Am Samstag wurden auf dem Seelisberg anlässlich der Mitteldistanz-SM die letzten Einzel-Schweizermeisterschaftsmedaillen vergeben. Bei der Elite gingen die Goldmedaillen an Simona Aebersold und Martin Hubmann.   

Zum Abschluss der Serie von Einzel-Schweizermeisterschaften wurden am Samstag, 26. September, auf dem Seelisberg in der Innerschweiz die Schweizermeister-Titel über die Mitteldistanz vergeben. Obwohl das Wetter – das Wettkampfgebiet liegt auf rund 1000 M.ü.M. und damit nahe der Schneegrenze – den Organisatoren nicht entgegenkam, ist die Austragung dieser Mitteldistanz-SM das glückliche Ende einer aufreibenden Vorbereitungszeit. Ursprünglich hätte im Juni die Staffel-SM (SOM) auf dem Seelisberg stattfinden sollen. Als klar wurde, dass aufgrund der Corona-Pandemie im Juni keine grösseren Wettkämpfe durchgeführt werden können, haben sich die Organisatoren kurzerhand dazu entschieden, den Anlass im Herbst durchzuführen, anstelle einer SOM jedoch als Meisterschaft über die Mitteldistanz.

Technisch herausfordernde Bahnen
Auf der Karte «Brennwald Seelisberg» sorgten herausfordernde Bahnen für einen spannenden Wettkampf in allen Kategorien – das detaillierte Relief erforderte ständig präzises Kartenlesen und kaum eine Teilnehmerin oder ein Teilnehmer wurde von kleineren oder grösseren Fehlern verschont. Da im Laufgebiet in den letzten Jahren nur vereinzelt Waldwirtschaft betrieben wurde, war der Mischwald vielerorts schnell belaufbar und ermöglichte eine gute Sicht ins Gelände. Für eine Tempo-Verlangsamung sorgten teilweise dichtes Unterholz, Steinfelder und Gebiete mit vielen Felsformationen.

Die ganze Renn-Entscheidung wurde durch eine Videoproduktion begleitet. Diese kann im untenstehenden Video nochmals angeschaut werden.


Simona Aebersold und Martin Hubmann setzen sich durch
Mit den heutigen Bedingungen kam bei den Damen Elite Simona Aebersold (ol.biel.seeland) am besten zurecht. Die 22-Jährige gewann mit rund einer Minute Vorsprung auf Elena Roos (O-92 Piano di Magadino) und 6:28 Minuten Vorsprung auf Sofie Bachmann (OLV Baselland). «Ich habe mir besonders am Anfang in den schwierigeren Teilen genügend Zeit genommen und einfache Routen gewählt, um Zeitverluste zu vermeiden. Das war sicher ein gutes Rezept, um ohne grössere Fehler zu vermeiden und schliesslich gewinnen zu können», so Simona Aebersold, welche damit ihren Schweizermeisterinnen-Titel aus dem letzten Jahr über dieselbe Distanz verteidigen kann.

Bei den Herren konnte Martin Hubmann (OL Regio Wil) den Wettkampf für sich entscheiden. Er siegte deutlich und distanzierte seinen Bruder Daniel Hubmann (OL Regio Wil), der auf Rang zwei läuft, um zwei Minuten. Jonas Egger (OLV Hindelbank) klassierte sich mit 2:08 Minuten Rückstand auf Rang drei. «Ich konnte alle Posten sauber anlaufen und beging keine grossen Fehler, das war heute entscheidend. Nachdem ich an den letzten Schweizermeisterschaften im Sprint, über die Langdistanz und in der Sprintstaffel stets auf den vierten Rang lief, ist es schon etwas eine Genugtuung, dass ich nun zuoberst aufs Treppchen steigen darf», freut sich Martin Hubmann.

Bei den Junioren kürt sich Fabian Aebersold (ol.biel.seeland) zum Schweizermeister, zu seinem Lauf sagt er: «Ich hatte eigentlich einen guten Lauf, obwohl es sich nie anfühlte als wäre ich schnell unterwegs und auch immer wieder kleinere Zeitverluste hinzukamen. Deshalb habe ich überhaupt nicht mit dem Sieg gerechnet und freue mich natürlich sehr darüber», so Aebersold. Bei den Juniorinnen doppelt Eliane Deininger (OLG St. Gallen/Appenzell) nach dem Sieg über die Langdistanz nach und gewinnt auch das heutige Rennen. «Ich bin extrem zufrieden, auch wenn ich nicht ganz fehlerfrei durchgekommen bin. Ich habe bewusst einfache Routen gewählt und zwang mich, nie schneller zu rennen als es der Kopf erlaubt, um stets auf der Karte zu bleiben», resümiert die 20-jährige Ostschweizerin.

Letzte Chance für eine Finalqualifikation
Die Mitteldistanz-SM bildete für die Elite- und Juniorenkategorien zugleich die letzte Chance, um sich für den Final des Swiss Orienteering Grand Slams zu qualifizieren. Nach insgesamt drei Wertungsläufen qualifizieren sich die besten sechs der Damen beziehungsweise Herren Elite sowie die besten drei der H/D20 für den Final am 7. November in Aarau.


Resultate-Übersicht:

DE (3.9 km, 210 m, 16 Po.) 
1.   Simona Aebersold (ol.biel.seeland)       39:13
2.   Elena Roos (O-92 Piano di Magadino)    40:17
3.   Sofie Bachmann (OLV Baselland)          45:41
4.   Paula Gross (OL Zimmerberg)              47:06
5.   Lisa Holer (OLK Fricktal)                      47:18
6.   Sabine Hauswirth (ol norska)               47:30 

HE (5.0 km, 350 m, 19 Po.) 
1.   Martin Hubmann (OL Regio Wil)             38:09
2.   Daniel Hubmann (OL Regio Wil)             40:10
3.   Jonas Egger (OLV Hindelbank)               40:17
4.   Matthias Kyburz (OLK Fricktal)               42:16
5.   Florian Howald (OLG Herzogenbuchsee)  42:21
6.   Pascal Buchs (ANCO)                             43:08   
            
D20 (3.4 km, 170 m, 17 Po.)  
1. Eliane Deininger (OLG St. Gallen/Appenzell)   36:24 
2. Siri Suter (OLG Cordoba)                              40:22 
3. Elisa Bertozzi (GOLD Savosa)                        42:22 

H20 (4.3 km, 220 m, 17 Po.) 
1. Fabian Aebersold (ol.biel.seeland)       34:47
2. Jonas Soldini (CA Rosé)                      37:13 
3. Manuele Ren (ASCO Lugano)              39:04

Komplette Resultate
Veranstalter-Website
(Text: Annalena Schmid, Bilder: Christian Aebersold und Christine Lüscher-Fogtmann, Videoproduktion: Livemotion)