In Les Risoux im französischen Jura hatten die Junior*innen im zweiten Testlauf abermals knifflige Aufgaben zu lösen. Die Favorit*innen setzten sich durch.

Tags zuvor hatte Lilly Graber noch Mühe bekundet und im diffusen Jura-Gelände den Rhythmus nicht richtig gefunden. Weil auch fast alle Konkurrentinnen orientierungstechnische Fehler beklagten, war Graber in der Mitteldistanz gleichwohl auf den 8. Rang gelaufen – mit notabene über 10 Fehlerminuten.

Am Sonntag aber, bestätigte Graber, dass sie eine Champion ist: Die amtierende Juniorenweltmeisterin über die Langdistanz (und Silbermedaillengewinnerin über die Mitteldistanz), zeigte einen fast fehlerlosen Lauf und gewann. Einzig die Vortagessiegerin und -zweite Sanna Hotz und Alina Niggli konnten mit Graber mithalten. Nach einem rund dreiminütigen Fehler zu Posten Nummer 8 kam die physisch starke Hotz bis ins Ziel nochmal bis auf 30 Sekunden an Graber heran. Alina Niggli hingegen lag bis zu Rennhälfte noch in Führung, büsste aber im zweiten Teil kontinuierlich Zeit ein. Hinter den drei Spitzenathletinnen tat sich im Klassement eine grössere Lücke auf.

«Die Bahnen waren relativ schwierig, stellten technisch hohe Ansprüche», sagte Cheftrainerin Sandra Lauenstein nach dem Testlauf-Auftaktwochenende. In Les Risoux sind die Wege und somit auch Auffanglinien rar – die kleinen Juraweglein sind zudem oft keine schnelle Option. «Es gab in diesem Wald nicht die typischen links oder rechts Routenwahlen», erläuterte Lauenstein. Im diffusen Gelände war feines orientieren gefragt – auch in der Langdistanz.

Dies dürfte mit ein Grund sein, weshalb die D18-Läuferinnen im Vergleich mit den älteren Kolleginnen nicht ganz mithalten konnten. Seline Sannwald, Lisa Hubmann und Leonie Benz bildeten das Spitzentrio der Jahrgänge 2005 und 2004, sie belegten über die Langdistanz die Ränge 9 bis 11. Mit diesen Resultaten empfahlen sie sich aber für die Jugend-EM.

Schärer doppelt nach

Bei den Junioren avancierte Pascal Schärer zur grossen Figur der ersten Testläufe. Der Zürcher scheint wie Lilly Graber sein Leistungsniveau aus dem Vorjahr konserviert oder gar nochmal erhöht zu haben. An der Junioren-WM war er teil des Bronze-Staffelteams und brillierte zudem mit zwei Topten-Plätzen. Im französischen Jura gewann er nach der Mitteldistanz auch in der Königsdisziplin.

Mit einem beinahe fehlerfreien Lauf distanzierte Schärer die Konkurrenz um vier Minuten und mehr. Hinter ihm bewiesen die H18-Athleten - wie schon am Tag zuvor - ihr grosses Potenzial. Mit Joschi Schmid und Elia Ren waren zwei Nationalkader-Läufer der jungen Garde auf dem Podest. Rang vier ging an Simon Wolfensberger – auch er hat Jahrgang 2004, gehört derzeit aber nicht dem Nationalkader an. Der Junioren-WM-Erfahrene Florian Freuler vergab einen Podestplatz wegen einem vierminütigen Fehler beim 13. Posten – lief aber dennoch auf den guten 6. Rang.

Wettbewerb um die Jugend-EM-Plätze

Auch bei den Jüngeren führte die Langdistanz zu grösseren Abständen. Im Vergleich zur Mitteldistanz kristallisierten sich aber bei den Herren 16 ähnliche Protagonisten heraus. Loïc Berger dominierte die Kollegen und blieb als einziger Athlet unter 50 Minuten. Am nächsten kam ihm noch der Zürcher Lukas Gasser. Matthieu Bührer, der Sieger über die Mitteldistanz, büsste als dritter bereits fast zehn Minuten ein. Bei den Damen 16 gewann Minna Senn (6. der Mitteldistanz) mit gut drei Minuten Vorsprung – dahinter klassierten sich Ladina Gasser und Leonie Mathis (2. der Mitteldistanz).

Am kommenden Mittwoch wird der Gempen-Berglauf als dritter Testlauf genutzt. Zum Abschluss der Testlauf-Serie wird der Nationale Sprint in Neuenburg Ende Mai gewertet. (Text: Yann Schlegel, Foto: Adrian Köpfli)

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