Mit einer sehr erfreulichen Teambilanz sicherten sich alle Schweizer in der Sprint-Qualifikation der OL-Europameisterschaften in Portugal den Finalplatz. Martin Hubmann, Matthias Kyburz, Judith Wyder und Rahel Friederich sorgten im Küstenstädtchen Sesimbra für vier Gruppensiege.


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Martin Hubmann

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Judith Wyder

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Rahel Friederich

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Julia Gross
Diesmal gab's keine Wenn und Aber: Das Fazit nach dem Sprint-Qualifikationsrennen fiel durchwegs positiv aus, und dass Daniel Hubmann als Zwölfter für das schlechteste Ergebnis sorgte, hatte er sich selber zuzuschreiben. "Ich bin erneut nicht am Limit gelaufen. Dies und meine Routenwahl über eine zeitraubende Wendeltreppe, obwohl ich eigentlich schon vorher gewusst hatte, dass dies die schlechtere Variante sein würde, kosteten entsprechend Zeit", sagte der Sprint-Weltmeister von 2011. Dass er so nur den 12. Gruppenrang belegte, habe ihn zunächst schon etwas geschockt. "Aber mit einer frühen Startzeit wird die Erholungszeit zum Mitteldistanz-Final etwas länger", fügte er schmunzelnd hinzu.

Gleich vier Schweizer setzten sich an die Spitze der Qualifikationsfelder . "Im entscheidenden Moment habe ich Tempo weggenommen", sagte Martin Hubmann. Nur im Anfangsteil, wo die Karte sehr viele Details mit Treppen und Mauern aufwies, sei er etwas unsicher gewesen. "Der Grossteil war jedoch typischer Altstadt-OL, wie wir ihn kennen. Speziell war nur die Steigung, die hat man durchaus gespürt", kommentierte Hubmann die Bahn, die für einen Sprint ausserordentlich viele Höhenmeter aufwies.

Eine ähnliche Bilanz zog Matthias Kyburz. "Es war teilweise hektisch, nicht nur wegen der engen Gassen und Hausecken, sondern auch wegen der Autos und der Passanten", erklärte der Sprint-Weltmeister von 2012. "Aber ich hatte alles unter Kontrolle, muss im Final einfach etwas aggressiver laufen."

"Einmal geriet ich unabsichtlich in ein Sperrgebiet, kehrte aber sofort wieder zurück. Zudem wählte ich zum sechsten Posten wohl nicht die beste Route", beschrieb Rahel Friederich ihre Leistung, die ebenso für den Gruppensieg reichte wie jene von Judith Wyder. "Zu Posten 5 und 6 verlor ich je 14 Sekunden, ansonst war der Lauf jedoch gut", meinte Wyder. "Ich habe mir Zeit gelassen und nichts riskiert."

Die Gruppenränge 2 durch Julia Gross und Elena Roos waren weitere positive Punkte in der Bilanz der Schweizerinnen, wobei die Leistung von Nicht-Kadermitglied Roos nur eine Sekunde hinter Friederich besonders hervorzuheben ist. "Ich bin ruhig gelaufen, fand immer besser ins Rennen und kam fehlerfrei durch", sagte Roos. "Zum zweiten Posten wählte ich die falsche Route. Manchmal erwischte ich auch die falsche Strasse", analysierte Gross ihren Lauf.

Der Sprint-Final findet am frühen Sonntagabend im EM-Hauptort Palmela statt. (Text Nicolas Russi, Fotos Martin Schmocker)

Resultate

Palmela (POR). OL-Europameisterschaften. Sprint, Qualifikation.


Männer, Gruppe 1 (2,7 km/125 m Steigung/21 Posten): 1. Martin Hubmann (SUI) 14:11. Ferner: 5. Florian Howald (SUI) 0:20 zurück.

Gruppe 2 (2,7/125/20): 1. Jan Procházka (CZE) 13:21. Ferner: 8. Andreas Rüedlinger (SUI) 0:15. 12. Daniel Hubmann (SUI) 0:30.

Gruppe 3 (2,7/125/20): 1. Matthias Kyburz (SUI) 14:08. Ferner: 3. Andreas Kyburz (SUI) 0:26.

Frauen, Gruppe 1 (2,3 km/90 m Steigung/17 Posten): 1. Rahel Friederich (SUI) 13:52. 2. Elena Roos (SUI) 0:01.

Gruppe 2 (2,3/90/17): 1. Judith Wyder (SUI) 13:54. Ferner: 5. Sabine Hauswirth (SUI) 0:28.

Gruppe 3 (2,3/90/17): 1. Karolin Ohlsson (SWE) 14:09. 2. Julia Gross (SUI) 0:10. Ferner: 7. Ines Brodmann (SUI) 0:29.