Die Schweizer Delegation hat die strapazierende Reise nach Grodno gut überstanden und konnte zum Auftakt der Jugend-EM mit einem starken Teamergebnis überzeugen. Aus dem Kollektiv sticht Alina Niggli heraus, die in der Kategorie D16 die Langdistanz-Silbermedaille gewinnt.

Erst spät in der Nacht auf Donnerstag erreichte das Schweizer Team nach einer langen Busfahrt bei hohen Temperaturen die weissrussische Stadt Grodno. Gestern wurden die 16 Athletinnen und Athleten mit dem Gelände vertraut, indem es die Model-Events absolvierte. "Es war sehr grün", sagte Delegationsleiterin Mirjam Pfister. Im dicht bewachsenen Wald geht es für die Schweizer Nachwuchshoffnungen darum, den Kompass möglichst gut einzusetzen, da sich das feincoupierte Relief der schlechten Sicht wegen oft nicht erkennen lässt.

In der Langdistanz von heute Freitag gelang dies den meisten der Schweizer Delegation zumindest phasenweise gut. Die meisten jedoch beklagten auch grössere Fehler, was sich dann als zu grosse Hypothek erwies. "Oftmals stimmte die Kompassrichtung nicht ganz", analysierte Pfister. Nicht so Alina Niggli: Zwar büsste sie beim ersten Posten noch rund eine Minute ein, dann aber manövrierte sie fast fehlerfrei durch das dichte Unterholz Weissrusslands und auch im offenen, mit Gräben durchsetzen Gebiet blieb sie weitgehend fehlerfrei, was ihr die Silbermedaille einbrachte. "Ich versuchte nicht zu schnell zu gehen und hatte daher das Gefühl langsam unterwegs zu sein", sagte Niggli. Niggli, die im französischen Prémanon daheim ist, reiste gemeinsam mit Simon Hamel und Pascal Schmid bereits ein paar Tage früher nach Weissrussland, um sich ans Gelände zu gewöhnen. Alina Niggli ist Tochter einer Russin - OL habe sie aber noch nie in diesem Gelände gemacht. Daher habe sich die frühe Anreise gelohnt. Noch vor Jahresfrist war Niggli über die Langdistanz an ihrer ersten EYOC auf den undankbaren vierten Rang gelaufen.

Wie schnell es im durch Sichtbehinderung geprägten Terrain gehen kann, zeigte Inés Bergers Lauf: Bei der ersten Zwischenzeit noch in Führung liegend, unterlief ihr im zweiten Teil ein rund 10-minütiger Fehler, was sie auf den noch immer guten 12. Rang zurückwarf. Einen Diplomrang erreichte die Aargauerin Lilly Graber (D18/5. Rang), die insbesondere im zweiten Teil nochmals aufdrehen konnte und auf die spätere Siegerin Zeit gutmachte. Einen Top10-Plätze erreichte Manuele Ren (H18/7. Rang). Am Ende verhinderten Krämpfe eine besser Klassierung des Tessiners. Auch die beiden H16-Athleten Benjamin Wey (7. Rang) und Pascal Schärer (9. Rang) liefen in die ersten Zehn. (Text: Yann Schlegel)

Zu den provisorischen Resultaten

Morgen Samstag steht die Staffel an. Die Schweizer Teams sind wie folgt aufgestellt:

D16 Nina Hubmann, Alina Niggli, Ines Berger

D18 Lilly Graber, Hanna Wey, Vera Moser

H16 Dominic Müller, Benjamin Wey, Pascal Schärer

H18 Pascal Schmid, Simon Hamel, Manuele Ren