Mit einem Wettkampf über die Langdistanz wurde heute das Weltcupfinale in Norditalien lanciert. Mit Simona Aebersold und Matthias Kyburz auf dem zweiten Rang und Daniel Hubmann auf Rang drei durfte das Schweizer Team gleich drei Podestplätze feiern.  

Der heutige Wettkampf über die Langdistanz im italienischen Cansiglio bildete den Auftakt des Orientierungslauf-Weltcupfinales. Am kommenden Wochenende endet die internationale OL-Saison mit einer Mitteldistanz in Cansiglio und einer Sprintstaffel in Cortina d’Ampezzo.

Das Frauenrennen – mit einer über 13 Kilometer langen Strecke und 570 zu bewältigenden Höhenmetern – war dabei nicht nur physisch eine extreme Herausforderung für die Athletinnen, sondern auch technisch galt es das detailreiche Relief richtig zu interpretieren und die Routenwahlen sorgfältig zu wählen. Die Schwedin Tove Alexandersson, die zuletzt am Weltcup in Schweden im August noch mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte, dominierte dabei in gewohnter Manier und nahm ihren nächsten Konkurrentinnen über fünf Minuten ab. Damit gewinnt die 29-Jährige ihr 35. Weltcuprennen.

Dahinter zeichnete sich ein enges Rennen zwischen Simona Aebersold und der Russin Natalia Gemperle ab. Letztlich sicherte sich Simona Aebersold mit 29 Sekunden Vorsprung den zweiten Rang vor Gemperle auf Rang drei. «Mit meinem Lauf bin ich sehr zufrieden, ich war vom Anfang bis am Ende immer auf der Karte und konnte in den technisch weniger anspruchsvollen Passagen auch läuferisch Tempo machen», freut sich die 23-jährige Seeländerin.

Während das Schweizer Frauenteam auf die beiden A-Kader-Läuferinnen Elena Roos und Sabine Hauswirth verzichten musste, zeigte Sarina Kyburz aus dem B-Kader eine starke Leistung und läuft auf den sechsten Rang. «Ich hatte heute technisch alles im Griff und schaffte es mit der nötigen Ruhe einen fehlerfreien Lauf durchzuziehen. Auf der Schlussrunde wusste ich, dass ich gut im Rennen liege und deshalb galt es, die Nerven zu behalten und den Lauf sauber ins Ziel zu bringen», bilanziert Sarina Kyburz. Insbesondere der Geländewechsel auf der Schlussschlaufe hätte dabei nochmals zusätzliche Konzentration erfordert.

Nach dem heutigen Lauf führt Tove Alexandersson im Gesamtweltcup nur fünf Punkte vor Simona Aebersold. Der Wettkampf über die Mitteldistanz am Samstag wird somit entscheiden, wer den Gesamtweltcup für sich entscheiden wird.

Kasper Fosser dominiert, Podestplätze für Kyburz und Hubmann

Bei den Herren führte auch heute kein Weg am jungen Norweger Kasper Fosser – welcher sich zum neuen König der Langdistanz etabliert hat – vorbei. Er nahm seinen Konkurrenten kontinuierlich Zeit ab und gewinnt das 19 Kilometer lange Rennen mit 850 Meter Steigung mit über fünf Minuten Vorsprung.

Dahinter ging das Rennen um die restlichen beiden Podestplätze deutlich knapper aus. Matthias Kyburz setzte sich dabei mit rund 30 Sekunden Vorsprung vor Daniel Hubmann durch. «Physisch habe ich mich heute gut gefühlt und auch technisch unterliefen mir keine Fehler. Es war ein super Gelände, eine tolle Bahn und somit bin ich rundum zufrieden mit dem heutigen Wettkampftag», freut sich Kyburz.

Auch Daniel Hubmann zeigt sich sehr zufrieden mit dem heutigen Wettkampf: «Ich bin gut ins Rennen gestartet und ohne grössere Fehler durchgekommen. Der Sieg war heute ausser Reichweite, deshalb bin ich sehr glücklich über den dritten Platz.» Insbesondere die Schlussrunde mit dem Geländewechsel gelang Hubmann sehr gut – er konnte auf dieser gar gegenüber dem Sieger Fosser nochmals Zeit aufholen.

Mit Florian Howald auf Rang acht läuft ein weiterer Schweizer in die Top-Ten. Ein Ausrufezeichen setzte auch Pascal Buchs – der B-Kader-Athlet läuft in einem starken Teilnehmerfeld auf den guten zwölften Rang.

Kasper Fosser konnte mit dem heutigen Sieg seinen Vorsprung im Gesamtweltcup weiter ausbauen. Matthias Kyburz liegt auf dem zweiten Zwischenrang, Daniel Hubmann liegt neu auf dem dritten Rang – die beiden Schweizer trennen dabei nur wenige Punkte. Auch bei den Herren bleibt damit die Ausgangslage im Gesamtweltcup spannend.

So geht's weiter
Am Samstag geht es weiter mit einem Wettkampf für die Mitteldistanz ebenfalls im Gelände rund um Cansiglio. Das Rennen wird von einer Live-Übertragung begleitet, die im Web-TV der IOF ausgestrahlt wird. Start der Übertragung ist um 12:30 Uhr. Dann wird auch entschieden, welche Athletin und welcher Athlet den Gesamtweltcup 2021 für sich entscheiden wird. 

Resultate in der Übersicht

Cansiglio (ITA). OL-Weltcupfinale. Langdistanz. Männer (19,1 km/850 HM/31 Posten): 1. Kasper Fosser (NOR) 99:51. 2.  Matthias Kyburz (SUI) 5:32 Min. zurück 3. Daniel Hubmann (SUI) 6:05. Ferner: 8. Florian Howald (SUI) 11:53. 12. Pascal Buchs (SUI) 13:06. 14. Martin Hubmann (SUI) 13:53. 34: Riccardo Rancan (SUI) 18:46. 35. Noah Zbinden (SUI) 18:54. 44. Reto Egger (SUI) 22:05. 72. Joey Hadorn (SUI) 34:00.

Frauen (13,2 km/570 HM/23 Posten): 1. Tove Alexandersson (SWE) 80:59.2. Simona Aebersold (SUI) 5:42 Min. zurück. 3. Natalia Gemperle (RUS) 6:11. Ferner: 6. Sarina Kyburz (SUI) 10:34. 17. Paula Gross (SUI) 16:56. 30. Martina Ruch (SUI) 21:43. 36. Elena Pezzati (SUI) 22:23. 38. Deborah Stadler (SUI) 22:55. 39. Marion Aebi (SUI) 23:12. 47. Katrin Müller (SUI) 25:14. 

Die Resultate im Detail sind hier zu finden: Resultate

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(Text: Annalena Schmid, Fotos: Orienteering Focus)