Judith Wyder siegte in ihrer Qualifikationsgruppe |
Julia Gross |
Matthias Kyburz |
Ines Brodmann |
Und so waren es die Routen in den grünen Zonen, die verschiedentlich für Zeitverluste sorgten. "Einmal bin ich im Grünen stecken geblieben", sagte Gross zu ihrem sicheren Lauf, und von ähnlichen Situationen berichteten auch Hertner, Kyburz, Wyder und Baptiste Rollier (5.). "Man musste sich die Zeit nehmen, auf die Wege ausweichen und das Grüne meiden", beschrieb Rollier die richtige Taktik. Was allerdings nicht alle verfolgten. Gleich mehrere Schweizerinnen blieben auf dem Weg zu Posten 11 im Dickicht stecken und büssten dort viel Zeit ein.
Auch Judith Wyder, die am Vortag den Finalplatz verpasst und damit eine herbe Enttäuschung erlebt hatte, stand dort bis zum Kopf in den Dornen. Dennoch vermochte sie diesmal ihr wahres Können zu zeigen und distanzierte Weltcupleaderin Tove Alexandersson um 1:51 Minuten. "Diesmal bin ich sehr zurückhaltend und stabil gelaufen", sagte Wyder, die ebenso wie Rahel Friederich (8.) sich kurzfristig dazu entschieden hatte, nun auch in der Langdistanz anzutreten. Ebenfalls einen Spitzenplatz erreichte Julia Gross als Zweite ihrer Gruppe, allerdings mit über vier Minuten Rückstand auf die Gruppenschnellste Svetlana Mironova (RUS).
Bei den Männern setzten sich Daniel Hubmann und Matthias Kyburz am besten in Szene. "Sehr sauber, nie am Limit und technisch sehr fokussiert", kommentierte Hubmann seine erneut souveräne Leistung. "Ich hatte immer genügend Zeit, mich vorzubereiten, und bin genau so gelaufen wie ich es mir vorgenommen hatte." Weltcupleader Hubmann zog denn auch nach den ersten beiden EM-Einsätzen ein positives Fazit. "Die Form ist da, und die Rangierungen sind überraschend gut."
Ebenfalls souverän aber nicht ganz fehlerfrei blieb Matthias Kyburz. "Zu Posten 6 verlor ich gegen eine Minute, dazu hatte ich ein paar Unsicherheiten von je einer halben Minute", sagte der letztjährige Weltcup-Gesamtsieger.
Aus den Qualifikationsleistungen eine Prognose für den Final zu schliessen, wäre allerdings verfehlt. Der Final findet in einem anderen Geländetyp rund 80 km östlich des Qualifikationslaufes statt.
(Text Nicolas Russi, Fotos Martin Schmocker)
Resultate
Palmela (POR). OL-Europameisterschaften. Langdistanz, Qualifikation. Männer, Gruppe 1 (11,1 km/280 m Steigung/22 Posten): 1. William Lind (SWE) 1:03:07. Ferner: 3. Daniel Hubmann (SUI) 1:58 zurück. 5. Baptiste Rollier (SUI) 2:32.
Gruppe 2 (11,2/280/22): 1. Fredric Portin (FIN) 1:03:20. Ferner: 3. Matthias Kyburz (SUI) 0:57. 10. Raffael Huber (SUI) 3:17.
Gruppe 3 (11,1/280/23): 1. Gernot Kerschbaumer (AUT) 1:02:31. Ferner: 5. Fabian Hertner (SUI) 1:23. Nicht qualifiziert: 18. Andreas Rüedlinger (SUI) 11:35.
Frauen, Gruppe 1 (8,1/190/19): 1. Signe Soes (DEN) 55:07. Ferner: 3. Ines Brodmann (SUI) 2:07. 9. Sarina Jenzer (SUI) 6:54.
Gruppe 2 (8,1/190/19): 1. Judith Wyder (SUI) 54:21. Ferner: 8. Rahel Friederich (SUI) 7:16.
Gruppe 3 (8.1/190/20): 1. Svetlana Mironova (RUS) 54:03. 2. Julia Gross (SUI) 4:45. Ferner: 13. Bettina Aebi (SUI) 12:53.