Der heutige Testlauf-Tag stand ganz im Zeichen des KO-Sprints. So mussten die Teilnehmenden in vier verschiedenen Formaten ihre KO-Sprint-Fähigkeiten unter Beweis stellen. Matthias Kyburz entschied dabei alle vier Tests für sich, Elena Roos siegte dreimal. 

Die internationale OL-Saison 2022 steht im Zeichen des Sprint-OL. Nicht nur die erste Weltcuprunde in Borås (Schweden) wird im Sprint-Format ausgetragen, sondern auch zum ersten Mal in der Geschichte des OL-Sports steht eine reine Sprint-WM auf dem Programm. An beiden Wettkampf-Runden misst sich die OL-Weltspitze in einer Sprintstaffel, einem Knock-Out-Sprint sowie einem Einzel-Sprint. Als Selektionsläufe für die beiden internationalen Grossanlässe dienen dabei unter anderem die Testrennen, welche die Schweizer OL-Elite in diesen Tagen absolviert.

Roos und Kyburz zum Ersten
Zum Auftakt der Testlauf-Serie mussten die Elite-Athlet*innen heute in Zug einen vierteiligen KO-Sprint-Test absolvieren. Dieser setzte sich aus zwei Qualifikationsläufen sowie zwei Final-Wettkämpfen zusammen. Die erste Qualifikation bestand aus einem OL-Wettkampf auf der Karte Oberwil Zug. Bei den Männern setzte sich dabei Matthias Kyburz mit 12 Sekunden Vorsprung vor Joey Hadorn durch. Nur sieben Sekunden hinter Hadorn sicherte sich Christoph Meier den dritten Rang. Mit einem Vorsprung von 23 Sekunden entschied derweilen Elena Roos bei den Frauen den Lauf für sich. Hinter der zweitplatzierten Marion Aebi lief Eline Gemperle auf den dritten Rang - lediglich zwei Sekunden trennten die beiden Athletinnen. "Ich habe mir für diesen Lauf viel vorgenommen, da ich wusste, dass ich mich in einer guten Form befinde und ich es selbst in der Hand habe, eine Spitzenrangierung herauszulaufen", freut sich Elena Roos über den Sieg.

Rangliste Qualifikation 1

Roos und Kyburz zum Zweiten
Weiter ging der Tag mit dem sogennanten Sprint-Test, welcher die spezifischen Fähigkeiten, welche beim KO-Sprint erforderlich sind, testet. Der Test wird jeweils auf einer 400m-Leichtathletik-Bahn absolviert und beinhaltet verschiedene Elemente wie Hürden springen und sprinten. Am Ende standen dieselben Namen wie bereits beim ersten Qualifikationslauf zuoberst auf der Rangliste: Elena Roos und Matthias Kyburz verwiesen Marion Aebi und Deborah Stadler beziehungsweise Joey Hadorn und Timo Suter auf die Plätze zwei und drei.

Rangliste Qualifikation 2

Und Roos und Kyburz zum Dritten
Die Resultate aus der ersten Qualifikation entschieden über die Zuteilung im Final 1. So starteten die sechs bestklassierten Athletinnen und Athleten aus der morgendlichen Qualifiaktion im A-Final, diejenigen auf den Rängen 7 bis 12 im B-Final, usw. In den A-Finals war aber wiederum kein Rezept gegen Roos und Kyburz zu finden. Elena Roos lieferte sich bis zuletzt ein knappes Duell mit Sabine Hauswirth, Marion Aebi und Eline Gemperle, welche sich leztlich alle der schnellen Tessinerin geschlagen geben mussten. Gleiches erlebten Joey Hadorn und Riccardo Rancan. Die beiden trennten letztlich nur zwei respektive drei Sekunden vom amtierenden Europameister im KO-Sprint.

Rangliste Final 1

Siegeszug endet für Elena Roos beim letzten Posten
Der zweite Final war wiederum ein KO-Sprint mit Massenstart und verschiedenen Gabelungen. Dieses Mal wurden die Athlet*innen aufgrund ihrer Klassierung im Sprint-Test (Qualifikation 2) in die verschiedenen Finalrunden eingeteilt. Matthias Kyburz setzte seine Siegsserie fort und sicherte sich zum vierten Mal am heutigen Tag den Sieg. Dahinter folgten im A-Final Timo Suter und Pascal Buchs. Seriensieger Kyburz bilanziert: Ich hatte einen sehr guten Tag und bin äusserst zufrieden. Der Sprinttest auf der Bahn war physisch sehr hart. Bei den KO-Sprints am Nachmittag hatte ich aber ein gutes Gefühl und konnte jeweils von vorne weg den Sieg nach Hause laufen. Nachdem ich die letzten beiden Wochen mit einer hartnäckigen Erkältung zu kämpfen hatte, bin ich froh, dass meine Form heute so gut war."

Elena Roos musste sich aufgrund eines Fehlers zum letzten Posten mit dem vierten Rang begnügen. "Der Fehler ist sehr ärgerlich, ich fühlte mich super und konnte eigentlich das Rennen kontrollieren. Da ich aber die Postenbeschreibung vom letzten Posten falsch interpretierte, lief ich auf die falsche Seite des Zauns und musste die anderen Athletinnen an mir vorbeiziehen lassen", so Elena Roos. Sabine Hauswirth sicherte sich derweil den Sieg im A-Final der Frauen, während Deborah Stadler auf Rang zwei und Marion Aebi auf Rang drei liefen.

Rangliste Final 2

GPS-Tracking von Qualifikation 1 sowie Final 1 und 2



Am kommenden Sonntag geht es für die Elite weiter mit zwei Sprint-Testläufen in der Ostschweiz. Am Morgen steht die Sprint-Qualifikation in Gossau auf dem Programm, am Nachmittag wird im Finale in den Gassen von Herisau gesprintet. Den Abschluss der Testlauf-Serie bildet der 5000m-Lauf auf der Bahn im Leichtathletikstadion Bern Wankdorf am nächsten Dienstag, 3. Mai.

(Text: Annalena Schmid, Fotos: Orienteering Focus)