Das Selektionsgremium von Swiss Orienteering hat die Selektionen für das Elitekader 2022 vorgenommen. Insgesamt 30 Athletinnen und Athleten werden im kommenden Jahr Teil des Elitekaders sein.

Das OL-Jahr 2021 neigt sich dem Ende zu – die Team-OL-Meisterschaft nächste Woche bildet den Schlusspunkt der nationalen Saison. Für das Elitekader 2022 gingen bei Swiss Orienteering viele Bewerbungen von starken Athlet*innen ein, letztlich schafften 30 Personen den Sprung in eines der Kader, 14 weitere wurden in die Anschlussgruppe selektioniert. Damit entspricht die Kadergrösse den Richtzahlen der Selektionsbestimmungen, zugleich wird das Angebot der Anschlussgruppe aufgewertet.

Insbesondere das Herrenkader zeichnet sich durch eine extreme Leistungsdichte aus. Angeführt wird das Team von den sechs A-Kader-Athleten, die alle in der OL-Weltspitze um Top-Rangierungen mitlaufen. Matthias Kyburz, Daniel Hubmann und Joey Hadorn beendeten den Gesamtweltcup dieses Jahr auf den Rängen 2, 3 und 4 und zeigten damit, dass sie in allen Disziplinen zu den besten OL-Läufern der Welt gehören. Daneben gehören auch die erfahrenen Athleten Martin Hubmann und Florian Howald zu Medaillenkandidaten in allen Disziplinen. Die grosse Entdeckung der Saison ist Riccardo Rancan, der mit einer unglaublichen Sprint-Saison mit den Rängen vier im KO-Sprint und sechs im Einzelsprint an der EM sowie dem siebten Rang an der WM mitten in die Weltspitze lief und sich damit den Platz im A-Kader verdiente.

Vorbildfunktion für das ganze Kader

«Der WM-Titel von Matthias Kyburz über die Mitteldistanz war das Highlight der Saison. Dieser Sieg steht symbolisch dafür, dass er technisch zurzeit der beste OL-Läufer der Welt ist, ist aber auch das Ergebnis von hartem Training und minutiöser Vorbereitung», so Herrentrainer François Gonon. Alle sechs Athleten haben ein Diplom oder eine Medaille an einem internationalen Grossanlass gewonnen. «Kaum ein anderes Land hat eine solche Leistungsdichte bei den Herren wie wir. Für die anderen Kaderathleten und die Mitglieder der Anschlussgruppe ist es ein Privileg und eine grosse Motivation, mit solchen Vorbildern tagtäglich zusammentrainieren zu können», freut sich Gonon weiter.

Weiterhin im U-23-Kader bleibt Fabian Aebersold. Daneben wurden neun Athleten fürs B-Kader selektioniert. Darunter Jonas Egger und Noah Zbinden, welche diesen Sommer mit ihrer ersten WM-Teilnahme wertvolle Erfahrungen für ihren weiteren Weg an die Weltspitze sammeln konnten. Pascal Buchs, Christoph Meier und Tobia Pezzati konnten sich auch in diesem Jahr weiterentwickeln und Fortschritte erzielen. Mit Timo Suter, Tino Polsini und Reto Egger konnten zudem drei Athleten die Spitzensport-RS absolvieren, was es ihnen ermöglichte, unter optimalen Trainingsbedingungen Fortschritte zu erzielen. Zudem wird auch Jonas Soldini wieder Teil des B-Kaders sein.

Grosse Leistungsdichte auch in der Anschlussgruppe

Zur Anschlussgruppe gehören bei den Herren neun Athleten, die allesamt nahe am Sprung ins B-Kader dran sind. Sie können an einem grossen Teil des Programms des Kaders teilnehmen und somit von den guten Trainingsstrukturen profitieren. Darunter sind mit Pascal Schmid, Timo Tantanini und Manuele Ren auch drei Athleten aus dem Juniorenkader 2021.

Kleines A-Kader und viele starke Athletinnen im B-Kader

Das A-Kader des Frauenteams besteht aus insgesamt drei Athletinnen, angeführt von Teamleaderin Simona Aebersold, die dieses Jahr fast alle internationalen Wettkämpfe auf dem Podest beendete. Auch Elena Roos zeigte mit der Silbermedaille am EM-Sprint, dass sie auch in Zukunft insbesondere im Sprint zu einer Medaillenkandidatin gehört. Als dritte A-Kader-Läuferin ergänzt Sabine Hauswirth das Team. Sie konnte sich zuletzt nicht im selben Umfang auf den Sport fokussieren wie bisher und deshalb auch nicht an ihre tollen Resultate von 2018 und 2019 anknüpfen. Nichtsdestotrotz hat sie immer wieder ihr Potenzial als Medaillenkandidatin an internationalen Grossanlässen bewiesen.

Eline Gemperle behält ihren Platz im U-23-Kader und hat insbesondere im Sprint gezeigt, dass sie auf sehr hohem Niveau mitlaufen kann. Zum B-Kader gehören mit Sarina Kyburz und Paula Gross ebenfalls zwei starke Athletinnen, die auf internationalem Niveau in die Top-Ten laufen können. Ein Comeback im B-Kader feiert Marion Aebi. Sie war bereits 2014 und 2015 Teil des Elitekaders und konnte dieses Jahr mit dem 9. Rang am Weltcup in Idre Fjäll ein tolles Resultat feiern. Auch Katrin Müller ist wieder Teil des Elitekaders, sie war bis 2020 schon Mitglied des Kaders und konnte mit einer grossen Leistungssteigerung beweisen, dass sie fürs kommende Jahr definitiv ins B-Kader gehört. Ebenfalls Teil des B-Kaders sind Elena Pezzati, Sofie Bachmann, Martina Ruch, Deborah Stadler sowie Corina Hüni, welche mit dem 4. Rang an der Junioren-WM in diesem Jahr ihr Potenzial gezeigt hat.

Grössere Anschlussgruppe auch bei den Frauen

Bei den Frauen wurden insgesamt fünf Athletinnen für die Anschlussgruppe selektioniert, darunter mit Hanna Wey und Siana Senn ebenfalls zwei junge Athletinnen, die nächstes Jahr ihre erste Elite-Saison bestreiten werden. «Die Anschlussgruppe ist ein sehr gutes Gefäss, um mit weniger Druck die Freude am Spitzensport zu erhalten und sich nahe am Kader weiterzuentwickeln. Das Trainerteam tauscht sich auch regelmässig mit diesen Athletinnen und Athleten aus. Die Tür zum Kader steht damit allen offen», so Baptiste Rollier, Trainer des Damenkaders.

Der detaillierte Selektionsentscheid kann hier eingesehen werden: pdfSelektionen Elitekader 2022

Swiss Orienteering gratuliert allen Selektionierten und wünscht alles Gute für die Saison 2022!

(Text: Annalena Schmid, Vorschaubild: Orienteering Focus)