Nach einer langjährigen Verletzungsgeschichte hat sich Valérie Aebischer dazu entschieden, aus dem Elite-Kader zurückzutreten. Damit möchte die 23-Jährige ihre Verletzung vollständig auskurieren und sich auf andere Lebensbereiche fokussieren.

ValérieAebischer
Valérie Aebischer bei ihrem Einsatz
an der EM 2018

Die 23-jährige Valérie Aebischer musste sich nach einer Knieverletzung im Jahr 2018 insgesamt fünf Operationen unterziehen lassen. Eine langwierige Aufbauphase war geprägt von guten Abschnitten, aber auch von schwierigen Zeiten, welche die junge U23-Kaderläuferin auch psychisch belasteten. «Mit meinem Knie ist es ein ewiges Hin und Her, dass mir ein qualitatives Training und eine langfristige Planung kaum möglich macht», so die talentierte Athletin – zu ihrem Palmarès gehören eine Silbermedaille über die Langdistanz an der Junioren-WM 2016, eine Silbermedaille mit der Staffel an der Junioren-WM 2017 sowie fünf weitere Top-Ten Plätze an Junioren-Weltmeisterschaften. Zuvor konnte sie an der Jugend-EM 2015 im Sprint die Goldmedaille gewinnen. In ihrem ersten Jahr im Elitekader qualifizierte sie sich zudem für die Heim-EM 2018, wo sie über die Sprint-Disziplin startete.

Neben der Verheilung ihres Knies beanspruchen auch psychische Baustellen viel Zeit und Energie im Leben von Valérie Aebischer. «Ich kann nicht in allen Lebensbereichen 100 Prozent geben, deshalb habe ich mich entschieden, aus dem Elite-Kader zurückzutreten.» Der Rücktritt soll Valérie Aebischer die Möglichkeit geben, ihrem Knie die nötige Zeit zu geben, um vollständig zu verheilen. Aber auch psychisch fällt so ein Druck weg. So hätte sie den eigenen Erwartungen an ihr Leben als Spitzensportlerin nicht mehr gerecht werden können, weshalb für sie der Entscheid eine grosse Erleichterung bedeutet. «Ich kann mich nun vorerst einmal auf andere Bereiche meines Lebens konzentrieren. Das Training werde ich aber sicher aufrechterhalten.» Valérie Aebischer schliesst denn auch nicht aus, dass sie zu einem späteren Zeitpunkt wieder dem Nationalteam beitreten möchte.

Swiss Orienteering bedauert den Entscheid von Valérie Aebischer, hat aber volles Verständnis dafür. Der Verband würde sich freuen, Valérie Aebischer zu einem späteren Zeitpunkt wieder ins Nationalkader aufnehmen zu dürfen. Bis dahin bedankt sich Swiss Orienteering bei Valérie für ihren Einsatz und wünscht ihr für die Zukunft alles Gute!

(Text: Annalena Schmid, Bilder: Rémy Steinegger)