Mit den Schweizer Meisterschaften im Nacht-OL (NOM)  ist am Freitagabend das OL-Wochenende auf der Bettmeralp im Oberwallis gestartet. Den Sieg im Nachtrennen sicherten sich in den Elitekategorien Simona Aebersold und Matthias Kyburz.

21 nom1Die Schweizer Meisterschaften im Nacht-OL vom Freitagabend waren nicht zuletzt aufgrund des Austragungsorts ein Highlight im Kalender der nationalen OL-Saison 2021. Auf der Bettmeralp, der bekannten Walliser Feriendestination im Aletschgebiet, gingen rund 700 Teilnehmende in der Dunkelheit auf Postenjagd.

Die Besonderheit des Laufgeländes, das grösstenteils über der Baumgrenze auf über 2000 Meter über Meer lag, zeichnete den Wettkampf aus. «Die Bahnen führten durch sehr viel offenes Gelände, das im Winter als Skipiste genutzt wird, und durch kleinere, anspruchsvolle Waldpartien», so die Erklärung von Bahnleger Lukas Hofer. Für eine besondere Atmosphäre sorgten zudem die guten Wetterbedingungen im Schein des Fast-Vollmondes.Von den rund 700 Teilnehmenden gingen 54 Männer und 23 Frauen in den Elitekategorien an den Start. Dabei zählte die NOM für die Elite- und Juniorenkategorien als der vierte respektive der dritte Wertungslauf im diesjährigen Swiss Orienteering Grand Slam presented by EGK.


Aebersold: «Die Luft ist dünner»21 nom4
Bei den Damen Elite konnte Simona Aebersold das Rennen über knapp zehn Leistungskilometer für sich entscheiden. Sie gewann die NOM mit einer Zeit von 51:59 Minuten und kürte sich damit zur Schweizer Meisterin im Nacht-OL. «Es war ein physisch hartes, aber schönes Rennen», sagte die Seeländerin und ergänzte mit einem Schmunzeln: «Die Luft hier oben ist schon dünner.»
Auf den zweiten Rang im Klassement lief die Dänin Malin Agervig Kristiansson. Weil sie jedoch an einer Schweizer Meisterschaft nicht medaillenberechtigt ist, gingen Silber und Bronze an Paula Gross und Sarina Kyburz. Gross verlor exakt drei Minuten auf Aebersold, Kyburz etwas mehr als fünf Minuten.


Kyburz: «Einzigartiges Rennen»21 nom3
Bei den Herren Elite ging Matthias Kyburz als Sieger hervor. Er gewann den Wettkampf über 13,3 Leistungskilometer und damit die Goldmedaille. «Das Rennen war sehr spannend und aufgrund des offenen, alpinen Geländes auch einzigartig», so der gebürtige Fricktaler. Er habe einen technisch guten Lauf absolviert, ohne grössere Zeitverluste. Kyburz hatte für den Gewinn des Meistertitels 60:19 Minuten gebraucht und war damit 29 Sekunden schneller als Daniel Hubmann. Dieser konnte seinen Nacht-OL-Titel aus dem Jahr 2019 nicht verteidigen, sicherte sich jedoch die Silbermedaille. Zu Bronze lief überraschend der frühere Kaderathlet Marc Lauenstein. Er liess damit nicht nur zahlreiche aktuelle Schweizer Nationalkaderläufer hinter sich, sondern auch den amtierenden Langdistanz-Weltmeister Kasper Fosser aus Norwegen.

In den Juniorenkategorien sicherten sich Sanna Hotz und Florian Freuler den Schweizermeistertitel. Das Podest komplettierten Lilly Graber und Vera Moser bei den Juniorinnen sowie Tobias Sterchi und Tommaso Besomi bei den Junioren.

Letzter beziehungsweise zweitletzer Wertungslauf des Swiss Orienteering Grand Slams presented by EGK
Für die Elitekategorien war die NOM der letzte Wertungslauf des Swiss Orienteering Grand Slams presented by EGK, für die Juniorenkategorien H/D20 war es der zweitletzte Lauf. Für sie gibt es nächstes Wochenende am 13. nationalen OL in den Flumserbergen nochmals eine Chance für die Finalqualifikation. In allen vier Kategorien konnten die Sieger*innen der Langdistanz-SM (Simona Aebersold, Matthias Kyburz, Florian Freuler und Sanna Hotz) am Freitagabend nachdoppeln und setzten sich so auch an die Spitze der Grand-Slam-Gesamtwertung.
pdfGrand-Slam-Rangliste nach SPM, MOM, LOM, NOM 

Highlights der Nacht-OL Schweizer Meisterschaften





Nationales und internationales OL-Weekend21 nom2
Nach der NOM vom Freitagabend geht es am Samstag und Sonntag auf der Bettmeralp weiter mit je einem nationalen OL. Dabei werden rund 1500 Breitensportler*innen aus der ganzen Schweiz erwartet. Zudem treten rund 150 Athletinnen und Athleten aus verschiedenen europäischen Nationalkadern am Euromeeting gegeneinander an. Meist sind es Athlet*innen, die keinen Startplatz im Weltcupkader ihrer Nation erkämpfen konnten. So bietet sich den jungen Athlet*innen dennoch die Gelegenheit, sich an einem Anlass mit internationaler Konkurrenz über die Mittel- und die Langdistanz zu messen.
An den Wettkämpfen, die gemeinsam von der OLG Bern und OLG Thun organisiert werden, gilt Zertifikatspflicht. Das Schutzkonzept sieht vor, dass alle Teilnehmenden ab D/H16, alle Begleitpersonen und alle Helfenden im Wettkampfzentrum ein gültiges Covid-Zertifikat (geimpft, genesen, getestet) zusammen mit einem gültigen Ausweis (ID, Pass, Fahrausweis) vorweisen müssen. Die Startnummer wird erst nach dem Zertifikatscheck ausgegeben. In Innenräumen (WKZ) gilt zudem Maskenpflicht in Innenräumen.

Resultate

Bettmeralp. Schweizer Meisterschaften. Nacht-OL. Männer (9.3 km, 400 m HD): 1. Matthias Kyburz (OLK Fricktal), 60:19 Minuten; 2. Daniel Hubmann (OL Regio Wil), +0:29 Minuten zurück; 3. Marc Lauenstein (ANCO), +3:53; 4. Florian Howald (OLG Herzogenbuchsee), +4:28; 5. Kasper Fosser (IFK Göteborg), +5:35; 6. Vegard Jarvis Westergaard (Team Norway), +8:49.
Frauen (6.8 km, 300 m HD): 1. Simona Aebersold (ol.biel.seeland), 51:59 Minuten; 2. Malin Agervig Kristiansson (Team Denmark), +3:44 Minuten zurück; 3. Paula Gross (OL Zimmerberg), +3:00; 4. Sarina Kyburz (ol norska/OLG Huttwil), +5:06, 5. Jenny Baklid (Team Norway), +5:21; 6. Katrin Müller (OLG Rymenzburg), +6:15.
Alle Resultate

Veranstalter-Website

(Text: Severin Furter, Fotos: Christian Aebersold, Video: Puresive Films)