Am zweiten Tag des Weltcupfinales in China gewinnt das Schweizer Team mit Simona Aebersold, Matthias Kyburz, Joey Hadorn und Elena Roos souverän die Sprintstaffel. Zwei weitere Schweizer Teams laufen in die Top-Ten.

Nach der Mitteldistanz am Samstag stand heute am Weltcupfinale in China die Sprintstaffel auf dem Programm. Austragungsort war Nanhai Movie & TV-Town, ein grosses Open-Air Filmstudio mit künstlich angelegten Parkanlagen und Tempeln.  

Für das Team 1 der Schweiz startete Simona Aebersold. Mit ihr auf dem Start auch die Überfliegerin der Saison, Tove Alexandersson aus Schweden. Aebersold konnte mit der Schwedin die ganze Ablösung mithalten und übergab mit nur fünf Sekunden Rückstand auf sie an den zweiten Läufer Matthias Kyburz. Zu ihrem Lauf meint Simona Aebersold: „Auf der langen Route zum ersten Posten konnte man die schwierigen Stellen des Laufes schon gut vorbereiten, so konnte ich die folgenden, technisch etwas schwierigeren Posten kontrolliert anlaufen. Nach dem Überlauf wurde es dann richtig hart und ich gab alles, um den Rücken von Tove Alexanderson nicht zu verlieren."

Matthias Kyburz hatte zu Beginn des Laufs etwas Mühe und machte gleich zum ersten Posten einen Fehler, sodass zeitlich das schwedische Team einen Vorsprung von 30 Sekunden herauslaufen konnte. Im Ziel übergab Kyburz mit 13 Sekunden Rückstand an zweiter Position auf Joey Hadorn, welcher gestern schon auf das Podest lief. Matthias Kyburz fasst seine Leistung zusammen: „Zum ersten Posten wählte ich eine falsche Route und sah dann kurz danach den nur wenig vor mir gestarteten Schweden schon weit vor mir. Ab dann galt es, konzentriert weiterzuarbeiten und zu pushen, um den Rückstand bis ins Ziel noch so gut wie möglich wettzumachen."

Auch Joey Hadorn glückte der Start nicht nach Wunsch, profitierte jedoch davon, dass auch dem Norweger Kasper Fosser einen Fehler unterlief. Hadorn konnte besonders auf dem letzten Schlussabschnitt seine läuferische Stärke ausspielen und kam immer näher an den in Führung liegenden Schweden Gustav Bergmann heran. Im Ziel betrug der Vorsprung von Schweden 1 nur noch 5 Sekunden. „Den ersten Posten, welcher im Wald stand, überlief ich und verlor dadurch ca. 20 Sekunden. Auch danach kam ich nur schwer auf die Karte, konnte aber von anderen Läufern um mich herum profitieren. Mit der Zeit verstand ich dann auch die Karte besser und auf dem physisch anspruchsvollen Schlussteil konnte ich die um mich herum laufenden Läufer etwas distanzieren und erfreulicherweise noch fast zum führenden Schweden Gustav Bergman aufschliessen."

Sprintspezialistin Elena Roos startete für die Schweiz auf der Schlussstrecke und konnte kontinuierlich Zeit herauslaufen, während der Schlussläuferin von Schweden 1, Karolin Ohlsson, mehrere Fehler unterliefen und sich von mehreren Läuferinnen überholen lassen musste. „Ich konnte die Schwedin Karolin Ohlsson schon zum ersten Posten ein- und überholen - ein sehr schönes Feedback für meine läuferische Tagesverfassung. Als ich dann in den Gabelungen eine kleine Unsicherheit hatte und danach weder vor, noch hinter mir andere Läuferinnen sah, fragte ich mich, ob ich nun in Führung oder deutlich zurück lag. Ich konzentrierte mich aber weiter auf meinen Lauf und als ich in der Zuschauerpassage von meiner Führung erfuhr, galt es nur noch den Vorsprung sauber ins Ziel zu laufen." Letztlich betrug der Vorsprung der Schweiz 37 Sekunden auf das Team 2 aus Schweden. Auf dem dritten Rang klassiert sich Norwegen. Mit zwei weiteren Schweizer Teams auf Rang sechs und sieben klassierten sich drei Mannschaften der Schweiz in den Top-Ten und zeigen so erneut eine tolle Leistung.

Schweden gewinnt damit auch den Teamweltcup, die Schweiz klassiert sich dahinter mit 80 Punkten Rückstand auf dem zweiten Platz. Am Dienstag geht es weiter mit dem letzten Weltcuprennen der Saison – einem Sprint in Songtang, einer Ortschaft etwas westlich von Foshan. Dort werden dann die letzten Weltcuppunkte vergeben. Obwohl sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen die Gesamtweltcupsieger bereits bekannt sind, ist der Ausgang bei den weiteren Podestplätzen noch offen. Bei den Frauen liegt Simona Aebersold momentan auf dem dritten Rang. Nur sieben Punkte trennen sie von der zweitplatzierten Natalia Gemperle aus Russland. Die Siegerin des Gesamtweltcups ist Tove Alexandersson – am Dienstag wird sich zeigen, ob sie es als erste Läuferin schaffen wird, alle Weltcup-Einzelrennen für sich zu entscheiden.

Bei den Männern sorgt die Mitteldistanz immer noch für Diskussionen. Momentan sieht es so aus, dass Daniel Hubmann zusammen mit sieben anderen Athleten disqualifiziert wurde, da er ein nicht ganz klar olivgrün kartiertes Gebiet überquerte. Im Gesamtweltcup steht Gustav Bergmann als Sieger fest. Aus Schweizer Sicht liegt Joey Hadorn momentan auf dem dritten Rang und Daniel Hubmann auf Rang vier. Jedoch müssen diese Zwischenwertungen noch unter Vorbehalt angeschaut werden, da die Resultate aus dem gestrigen Wettkampf noch nicht offiziell sind.

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Text: Annalena Schmid, Bilder: Veranstalter