Heute Sonntag beginnt in Dänemark die Junioren-Weltmeisterschaft. Mit dem Austragungsort Silkeborg kämpfen die Juniorinnen und Junioren in jenen Wäldern um Medaillen, wo 2006 die Elite-WM stattfand. Aus dem Schweizer Team sind 8 der 12 Athletinnen und Athleten JWOC-Erfahren.

Im Vergleich zum Vorjahr, als besonders bei den Frauen viele D18-Läuferinnen sich bei den Selektionen für die JWOC empfahlen, geht die Schweiz mit einem wesentlich erfahreren Team in Dänemark auf Medaillenjagd. In der letztjähringen Delegation hatten bloss drei Athleten bereits eine JWOC bestritten - heuer sind es deren 8. Das Männerteam ist praktisch identisch wie vor einem Jahr: Der Freiburger Jonas Soldini ist in seinem ersten Jahr in der Kategroie H20 der einzige JWOC-Neuling. Tino Polsini ist im 12-köpfigen Team der erfahrenste Athlet. Der Baselbieter nimmt zum dritten Mal an einer Junioren-WM teil.

In den Wettkämpfen und den Testläufen vor der Abreise nach Silkeborg bewiesen Fabian Aebersold und Chamuel Zbinden, dass sie ausgezeichnet in Form sind. Gelingt es ihnen, diese auf die internationale Bühne mitzunehmen, sind sie für gut für Top-Resultate. Auch Reto Egger und Nicola Müller sind zum zweiten Mal an einer Junioren-WM dabei. Egger hat bereits mehrfach bewiesen, dass er mit seiner starken Physis bei fehlerfreien Läufen grosses Potenzial hat. Müller zeigte wie schon im letzten Jahr bei den Selektionsläufen, dass er bereit sein kann wenn es darauf ankommt. Die JWOC in Ungarn im Vorjahr verlief dann wohl weniger nach seinen Vorstellungen. "Mit einem idealen Lauf sind alle unsere Athleten und Athletinnen für Top-10-Resultate gut", sagt Beat Oklé, Cheftrainer des Juniorennationalkaders. Zwei grosse Namen an der Junioren-WM sind der Norweger Kasper Fosser und der Finne Mikko Eerola. Fosser gehörte bereits im letzten Jahr zu den stärksten Athleten und Eerola bewies beispielsweise an der Jukola, dass er bereits auf Elite-Niveau mithalten kann.

Etwas ungewisser ist die Ausgangslage beim Schweizer Frauen-Team. Simona Aebersold garantierte vier Jahre lang auf Juniorenstufe Erfolge - diese kleine Ära ging im vergangenen Jahr zu Ende. Die Hoffnung ruht nun auf dem starken 2000er-Jahrgang, der noch an zwei Junioren-WM teilnehmen darf. Aus dem aktuellen JWOC-Team waren drei Frauen bei der letztjährigen WM in Ungarn dabei. Es sind zum einen Elena Pezzati und Elisa Bertozzi - sie hinterliessen bei den Testläufen im Frühling den stärksten Eindruck. Neben den beiden Tessinerinnen ist die Ostschweizerin Eliane Deininger bereits zum zweiten Mal an der JWOC dabei. Deininger befindet sich ebenso wie die beiden JWOC-Neulinge Eline Gemperle und Siri Suter (im letzten Jahr Ersatz) in ihrem ersten D20-Jahr. Gemperle machte sich als Sprint-Spezialistin einen Namen und sie dürfte auch im JWOC-Sprint zu einem Exploit fähig sein. Zum ersten Mal an der Junioren-WM dabei ist auch Siri Nyfeler. Sie durfte in ihrem letzten Juniorenjahr nach JEC- und EYOC-Teilnahmen mit nach Silkeborg reisen und wird dort gemeinsam mit Pezzati gleich die Teamälteste sein.

Bereits am Mittwochmorgen früh reiste das Schweizer Team mit Cheftrainer Beat Oklé, Frauentrainer Philipp Sauter und Männertrainer Jonas Geissbühler nach Silkeborg. Die Delegation habe sich bestens ans Gelände angewöhnen können, sagt Oklé. Es ist ein Terrain, das von der Elite-WM 2006 in bester Erinnerung ist. Jedoch nicht für die aktuellen JWOC-Teilnehmenden, denn als Marc Lauenstein und die anderen Schweizer Athleten in Dänemark um die Medaillen liessen, hatten die aktuellen Nachwuchshoffnungen wohl eben erstmals einen Kompass in den Fingern gehalten. Profitieren konnte die JWOC-Delegation gleichwohl von der damaligen WOC: Die Mitteldistanz findet im exakt gleichen Wald statt und auch die Langdistanz wird im westlichen Teil der damaligen WM-Langdistanz ausgetragen. Somit konnten die Athletinnen und Athleten sich im Vorfeld mit den WM-Routen auf die JWOC vorbereiten. "Wir haben das Gefühl, dass uns das Gelände passt", sagt Oklé. Es sei den Mittellandwäldern ähnlich - herausfordern würden die grünen Passagen mit dichtem Bewuchs, wo die Sicht erschwert ist.

Den Auftakt zur JWOC macht heute der Sprint: Dieser findet in Lyseng, einem Vorort von Aarhus statt. Das Gebiet dürfte relativ anspruchsvoll sein, weil es von vielen sich ähnelnden Wohnblöcken geprägt ist. Orientierungstechnisch werden die vielen Durchgänge und kleine Hecken entscheidend sein. Der erste Start ist um 10 Uhr. (Text: Yann Schlegel)

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