Die Schweiz wird auch beim abschliessenden Langdistanz-Final zum Gang aufs Podest aufgerufen. Fünf Medaillen sind die Ausbeute: Gold 1, Silber 1, Bronze 3. Trotz dieses Erfolges gehört die Schweiz eher zu den Geschlagenen. Adolf Kempf und Eric Bucher verlassen Ungarn mit je drei Medaillen im Gepäck.

Es war ein typischer Langdistanz-OL und sehr WM-würdig. Das Gelände war ein Wechsel von Wald und Buschland. Die Waldpartien waren grundsätzlich gut passierbar. Dornen gab es wenig bis keine, was natürlich alle freudig zur Kenntnis nahmen. Gestartet wurde in umgekehrter Reihenfolge der Resultate vom Mitteldistanz-Final. «Aufsteiger» vom B-Final vom Mittwoch ins A-Final vom Freitag starteten am Anfang. Umgekehrt die «Absteiger» am Schluss. So gingen einige Schweizer Männer aus der Pole-Position ins Rennen. Sofern nur Medaillen zählen, dann wurden der Reputation vom Mitteldistanz-Final nur Adolf Kempf – keine Überraschung – und Eric Bucher gerecht. Daniel Kobel wurde in der wirklich topbesetzten M60-Kategorie hervorragender Vierter.

«Ich musste nur alle Posten finden!»

Das sagte Adolf Kempf auf die Frage, wie es ihm denn gelaufen sei. «Nicht so gut», gehörte auch noch zu seiner Antwort. Ersteres traf für alle zu. Zweiteres konnten sehr viele von sich sagen. Man hatte die Wahl zwischen längeren bis langen Umlaufrouten oder mehrheitlichem Strich-Laufen. Im Postenraum war höchste Konzentration gefragt. Die Gefahr von Parallelfehlern war omnipräsent. Eric Bucher (M80) erlebte auch ein Wechselbad der Gefühle, war 7 Minuten vor der Ziellinie nur auf Zwischenrang 7, konnte sich aber noch auf Rang 3 verbessern. Damit gewann er nach zwei goldenen nun auch noch eine Bronzemedaille und ist zusammen mit Adolf Kempf der erfolgreichste Schweizer an der diesjährigen Senioren-WM.

Über die «Hoffnungsrunde» zu Bronze

Christoph Hutzli (M55) gehörte zu jenen, die bei der Qualifikation vom Dienstag unter ihrem Wert liefen und im Mitteldistanz-Final nur im B-Feld starten konnte. Dort gehörte er aber zu den Besten und war im Langdistanz-Final wieder im A-Feld. Er war immer in den vordersten Rängen vertreten und sicherte sich am Schluss mit 3 Sekunden Vorsprung die Bronze-Medaille. Abgesehen von Daniel Kobel – wie schon erwähnt Rang 4 bei M60 – gingen die 60- und 65-Jährigen im Langdistanz-Final leer aus.

Gute Leistungen inkl. Veranstalter

Zwei weitere Medaillen gewannen Rita Wyder (W70) und Erica Huggler (W80). Es scheint, als musste sich Rita Wyder trotz grosser Hitze zuerst noch warmlaufen. Erst bei Posten 5 von 10 reihte sie sich im Trio der Schnellsten ein. Am Ende wurde sie mit einem «sicheren Polster» gegen vorne und gegen hinten Zweite. Erica Huggler machte es umgekehrt. Sie verzeichnete einen guten Start, verschwand dann von 2 zu 3 wie andere auch «quasi vom Radar», um dann aber rechtzeitig wieder aufzutauchen. Bronze ist auch für sie die verdiente Auszeichnung. Eine solche gehört auch den Veranstaltern. Das OK mit dem erst 25-Jährigen Adam Lengyel an der Spitze «did a really good job». Köszönöm! Die Senioren-WM 2022 ist in Puglia. Benvenuti!

Veranstalterwebsite

(Text: Mario Ammann, Bilder: Mario & Monika Ammann)