Routenwahlfehler im ersten Teil, konnte ich dann im alten Dorfkern schon etwas vom Heimvorteil profitieren", meint sie. Die Bahn führte jedoch auch durch Quartiere, in denen sie sich nie aufhalte.

Bei den Herren war Daniel Hubmann mit einer Laufzeit von 16.53 Minuten der Schnellste. „Ich weiss, dass mir die Sprintdisziplin liegt. Es ist mir gelungen, ein sehr sauberes Rennen zu laufen", resümiert er. Der zweitplatzierte Florian Howald verliert 37 Sekunden auf Daniel Hubmann. Zu seiner Leistung meint Howald: „Der Lauf erforderte sehr viel Kartenarbeit, sodass man keine Sekunde unkonzentriert sein durfte". So habe er zwar nie wirklich das Gefühl gehabt, in den Fluss zu kommen, sei jedoch fehlerfrei geblieben. Für Howald beginnt heute ein längerer Aufenthalt in Norwegen. Gemeinsam mit Elena Roos wird er sich dort auf die Weltmeisterschaften im August vorbereiten. Matthias Kyburz belegte am heutigen Wettkampf den dritten Rang. „Ich verlor durch einen Fehler zu Posten 13 etwa 30 Sekunden, ansonsten hatte ich einen sehr guten Lauf", erzählt er. 

Für das Elite-Kader steht nun ein Trainingslager in Norwegen an, in welchem sich die Athletinnen und Athleten intensiv auf die WM vorbereiten werden, die im August in Südnorwegen stattfindet.

Erste Testläufe für JWOC und EYOC

Auch für die Juniorenkategorien (D/H16-20) ging die Saison am vergangenen Wochenende in die heisse Phase. Mit einem Mitteldistanz- und einem Sprint-Testlauf begannen die Selektionswettkämpfe, bei denen es um die begehrten Startplätze an der Junioren-WM (JWOC) und der EYOC (Jugend-EM) geht. Ende Juni werden die besten D/H16 und D/H18-Athleten an die EYOC in Weissrussland (Grodno) reisen. Eine Woche später findet vom 7.-12. Juli im dänischen Silkeborg die Junioren-WM statt.

Bei strömendem Regen und entsprechend schwierigen Bedingungen begannen am Samstag die Testläufe mit einer Mitteldistanz im extrem steilen Gelände des Friherrenbergs nahe Einsiedeln. „Es war nicht ganz ohne – man konnte schnell eine Mulde oder ein Tal verwechseln“, sagte Junioren-Cheftrainer Beat Oklé. Tags darauf galt der 2. Nationale OL in Richterswil als Sprint-Testlauf für die internationalen Junioren-Wettkämpfe. Der erste Teil der Selektionsläufe ist somit abgeschlossen. Weiter geht’s für den OL-Nachwuchs bereits am Mittwochabend mit dem Gempen-Berglauf, der fast schon traditionell zur Testlaufserie dazugehört und die OL-Athleten physisch auf die Probe stellt. Abgeschlossen werden die Testläufe am Wochenende vom 25./26. Mai mit einer zweiten Mitteldistanz (Ils Aults, Domat/Ems) und einer Langdistanz (Fürstenwald, Chur) im Bündnerland. Somit finden neu zwei Mitteldistanz-Testläufe statt. „Somit können wir die Selektion ein bisschen breiter abstützen“, sagt Oklé. Zudem gebe es auch an der WM mit der Staffel gewissermassen zwei Wettbewerbe über die Mitteldistanz.

Nach dem ersten Testwochenende liegen die ersten Resultate vor, welche dem Trainerteam eine Basis für die Selektionen geben. Abgerechnet wird jedoch erst Ende Mai. Ein Auftakt-Wochenende nach Mass erwischte die Tessinerin Elisa Bertozzi, die sowohl in Einsiedeln als auch am Zürichsee die D20-Konkurrenz hinter sich liess und zwei Siege feierte. Gleiches gelang Inès Berger in der Kategorie D16. In der Kategorie H20 entschied Fabian Aebersold die Mitteldistanz mit grossem Vorsprung für sich. Am Sonntag gewann der Einsiedler Nicola Müller den Sprint-Testlauf. Bei den H18 gewann Juniorennationalkader-Läufer Pascal Schmid die Mitteldistanz – der Westschweizer Simon Hamel mit Jahrgang 2002 siegte im Sprint-Wettbewerb. In der jüngsten Herrenkategorie, in welcher es um EYOC-Startplätze geht, gewannen Pascal Schärer (Mitteldistanz) und Benjamin Wey (Sprint). In der Kategorie D18 entschied Lilly Graber die Mitteldistanz für sich, während Vera Moser im Sprint die Schnellste war.

GPS Elite-Kategorien

Ranglisten Sprint-Testlauf

Ranglisten Junioren Mitteldistanz-Testlauf

(Text: Annalena Schmid, Yann Schlegel - Bilder: Ivan Rigamonti)