Das Finale war des Frauen-Mitteldistanzrennens bot Hochspannung. Im Sekundenkrimi blieb den Schweizerinnen das Nachsehen: Elena Pezzati fehlen am Ende bloss 13 Sekunden zur Bronzemedaille. Mit Fabian Aebersold und Chamuel Zbinden klassierten sich zwei Männer in den Top-10.JWOCMiddleFinal W ElenaPezzati 4 7

Es war ein Herzschlag-Finale sondergleichen: Als Elena Pezzati beim Übergang vor der Schlussschlaufe durch die Arena lief wusste sie, dass es im Kampf um die Medaillen wenige Sekunden entscheiden würden. Die Tessinerin legte eine fehlerfreie Schlussschlaufe hin und doch reichte es am Ende nicht ganz: Mit ihrer Physis drehte die kurzzeitig hinter Pezzati zurückgefallene Tschechin Tereza Janosikova den Spiess nochmals zu ihren Gunsten um und schlug Pezzati um 13 Sekunden. Gold ging an die Schwedin Isa Envall - Silber sicherte sich die Britin Fiona Bunn. Nur noch drei Schweizerinnen standen am A-Final-Start, da mit der bisher überzeugenden Eliane Deininger eine weitere Athletin Forfait geben musste. Die früh gestartete Siri Nyfeler begann exzellent, kam aber nach einem grossen Fehler aus dem Konzept und büsste bis ins Ziel viel Zeit ein.

Einen starken Lauf zeigte die zweite Tessinerin aus der Schweizer Delegation: Elisa Bertozzi kam nahezu ohne Fehler durch und wurde in der Endabrechnung gute 16. mit knapp viereinhalb Minuten Rückstand. So ruhten die Schweizer Hoffnungen auf der bisher am konstantesten gelaufenen Elena Pezzati. Zweimal hatte Pezzati im Sprint und in der JWOCMiddleFinal M FabianAebersold SimonaAebersoldLangdistanz schon in den sauren Apfel beissen und mit dem starken 7. Rang hinter den Diplomrängen vorlieb nehmen müssen. Auch im Mitteldistanzrennen bewies Pezzati ihre technischen Fähigkeiten. Beim fünften Posten in Führung liegend, hatte sie die vor ihr gestartete Britin Grace Molloy eingeholt. Zum sechsten Posten verlor die 20-jährige im fein coupierten Gelände ein wenig die Richtung und musste sich weiter nördlich als geplant auffangen. Der Fehler kostete sie rund eine Minute - eine Minute welcher Pezzati nachtrauern dürfte. Im dritten Anlauf klappte es für die Tessinerin dafür mit dem Diplom.

Auch das Männerrennen war hochklassig und am Ende settze sich erneut Topfavorit Kasper Fosser durch. Gegen das hohe Tempo des Norwegers blieb die Konkurrenz chancenlos. Für die geschlossen im A-Final startenden sechs Schweizer wäre mit einem idealen Lauf eine Medaille dringelegen. Fabian Aebersold kam dieser am nächsten: Der Seeländer zeigte dass er in glänzender physischer Verfasusng ist und ihm gelang - auch angefeuert durch seine Schwester und A-Kaderläuferin Simona Aebersold - ein starker Lauf. "Ein bisschen besser hätte mein Lauf sein können", sagte ein zufriedener Aebersold im Ziel. Einen grösseren Fehler hatte beim 5. Posten zu beklagen bei JWOCMiddleFinal M ChamuelZbinden 10 6diesem überholte ihn der spätere Bronzenmedaillengewinner Lukas Liland im virtuellen Klassement. Ein wenig Zeit büsste Aebersold auch auf der längeren Routenwahl zum 11. Posten ein, weil er die weniger direkte Route nahm. In der Endabrechnung erreichte Aebersold den hervorragenden 7. Rang - 45 Sekunden fehlten ihm für das Podest.

Stark lief auch der Baselbieter Chamuel Zbinden, der bei den Zwischenzeiten immer nahe bei Aebersold lag. Nach dem Übergang unterlief Zbinden beim ersten Posten der Schlussschlaufe ein kleiner Fehler. Im Ziel lag Zbinden im äusserst eng beeindander liegenden Klassement bloss fünf Sekunden hinter Aebersold auf Rang 10. Tino Polsini klassierte sich mit einem guten Lauf gerade noch in den ersten 20. Keinen guten Tag erwischte Reto Egger: Von Beginn weg unterliefen ihm auf den ersten Posten ein paar grössere Fehler, womit er die Chancen auf einen Top-10-Platz früh begraben musste. Dass er diesen oder gar das Podest in den Beinen hätte, bewies der Zürcher auf dem zweiten Teil des Laufs. Vom fünften Posten bis ins Ziel verlor Egger weniger als zwei Minuten auf den späteren Sieger Kasper Fosser. Nicola Müller blieb nach einem kleineren Fehler zum 2. Posten nahezu fehlerfrei und erreichte den 31. Rang. Der zweitjüngste im Team - Jonas Soldini - startete stark ins Rennen, verlor aber zwischen Posten 9 und 10 bei einem grösseren Fehler kurzweilig den Faden, was ihn weit nach hinten spülte. Der Freiburger erreichte den 54. Rang. (Text: Yann Schlegel, Fotos: Christian Aebersold)