Beim Langdistanz-OL als letzte Entscheidung der Senioren-WM «Puglia 2022» zeigt Daniel Hubmann seine Klasse und gewinnt mit grossem Vorsprung Gold. Martin Hutzli verpasst das Triple und muss sich am Schlusstag mit Silber begnügen. Wie bei der Mitteldistanz bleibt es bei diesen beiden Medaillen für die Schweiz. Der Lauf stellt noch einmal höchste Anforderungen.

Am letzten Tag der Senioren-WM in der Region Gargano/Apulien erlebten die Teilnehmenden mindestens zweimal ein Feuerwerk. Für das erste sorgte Daniel Hubmann. Bei der Mitteldistanz-Entscheidung war die Silbermedaille doch eher ein «Nasenstüber». Am Samstag lief der mehrfache Weltmeister definitiv in einer anderen Liga als seine Konkurrenten. Bei einer Laufzeit von 62 Minuten distanzierte er diese um knapp 16 Minuten und mehr. Dass er dabei nur ausnahmsweise nicht die schnellste Abschnittszeit realisierte, versteht sich von selbst. «Mir ist ein sehr guter Lauf gelungen. Die Bahn war technisch und physisch anspruchsvoll», sagte Hubmann im Ziel. Er lobte das ausgewählte Laufgebiet. Er hatte vor Jahren dort mit dem Nationalkader trainiert. Hubmann war nie in Bedrängnis, was ausser ihm wohl nur wenige von sich sagen können. Wer den Kontakt zur Karte verloren hatte, brauchte auch als Könner meist mehr Zeit als erhofft, um wieder den Tritt zu finden.

Dritte Medaille für Martin Hutzli

Davon kann auch Martin Hutzli ein Lied singen. Nach dem Ausfall von Adolf Kempf waren die 90-er Männer die Ältesten. Hutzli verlor wie schon bei der Qualifikation vom Mittwoch bei einem Posten sehr viel Zeit, die er diesmal aber nicht mehr aufholen konnte. Er wurde – zwar immer noch mit einem beträchtlichen Rückstand – diesmal Zweiter. Zweimal Gold und jetzt zum Abschluss Silber sind eine perfekte Bilanz. Weitere Medaillen gab es wie schon bei der Mitteldistanz für die Schweiz nicht zu beklatschen. Natürlich war die Freude gross über den Sieg der «Finnin» Vroni König-Salmi bei W50A. Nur wenig hat gefehlt, dass sie zusammen mit ihrem Ehemann Janne zuoberst hatte stehen können. Er wurde mit 7 Sekunden Rückstand Zweiter. Hervorragender Vierter wurde Tom Hiltebrand (M65A). Eine Spitzen-Platzierung mit Rang 7 gelang auch Markus Hitz (M55A) und vor allem Gianni Guglielmetti (M35A). Der Tessiner brauchte nur 3 Minuten länger als der Gewinner der Bronzemedaille. Die weiteren Anwärter auf einen Top 10-Rang blieben im Schatten der «Foresta Umbra».

Yvette Zaugg als bestplatzierte Schweizerin

Auch bei den Schweizer Damen konnten nur wenige ihre Leistungen der Vortage bestätigen oder sich sogar verbessern. Sandra Schärer (W35A) lief als Neunte zum dritten Mal in die Top 10. Valerie Suter (W45A) wurde Achte. Rang 9 realisierten Johanna Purrer (W55A) und Arlette Piguet (W65A). Am nächsten an den Medaillen schnupperte Yvette Zaugg (W70A). Sie war nur 3:00 langsamer als die Siegerin. Auf Rang 7 folgt Ruth Wydenkeller. Auch ihr Rückstand von 4:11 ist im Vergleich zu anderen Kategorien noch bescheiden. Die gute Platzierung vom Mitteldistanz-OL bestätigte Anna Schnüriger (W75A) mit Rang 9. Mal für Mal ein erhabenes Gefühl ist der Zieleinlauf der Ältesten. Die Finnin Sole Nieminen war die einzige Teilnehmerin bei W95. Sie meisterte alle 5 Läufe mit Bravour und wurde 3mal gebührend als Weltmeisterin gefeiert.

Das richtige Feuerwerk zum Schluss

Die Senioren-WM «Puglia 2022» in Italien hatte in Peschici mit der Sprint-Qualifikation begonnen. Dorthin luden die Veranstalter am Abend nach dem letzten Wettkampf zu einer Abschlussfeier. Nur wenige liessen sich dazu noch motivieren. Vielen war wohl die fordernde «Foresta Umbra» noch Feuerwerk genug. Die Organisatoren liessen es trotzdem in Peschici noch richtig knallen. Es gibt naturgemäss immer verbesserungsfähige Details. Sportlich und vor allem auch logistisch hat es dem Vernehmen nach sehr gut geklappt. Die nächste Senioren-WM findet im August 2023 in der Slowakei statt.

Die Top 10 in der Übersicht:

W35A    9. Sandra Schärer, ol norska                                                     + 11:23

W45A    8. Valérie Suter, CA Rosé                                                         + 8:03

W55A    9. Johanna Purrer, OLV Baselland                                          + 7:18

W65A    9. Arlette Piguet, OL Zimmerberg                                           + 5:46

W70A    5. Yvette Zaugg, OLG Säuliamt                                                + 3:00

               7. Ruth Wydenkeller, OLG Welsikon                                     + 4:11

W75A    9. Anna Schnüriger, OLV Zug                                                    + 15:52

M35A    1. Daniel Hubmann, OL Regio Wil                                          + 0:00

               7. Gianni Guglielmetti, GOLD Savosa                                    + 24:29

M55A    7. Markus Hitz, OLK Argus                                                        + 9:06

M65A    4. Tom Hiltebrand, CO Aget Lugano                                      + 6:42

M90A    2. Martin Hutzli, ol.biel.seeland                                              + 14:19

Veranstalterwebsite:                    https://www.wmocitaly.eu

Text und Fotos: Mario und Monika Ammann