An diesem Wochenende fanden im Unterengadin die ersten drei Etappen der „Chasse Neutrass“ statt. Das Rennen über die Mitteldistanz und die zwei Sprints waren für die Spitzenläuferinnen und Spitzenläufer praktisch der erste Wettkampfvergleich der Saison. Nach den drei Läufen liegen Simone Niggli und Matthias Kyburz in Führung im Gesamtklassement.

Es war ein schönes Gefühl für die knapp 100 Teilnehmenden am Samstag in Lavin wieder einmal eine Startnummer anzuziehen, eine Einlaufkarte zu erhalten und die Startuhr am Vorstart zu hören. Im feingegliederten, detailreichen Laufgebiet der Junioren-WM 2016 war genaues Navigieren bei hohem Tempo gefragt. Am besten zurecht damit kamen Simone Niggli und Matthias Kyburz. Niggli setzte sich bei den Damen mit einem fast fehlerfreien Lauf deutlich durch, obschon sie aufgrund einer Oberschenkelverhärtung in der Vorwoche etwas verunsichert war über ihre Leistungsfähigkeit. „Ich konnte in den letzten Monaten gut trainieren und freute mich sehr auf diese Herausforderung. Dass die technischen Abläufe so gut liefen, ist natürlich umso schöner“, meinte die 23-fache Weltmeisterin.

Bei den Herren setzte sich Matthias Kyburz durch. Er lief das höchste Tempo und zudem auch technisch stark. Gross in Szene setzte sich der Junior Jonas Soldini, der hinter Kyburz auf Rang 2 lief. Am Sonntagmorgen auf der erstmals kartierten Sprintkarte Ftan doppelte Kyburz nach. „Die Abläufe klappten erstaunlich gut, wenn man bedenkt, dass es mehrere Monate keine OL-Wettkämpfe gab. Schön zu spüren, dass man nicht so schnell alles vergisst“, meinte der Sprintweltmeister von 2012 mit einem Schmunzeln. Bei den Damen zeigte Elena Roos, dass sie das schnelle Tempo im urbanen Gebiet im Griff hat. Roos meinte: „Eine schöne Quittung, dass der Speed da ist.“

Bei der Etappe 3 im verwinkelten Dorf Sent ging es zusätzlich zum Etappensieg auch um maximal 100 Bonussekunden. Sowohl bei den Damen als auch bei den Herren waren die Sekunden entscheidend. Simona Aebersold setzte sich mit einer Sekunde vor Sarina Jenzer und drei Sekunden vor Sabine Hauswirth durch. Bei den Herren konnte Joey Hadorn Matthias Kyburz zum zweitletzten Posten die entscheidende Zeit abnehmen und gewann mit 2 Sekunden Vorsprung. „Es war anspruchsvoll, nach kleinen Unsicherheiten am Start kam ich aber gut ins Rennen. Im zweiten Teil lief ich voll auf Tempo, ohne die Routen im Detail zu beurteilen. Das ging zum Glück auf“, meinte der junge Berner. Mit Simona und Joey gewannen die Sprintjuniorenweltmeister von 2016 nur wenige Kilometer von Scuol und zeigten, dass sie definitiv bei der Elite angekommen sind. Simona Aebersold dazu: „Klar, kommen Erinnerungen auf und es ist natürlich schön, wiederum mit einen zufriedenen Gefühl abzureisen.“

In zwei Wochen geht „La Chasse Neutrass“ in die Entscheidung mit der Etappe über die Langdistanz im Gurnigel und einem finalen Jagdstart im Toppwald. Bei den Damen führt Niggli ganz knapp vor Hauswirth und Aebersold, bei den Herren führt Kyburz etwas komfortabler mit rund 2 Minuten vor Hadorn und Martin Hubmann.

Das SRF Sportpanorama berichtete gestern Abend über diese drei Wettkämpfe, hier geht es zum Bericht.

Resultate Etappe 1

Resultate Etappe 2

Resultate Etappe 3

Zwischenstand nach 3 Etappen

 



Text und Bilder: Matthias Niggli

LaChasseNeutrass