Erstmals seit 30 Jahren geht der begehrte Cup, den die Regionalkader der ganzen Schweiz untereinander ausmachen, in die Westschweiz. Die Romands verteidigen im Einzellauf den Vorsprung aus der Staffel.
Das weisse Pulver beflügelte die Westschweizer beim diesjährigen Jugendcup offensichtlich. “My Drug is white powder”, lautete ihr Motto. Die OL-Nachwuchshoffnungen aus der Romandie bezogen sich dabei nicht etwa auf eine Droge oder ein Dopingmittel. Es ist davonauszugehen, dass sie die Leidenschaft fürs Skifahren teilen. Zumindest reisten sie im Ski-Tenue ins Berner Oberland. Noch besser als das Skifahren beherrschen sie den Umgang mit Karte und Kompass: Nach der Staffel lagen die Romands bereits etwas überraschend in Führung. Die Männerstaffel hatten sie gewonnen. In den Einzelläufen bauten die Romands den Vorsprung gar noch aus. Somit geht der 39. Jugendcup-Titel nach über 30 Jahren wieder in die Westschweiz. Damals war Alain Berger im Romands-Kader dabei gewesen. In diesem Jahr halfen seine beiden Kinder Ines und Loïc tüchtig mit, dass die Romands gewannen.
Das Aargauer Kader hätte den Romands den Jugendcup am ehesten noch wegschnappen können. Die Frauenstaffel hatten sie dominiert - in den Einzelläufen büssten sie einige Punkte ein und rutschten daher gar von den Podestplätzen ab. Auch der Titelverteidiger, das Nachwuchskader Bern/Solothurn konnte die Romands nicht in Bedrängnis bringen. Hierfür hätten die Männer in den Einzelläufen stärker abschneiden müssen. Dank den starken Frauen, rückten die “Soubären” doch noch aufs Podest vor. Am nahesten kam den Romands das Zürcher Kader, aber auch dieses konnte beim dritten Nationalen oberhalb von Kandersteg keine Punkte gutmachen. Am besten schnitt in den Einzelläufen das Nordostschweizer Kader ab. Es holte sich bei den Männern drei Kategoriensiege. Nur hatten die Ostschweizer schon in der Staffel einen zu grossen Rückstand ausgewiesen.
In einem Jahr werden sich - abgesehen von den Romands - viele AthletInnen besser an die Kostüme, als an die Resultate erinnern können. Und doch werden alle wieder nach dem begehrten Titel streben. Dies ist der Geist des Jugendcups, den die Stiftung OL Schweiz möglich macht. (Text: Yann Schlegel)