Nach dreijähriger Vorarbeit startete am ersten Augustwochenende in Gstaad und Umgebung die Swiss O Week 2019. Bereits an der ersten Etappe bewiesen die Sportlerinnen und Sportler in 52 Kategorien, dass sie Orientierungslaufen mit Können und grossem Idealismus betreiben.

SOW E1 Sprint
Sprint zum Auftakt der SOW


SOW E1 Siegerehrrung Elite 4
Siegerehrung der Elite


SOW Eröffnung 11
Eröffnungsfeier in Gstaad

Die erste Etappe

Am Eröffnungstag der SOW fand der erste Lauf nicht irgendwo im Gelände statt, sondern als Sprint mitten durch das urbane Gstaad. Zwischen Feriengästen, Einheimischen und verwunderten Zuschauern liefen über 2’600 Orientierungsläufer aus 31 Ländern in einem OL-Sprint die technisch herausfordernd gesteckten Kontrollposten aus verschiedenen Laufrichtungen an – alle mit dem Ziel, sich im weltbekannten Dorf, aber auch in den Parkanlagen um die Fünf-Sternhotels, die effizienteste Route zu finden, schnell zu laufen und nebenbei auch etwas vom gepflegten Ortsbild mitzubekommen. Der Kurzdistanzlauf trug doch den stolzen Namen „Die Kultivierte“, um auch das kulturelle Angebot der Region in Erinnerung zu rufen. Mit den Erwachsenen starteten auch 65 Jugendliche, die nach acht verschiedenen Angeboten im Vorsommer nun im Final des Schülercups der SOW antraten.

Ein Auftakt nach Mass

Ab 9 Uhr galt es ernst! Trotz der kunterbunten Schar organisierten sich die Teilnehmenden in markierten Bereichen diszipliniert, legten auf Kommando los und „verteilten“ sich auf verschiedene Laufstrecken. Einige Kategorien mussten gar einen unterirdischen Posten finden. Spannend dann der Zieleinlauf: Vergnügte Gesichter zeugten von optimaler Streckenwahl oder guten Laufzeiten. Andere bedauerten kleinere oder grössere Fehler – und waren dennoch zufrieden. Insider kannten selbstverständlich die Favoriten, mit entsprechend lauter Würdigung während und nach dem Zieleinlauf. Auch die Mädchen und Buben vom Schülercup ernteten klatschenden Applaus, vielleicht waren unter ihnen ja künftige OL-Kapazitäten auf der Strecke. Auch wenn sie sich heute noch wenig um Eröffnungsansprachen oder Interviews kümmerten: Für sie zählten primär die eigene Leistung, das Abschneiden ihrer Favoriten und Vorbilder – sowie die Verpflegung.

Der offizielle Teil

Bei der von den Jodlerfreunden Arnensee musikalisch umrahmten SOW-Eröffnung auf dem Kapälliplatz in Gstaads Zentrum bedankten sich die Vertreter der verschiedenen Organisationen dafür, dass vom Organisationskomitee unter der Leitung von Marcel Schiess das internationale Gstaad erstmals als Austragungsort für den OL-Grossanlass gewählt wurde. 2'600 Teilnehmer aus 31 Ländern, deren Mini-Landesfahnen von Kindern sympathisch auf der Bühne für die Siegerehrung angebracht wurden, zum friedlichen Zeichen internationaler Verbundenheit und Sportbegeisterung.

Kadermitglieder der Schweizer Elite am Start

Den sonntäglichen Sprint benutzten etliche Läuferinnen und Läufer auch als Formtest, sie reisen im Verlauf der Woche an die OL-Weltmeisterschaft in Norwegen. Simona Aebersold (2. Rang), Sabine Hauswirth (3.) und Matthias Kyburz (4.) belegten die Spitzenplätze. Judith Wyder die ehemalige OL-Weltmeisterin bestätigte mit ihrem Sieg, dass sie nach dem Rücktritt aus dem Nationalkader weiterhin zu den Besten des Landes gehört.

Text: Oskar Schiess

Rangliste:

DE (2.3 km, 20 m, 18 Po.): 1. Judith Wyder (SUI) 15:18. 2. Simona Aebersold (SUI) 15:41. 3. Sabine Hauswirth (SUI) 16:02. 4. Paula Gross (SUI) 16:22. 5. Simone Niggli (SUI) 16:34. 6. Sanna Fast (SWE) 16:42. 7. Alice Leake (GBR) 17:09. 8. Katrin Müller (SUI) 17:18. 9. Martina Ruch (SUI) 17:29. 10. Anna Haataja (FIN) 18:04.

HE (2.7 km, 50 m, 22 Po.): 1. Jonas Egger (SUI) 17:40. 2. Christoph Meier (SUI) 18:07. 3. Andreas Kyburz (SUI) 18:31. 4. Matthias Kyburz (SUI) 18:33. 5. Florian Schneider (SUI) 18:36. 6. Simon Dubach (SUI) 18:46. 7. Remo Ruch (SUI) 18:59. 8. Jonas Geissbühler (SUI) 19:14. 9. Yves Aschwanden (SUI) 19:39. 10. Manuel Walss (SUI) 19:40.

Veranstalterwebsite

Video zur 1. Etappe