Paula Gross auf Rang 7 und Sabine Hauswirth auf Rang 9 überzeugen an der Langdistanz an der OL-EM in Estland. Viele Schweizer Athlet*innen wurden durch eine Magen-Darm-Grippe ausgebremst.
Nach der gestrigen Mitteldistanz-Qualifikation ging es heute an den Europameisterschaften in Estland weiter mit der Langdistanz. Im estnischen Rakvere wartete eine physisch und technisch äusserst fordernde Langdistanz auf die Athlet*innen. Die teils extremen Dickichte machten das saubere Anlaufen der Posten im feincoupierten Gelände zu einer grossen Herausforderung, weshalb viele Läufer*innen grössere Fehler begingen.
Ein fehlerfreier Lauf gelang jedoch Paula Gross, die auf den starken siebten Rang läuft – ihr bestes internationales Ergebnis in einer Einzeldisziplin. «Ich bin vorsichtig ins Rennen gestartet, fand dann aber einen guten Rhythmus. Am Ende wurde ich zwar etwas nervös, da es nochmals sehr schwierige Posten waren und ich meinen guten Lauf ins Ziel bringen wollte. Aber auch diese konnte ich ohne nennenswerten Zeitverlust anlaufen und so bin ich sehr zufrieden mit meinem Resultat», so die 26-Jährige. Auch Sabine Hauswirth zeigte eine solide Leistung und läuft auf den 9. Rang.
Währenddessen trumpften die Finninnen gross auf: Venla Harju läuft zur Goldmedaille, Marika Teini gewinnt Bronze. Die grosse Favoritin, Tove Alexandersson aus Schweden, beging mehrere Fehler, konnte aber gegen Ende nochmals Zeit gutmachen und läuft doch noch auf den zweiten Rang. Simona Aebersold beging zum 10. Posten einen zeitraubenden Fehler, wodurch sie sich am Ende mit dem 14. Platz begnügen musste.
Skandinavische Dominanz auch bei den Herren
Bei den Herren konnten die Schweizer Athleten nicht um die Medaillenentscheidung mitreden. Bester Schweizer wird Jonas Egger auf dem 14. Rang. «Nachdem ich in der Mitteldistanz-Qualifikation zu hektisch ins Rennen gestartet bin, hatte ich heute einen guten Start erwischt. Am Ende liess die Konzentration dann doch etwas nach, aber insgesamt darf ich zufrieden mit meiner Leistung sein», bilanziert Egger. Derweilen läuft der Schwede Martin Regborn zu Gold, Eskil Kinneberg aus Norwegen wird Zweiter, Bronze geht an den Finnen Elias Kuukka.
Ausgebremst durch Magen-Darm-Grippe
Verschiedene Schweizer Athlet*innen mussten krankheitsbedingt auf einen Start an der heutigen Langdistanz verzichten: Matthias Kyburz, Daniel Hubmann, Elena Roos und Jonas Soldini. Weitere Athlet*innen, die bereits in den Tagen vor der EM durch den Magen-Darm-Infekt ausgebremst wurden, mussten den Wettkampf aufgeben.
Nach einem Ruhetag geht es am Samstag weiter mit dem Mitteldistanz-Final an diesen ersten reinen Wald-Europameisterschaften, seit der Aufsplittung in Wald- und Sprint-Titelkämpfe. Der erste Start erfolgt um 10:45 Uhr Schweizer Zeit, die Übertragung im Web-TV des internationalen OL-Verbandes startet um 12:30 Uhr. «Wir hoffen, dass sich einige der Athletinnen und Athleten bis dann wieder erholen und wir stärker am Start stehen können als heute», so Cheftrainer Kilian Imhof.
Resultate:
Rakvere. Orientierungslauf-Europameisterschaften. Langdistanz. Männer (17,3 Km, 275 HM, 31 Po.). 1. Martin Regborn (SWE) 1:39:18. 2. Eskil Kinneberg (NOR) 0:31 zurück. 3. Elias Kuukka (FIN) 1:06. Ferner: 14. Jonas Egger (SUI) 9:15. 54. Tino Polsini (SUI) 30:54. 56. Fabian Aebersold (SUI) 31:22. Aufgegeben: Noah Zbinden (SUI), Pascal Buchs (SUI), Christoph Meier (SUI), Joey Hadorn (SUI).
Frauen (12,9 Km, 225 HM, 20 Po.). 1. Venla Harju (FIN) 1:29:52. 2. Tove Alexandersson (SWE) 0:17 zurück. 3. Marika Teini (FIN) 0:52. Ferner: 7. Paula Gross (SUI) 4:20. 9. Sabine Hauswirth (SUI) 6:27. 14. Simona Aebersold (SUI) 9:31. 31. Sofie Bachmann (SUI) 18:52. 56. Martina Ruch (SUI) 32:53. Aufgegeben: Katrin Müller (SUI), Sarina Kyburz (SUI), Marion Aebi (SUI).
Das Programm der EM
Mi., 3. August: Mitteldistanz Qualifikation
Do., 4. August: Langdistanz
Sa., 6. August: Mitteldistanz Final (10:45 bis ca. 14:00 Uhr Schweizer Zeit)
So., 7. August: Staffel (9:00 bis ca. 13:00 Uhr Schweizer Zeit)
(Text: Annalena Schmid, Fotos: Conradin Meili)
