Zum Abschluss der Jugend-EM im weissrussischen Grodno darf die Schweizer Delegation eine vierte Medaille feiern. Nach Alina Nigglis Langdistanz-Silbermedaille und den beiden Bronze-Medaillen der Frauen-Staffeln wird Pascal Schärer im Sprint Vize-Europameister, Ines Berger holt sich ein Diplom.

Der Sprint in der Innenstadt von Grodno bot ein interessantes Terrain, mit jedoch nicht allzu anspruchsvollen Bahnen. Routenwahlvartianten waren relativ rar und so ging es primär darum, die Route gut durchzuplanen, denn es gab viele Sackgassen und durch Mauern abgeschnittene Durchgänge. Da die technischen Anforderungen nicht allzu gross waren, gab es teilweise sehr kleine Zeitabstände. Pascal Schärer fehlten neun Sekunden zum Europameistertitel, den sich der Deutsche Konstantin Kunckel sicherte. Schärer teilt sich die Silbermedaille mit dem Russen Stepan Aleksandrov. Der Ostschweizer präsentierte sich an seiner ersten EYOC von seiner besten Seite. In der Langdistanz war er schon unter die ersten zehn vorgestossen. In der Staffel zeigte er eine starke Schlussstrecke, nachdem das Schweizer Team keine Medaillenchancen mehr hatte. Es gab Schärer das gute Gefühl für den Sprint, der ihm liegt. Im sehr kurzen und schnellen Sprint mit einer Siegerzeit von neun Minuten gelang Schärer dann auch ein fehlerfreier Lauf. "Ich liess mir nur zwei Mal etwas Zeit um die Route durchzuplanen und nicht in eine Sackgasse zu laufen", sagte Schärer, der insgeheim auf ein Diplom gehofft hatte, sich aber überrascht und entsprechend erfreut über den Medaillengewinn zeigte.

Auch in der D16-Konkurrenz waren die Zeitabstände äusserst klein. Ines Berger, die 6. wurde, fehlten bloss 7 Sekunden zur Medaille und auch Alina Niggli verlor als 9. bloss 37 Sekunden auf die Siegerin Marketa Mulickova aus Tschechien. Auch die beiden anderen Schweizerinnen Nina Hubmann und Anna Gasser liefen in die ersten fünfzehn und rundeten so ein starkes Teamresultat ab.

Am engsten waren die Abstände jedoch in der Kategorie. Der Westschweizer Simon Hamel lief auf den starken neunten Rang und dabei verlor bloss 28 Sekunden auf den polnischen Sieger Stanislaw Kurzyp. Die ersten drei lagen innerhalb von bloss 4 Sekunden. Ausser Reichweite der Podestplätze blieben im abschliessenden Sprint die Schweizer D18-Läuferinnen. Lilly Graber gelang in ihrem ersten Jahr in der Kategorie D18 mit dem 20. Rang ein starkes Rennen, womit die Aargauerin die beste Schweizerin aus dem D18-Quartett war. Im Vorjahr hatte sie noch als D16-Läuferin den Vize-Europameistertitel gewonnen.

Zum Abschluss bestreiten die Schweizer am Sonntagabend einen Plausch-Fussballmatch gegen die finnische Delegation. Morgen Montag steht die lange Heimreise an: Am Abend um 19 Uhr landet das Team von Warschau kommend in Zürich. (Text: Yann Schlegel)

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