Das sechsköpfige Schweizer Männerteam sorgte zum Auftakt der EM in Portugal in der Mitteldistanz-Qualifikation für eine souveräne Leistung. Von den Schweizerinnen schafften mit Judith Wyder, Rahel Friederich und Elena Roos gleich drei die Finalqualifikation nicht.


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Daniel Hubmann siegte in seiner Quali-Gruppe
Das sehr offene Gelände am Atlantik mit weiter Sicht, sandigen Wegen und teilweise kniehohem Gestrüpp hatte so seine Tücken. "Es war gefährlich, dass man nicht abhängt", lautete ein Kommentar, "es war schwierig, weil es einfach war", ein anderer. Genaues Kompasslaufen war letztlich gefragt, und wer auf die Wege ausweichen wollte, musste rasch erkennen, dass der tiefe Sand kräfteraubender war als das Querlaufen.

Die sechs Schweizer fanden sich damit jedoch bestens zurecht und sicherten sich mühelos den Finalplatz. "Ich hatte alles unter Kontrolle, fand in einen guten Laufrhythmus. Vom Gefühl her war dies ein idealer Qualifikationslauf", sagte Daniel Hubmann, der in seiner Gruppe mit einem Vorsprung von 49 Sekunden siegte. Von einem "Super-Qualilauf" sprach Fabian Hertner, "es lief alles wie vorgenommen und vorgestellt", meinte Florian Howald.

Da tönte aus der Frauen-Equipe teilweise schon anders. "Beim dritten Posten hatte ich die falsche Kontrollnummer im Kopf, bin dann weg, dann wieder zurück, und verlor so schon mal zwei Minuten", beschrieb Judith Wyder ihren ersten Fehler. Da noch weitere kleinere Probleme hinzukamen, hätte Wyder die Finalqualifikation auch dann nicht geschafft, wenn alle Postenquittungen abrufbar gewesen wären. Aber weil offenbar der Zuschauerposten auf ihrem Badge fehlte, wurde die Mitteldistanz-WM-Dritte von 2011 gar nicht klassiert.

"Gesamt sind es rund vier Minuten Fehler. Ich bin im Gebüsch an der Küste einfach zu wenig genau gelaufen", erklärte Rahel Friederich, die als 19. die Finalteilnahme um zehn Sekunden verpasste. Ebenfalls in den Dünen schnitzerte Elena Roos. "Dort verlor ich bei einem Posten drei Minuten, vorher und nachher war der Lauf eigentlich gut."

Von den anderen drei setzte sich Sabine Hauswirth am besten in Szene. Als Zweite ihrer Gruppe büsste sie auf Helena Jansson (SWE) 49 Sekunden ein. "Ich bin sehr zufrieden. Abgesehen von ein paar kleinen Bogen hatte ich keinen eigentlichen Fehler", sagte Hauswirth über ihre Leistung. (Text Nicolas Russi)

Resultate

Palmela (Por). OL-Europameisterschaften. Mitteldistanz, Qualifikation.

Männer
, Gruppe 1 (5,6 km/130 m Steigung/21 Posten): 1. Daniel Hubmann (SUI) 25:20. Ferner: 6. Florian Howald (SUI) 1:22 zurück.
Gruppe 2 (5,7/130/21): 1. Gernot Kerschbaumer (AUT) 25:55. Ferner: 5. Fabian Hertner (SUI) 0:31. 6. Martin Hubmann (SUI) 1:11.
Gruppe 3 (5,6/130/22): 1. Timo Sild (EST) 25:44. Ferner: 5. Baptiste Rollier (SUI) 1:10. 6. Andreas Kyburz (SUI) 1:17.

Frauen, Gruppe 1 (4,7/100/19): 1. Helena Jansson (SWE) 24:39. 2. Sabine Hauswirth (SUI) 0:49. Ferner: 6. Sarina Jenzer (SUI) 3:03.
Gruppe 2 (4,6/100/20): 1. Mari Fasting (NOR) 26:35. Nicht qualifiziert: 20. Elena Roos (SUI) 5:22. Judith Wyder (SUI) Posten fehlt.
Gruppe 3 (4,7/100/20): 1. Signe Soes (DEN) 26:17. Ferner: 11. Bettina Aebi (SUI) 3:25. Nicht qualifiziert: 19. Rahel Friederich (SUI) 5:05.