Matthias Kyburz gewinnt den Knockout-Sprint beim Weltcup in Schweden. Bei den Frauen laufen Elena Roos, Simona Aebersold und Martina Ruch bis ins Halbfinale.

Am Ende des Wettkampftages steht mit Matthias Kyburz ein Schweizer zuoberst auf dem Podest. Er gewinnt in einem packenden Finale den KO-Sprint vor dem Neuseeländer Tim Robertson und dem Schweden August Mollen. Beim zweitletzten Posten des Finallaufs gelang es dem 32-jährigen Fricktaler eine kleine Lücke zu seinen Konkurrenten herauszulaufen, welche er bis ins Ziel verteidigen konnte. Damit setzt der amtierende Europameister in diesem Wettkampf-Format seine Siegesserie fort. «Ich wusste, dass mir der KO-Sprint liegt und mein Selbstvertrauen war deshalb gross. Nachdem ich beim zweitletzten Posten die Führung übernehmen konnte, wusste ich, dass ich mir den Sieg nicht mehr nehmen lasse», freut sich Kyburz.

Neun Schweizer Athlet*innen im Viertelfinal

Begonnen hatte der Tag für das Schweizer Männerteam jedoch mit einer kleinen Enttäuschung. In der Qualifikation, die in einem Vorortquartier von Borås stattfand, schafften mit Matthias Kyburz, Florian Howald, Tino Polsini und Martin Hubmann nur vier Athleten den Sprung unter die besten Zwölf und damit den Einzug ins Viertelfinale. Für Daniel Hubmann, Jonas Egger, Timo Suter, Joey Hadorn und Riccardo Rancan endete der Wettkampf – teilweise nur um wenige Sekunden – bereits nach der Qualifikation

Elena Roos, Simona Aebersold, Sabine Hauswirth, Martina Ruch und Deborah Stadler schafften derweilen bei den Frauen den Einzug in die Viertelfinal-Runden. Eline Gemperle, die heute ihren 22. Geburtstag feiert, fehlten am Ende eine Sekunde für die Viertelfinal-Qualifikation. Auch für Marion Aebi und Paula Gross war nach der Qualifikation Schluss.

Für die Final-Runden wechselte das Laufgelände von den Vorort-Siedlungen in die Innenstadt, was dem Schweizer Team entgegenkam, trainierten sie im Hinblick auf die WM in Dänemark vorwiegend in solchem Terrain. Im Viertelfinal war aber dennoch für drei weitere Schweizer der Wettkampf zu Ende: sowohl Martin Hubmann, Florian Howald als auch Tino Polsini schafften es nicht in die Top 3 und verpassten damit den Einzug ins Halbfinale. Damit war Matthias Kyburz der einzige Schweizer, der im Halbfinale vertreten war. Bei den Schweizerinnen überzeugte Elena Roos und gewann ihren Viertelfinal. Auch Martina Ruch und Simona Aebersold schafften den Sprung ins Halbfinale. Endstation im Viertelfinal hiess es jedoch für Deborah Stadler und Sabine Hauswirth.

Halbfinal: Endstation für Roos, Aebersold und Ruch

Matthias Kyburz konnte seinen Halbfinal für sich entscheiden und schaffte souverän den Einzug ins Finale. Elena Roos, Martina Ruch und Simona Aebersold blieben jedoch alle drei im Halbfinale hängen. «Ich nahm mich durch eine falsche Routenwahl zum zweiten Posten selbst aus dem Rennen und verlor dort den Anschluss zur Gruppe», so Aebersold. Am Ende konnte sie einige Plätze aufholen, verpasste aber als Vierte den Finaleinzug dennoch deutlich. Im Finale entschied einmal mehr Tove Alexandersson den Lauf für sich. Dahinter läuft Megan Carter Davies zum ersten Mal auf ein Weltcup-Podium. Dritte wurde die Norwegerin Andrine Benjaminsen.

Begleitet wurde der Wettkampf von Diskussionen rund um die Qualität der Karten, die nach Ansichten mehrerer Athlet*innen, Trainer*innen sowie der Jury nicht vollumfänglich genügte. «Es ist unschön, dass dadurch die Fairness nicht zu 100 Prozent garantiert werden konnte, da gewisse Details auf der Karte nicht klar kartiert waren», erläutert Cheftrainer Kilian Imhof.  Dies führte auch dazu, dass am Ende sieben statt sechs Männer in den Final einzogen.

Sprintstaffel zum Abschluss

Abgeschlossen wird die Weltcuprunde mit der morgigen Sprintstaffel. Die Schweiz steht mit vier Teams am Start. Für Schweiz 1 stehen Simona Aebersold, Joey Hadorn, Matthias Kyburz und Elena Roos am Start, welche an der Heim-EM 2021 in dieser Zusammensetzung überlegen die Goldmedaille gewinnen konnten. Weitere Schweizer Teams:

  • Eline Gemperle, Riccardo Rancan, Martin Hubmann, Sabine Hauswirth
  • Paula Gross, Timo Suter, Jonas Egger, Marion Aebi
  • Martina Ruch, Florian Howald, Daniel Hubmann, Deborah Stadler

Resultate

Borås (SWE). OL-Weltcup. Knockout-Sprint. Männer. Final: 1. Matthias Kyburz (SUI) 7:21. 2. Tim Robertson (NZL). 0:01 zurück. 3. August Mollen (SWE) 0:02. 4. Kasper Fosser (NOR) 0:03. 5. Martin Regborg (SWE) 0:04. 6. Miika Kirmula (FIN) 0:05. 7. Ralph Street (GBR) 0:11. In den Viertelfinals ausgeschieden: Martin Hubmann (SUI), Florian Howald (SUI), Tino Polsini (SUI). – In der Qualifikation ausgeschieden: Jonas Egger (SUI), Daniel Hubmann (SUI), Riccardo Rancan (SUI), Timo Suter (SUI).

Frauen. Final: 1. Tove Alexandersson (SWE) 8:15. 2. Megan Carter Davies (GBR) 0:04. 3. Andrine Benjaminsen (NOR) 0:11. 4. Lina Strand (SWE) 0:15. 5. Karolin Ohlsson (SWE) 0:16. 6. Hanna Lundberg (SWE) 0:22. In den Halbfinals ausgeschieden: Elena Roos (SUI), Simona Aebersold (SUI), Martina Ruch (SUI). – In den Viertelfinals ausgeschieden: Deborah Stadler (SUI), Sabine Hauswirth (SUI). – In der Qualifikation ausgeschieden: Eline Gemperle (SUI), Marion Aebi (SUI), Paula Gross (SUI).

Offizielle Resultate im Detail können hier eingesehen werden.


Das Programm der 1. Weltcuprunde 2022

Donnerstag, 26. Mai: Einzelsprint, 10:30-14:30 Uhr, Web-TV ab 12:00 Uhr
Samstag, 28. Mai: KO-Sprint mit Qualifikation am Vormittag und Finalrunden ab 14:30 Uhr, Web-TV ab 16:00
Sonntag, 29. Mai: Sprintstaffel, 13:00-14:30 Uhr, Web-TV ab 13:00 Uhr

Veranstalter-Website
IOF Livecenter

(Text: Annalena Schmid, Fotos: Orienteering Focus)