Die Region Gargano mit Vieste als Wettkampfzentrum steht vom 9.-16. Juli ganz im Zeichen des OL-Sportes. 2550 Läuferinnen und Läufer aus 38 Ländern laufen um die diesjährigen Senior*innen-Weltmeister-Titel. Die Medaillen werden in den Disziplinen Sprint, Mitteldistanz und Langdistanz vergeben. Eine grosse Zahl von Medaillengewinnern des Vorjahres in Ungarn sind auch in Italien am Start. Das erste Mal mit von der Partie ist Daniel Hubmann. Ein Start in der Kategorie M35 bedeutet vermutlich ebenfalls eine Premiere.

Innerhalb von drei Wochen fallen in diesem Jahr alle grossen internationalen Entscheidungen im Orientierungslauf. Die Elite-WM in Dänemark und die Jugend-EM in Ungarn sind schon vorbei. Am kommenden Sonntag greifen die „Masters“ in Italien ins Geschehen ein. Am Montag ist die Reihe an den Junior*innen. Ihre WM findet in Portugal statt. Nach den Medaillen der „Grossen“ und der Jüngsten werden die Seniorinnen und Senioren aus der Schweiz in Italien kaum leer ausgehen.

Daniel Hubmann in der Favoritenrolle

Dafür dürfte wohl allein schon Daniel Hubmann sorgen. Kaum konnte er von der Sprint-WM in Dänemark richtig verschnaufen, geht es für ihn mit der nächsten WM weiter. Mit Jahrgang 1983 kann er gerade noch bei M35 einsteigen. Es müsste schon ziemlich schieflaufen, wenn er nicht ganz vorne mitmischen würde. Es ist nicht ausgeschlossen, dass noch weitere WM-Teilnehmer von Dänemark am Start sind. „Grosse“ Namen sind an der Senioren-WM aber immer garantiert. Zur noch jüngeren Garde gehört Oystein Kvaal Osterbo. Nach zahlreichen Duellen bei der Elite könnte sich Daniel Hubmann im nächsten Jahr bei M40 mit dem Norweger messen. Oder die Schwedin Jenny Johansson. Sie war in den Jahren 2000-2006 sehr erfolgreich. Sie startet bei W45, weshalb es nicht wie damals zum Vergleich mit der älteren Vroni König-Salmi kommt. Vroni läuft für Finnland. Ihr Ehemann Janne ist Bahnleger beim Sprint-Final. Auch zwei Tessiner sind im Einsatz: Sebastian Inderst als Bahnleger der Sprint-Qualifikation, Tulla Spinelli als IOF Assistant SEA.

Adolf Kempf als Ältester

Im letzten Jahr in Ungarn waren ausgesprochen viele „Einheimische“ am Start, wovon jetzt in Italien nicht die Rede sein kann. Darum ist die Anzahl der Teilnehmer aus der ganzen Welt im Vergleich zu 2021 ungefähr doppelt so gross. Schweden (520), Finnland (365) und Norwegen (290) sind sehr stark vertreten. In aller Regel kommen auch die ältesten Teilnehmenden aus diesen Ländern. Zum zweiten Mal fällt diese Ehre dem Schweizer Adolf Kempf zu. Mit 96 Jahren ist er der einzige Starter bei M95. Er wird sich mit einer Finnin bei den Siegerehrungen feiern lassen können. Voraussetzung ist, dass sie jeweils die Qualifikation und den Final fehlerfrei absolvieren. Die Wettkämpfe sind am äussersten Punkt des Fersensporns: Peschici und Vieste sind die Austragungsorte für den Sprint. Die Waldläufe finden im Foresta Umbra auf rund 700 m Meereshöhe statt.

Veranstalterwebsite:  https://www.wmocitaly.eu

Text: Mario Ammann